DURCHBLICK. Nr Dezember Ambulantisierung in Pflegeheimen

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1 DURCHBLICK Nr Dezember 2014 Nachrichten der Landesseniorenvertretung Bremen für die Seniorinnen und Senioren in den Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven Ambulantisierung in Pflegeheimen Ein neuer Begriff macht seit dem dank der Sendung Report Mainz die Runde und beunruhigt Seniorinnen und Senioren. Heimplätze sollen in ambulante Pflegeplätze umgewandelt werden. Die Idee von der Ambulantisierung in Pflegeheimen stammt wohl von einfallsreichen Geschäftsleuten, die wahrscheinlich bei der Lektüre des neuen Pflegeergänzungsgesetzes weniger auf positive Effekte für pflegebedürftige Menschen geachtet, sondern mehr die Möglichkeiten der Gewinnmaximierung sondiert haben. Worum geht es? Pflegekonzerne organisieren ihre Heime jetzt so, dass der Umsatz gesteigert werden kann. Aus dem bisherigen Pflegezimmer wird ein Appartement gezaubert, indem man eine kleine Küchenzeile integriert. Eine relativ geringe Investition mit großer Wirkung, wobei die Frage, ob der pflegebedürftige Gast diese Zugabe überhaupt nutzen kann, keine Rolle spielt. Nach Aussage von Pflegebedürftigen, die bereits mit einer Küchenzeile beglückt wurden, hat sich ansonsten nichts geändert. Die Heimträger reiben sich allerdings die Hände, denn sie können nun Umsatzsteigerungen von ca. 30% erzielen und hohe Gewinne einstreichen, die den Heimgästen wohl nicht zugute kommen. Wie ist das möglich? Report Mainz brachte eine Beispielrechnung: Bei einer Pflegestufe 3 im stationären Pflegeheim können Betreiber pro Person von der Pflegekasse nur eine Pauschale von im Monat bekommen. Nach der neuen Organisation werden aus stationären Heimbewohnern Mieter von Appartments, die nun ganz offiziell ambulant gepflegt werden. Die bisher von den Fachkräften des Heims geleisteten Dienste gelten nun als ambulante Dienste, wobei der Heimgast selbstverständlich zwischen dem häuslichen und einem externen ambulanten Dienst wählen darf. Die Fachwelt nennt dieses Zugeständnis Individualisierung und sieht darin einen Gewinn für die Mieter in der neuen Wohngemeinschaft. Aber nach ersten Erfahrungen lassen sich die wenigstens Heimbewohner auf ein fremdes Unternehmen ein. Durch diese Umnutzung können die Leistungen in ambulante Pflege und Tagespflege aufgesplittet werden, und außerdem kommt noch die häusliche Krankenpflege als Kassenleistung dazu. Die Kassen müssen bei diesem Modell also mit Mehrkosten von bis zu 800 pro Person und Monat rechnen. Gesundheitsminister Gröhe hatte zwar davon gesprochen, dass jede Verbesserung der Pflegeversicherung zu Umsatzsteigerungen führen könne, aber auch davon, dass eine Zunahme in der ambulanten Versorgung in Wohngruppen die Kosten nicht explodieren ließe. Der Gesundheitsökonom Prof.Stefan Greß (FH Fulda) erklärte in der Sendung, dass der Gesetzgeber diese Entwicklung nicht haben wollte. Bei der Umwandlung von Heimplätzen in ambulante Plätze handele es sich um Etikettenschwindel, weil sich nichts ändere, aber die Kosten anstiegen. Er rechne unter diesen Umständen mit zusätzlichen Ausgaben in dreistelliger Millionenhöhe. Ein Pflegekonzernvorstand träumte im Interview bereits vom Börsengang seines Unternehmens und einer Rendite für die Anleger von 8%. Das nicht nur angedachte, sondern bereits in Anfängen umgesetzte Geschäftsmodell ist zwar zulässig, wirkt aber den Zielen des neuen Pflegegesetzes vollständig entgegen. Sollte es nicht nach Aussage des Bundesgesundheitsministers mehr Zuschüsse für Pflegebedürftige und deren Angehörige bringen? Das muss jetzt bezweifelt werden. Gewiss, die Heimträger brauchen Geld, um ihre Aufgaben sachgemäß erledigen zu können. Muss aber immer gleich übertrieben werden? Lässt sich unter diesen Umständen überhaupt noch garantieren, dass das Interesse der Pflegeträger zukünftig noch vorrangig dem pflegebedürftigen Menschen gilt und nicht Börsenspekulationen und -kurse im Mittelpunkt des Geschäfts stehen? Das Immobiliengeschäft spielt laut Medienberichten ja schon längere Zeit eine große Rolle. Ist dann überhaupt noch Verlass auf eine dauerhafte und kontinuierliche Pflege insbesondere in den Heimen der großen Pflegekonzerne? Muss das Ganze dann bei Fehlkalkulationen wieder durch Beitragserhöhungen der Versicherten und/oder durch Rationalisierungen von Leistung und Personal aufgefangen werden? Die Bremer Seniorenvertretung hat allen Grund, sich mit dieser Entwicklung zu befassen. In der Sendung wurde berichtet, dass sich in Bremen bereits das erste Heim, nämlich die Stiftungsresidenz Riensberg von der Bremer Heimstiftung dem Trend zur Ambulantisierung angeschlossen hat. Allerdings handelt es sich bei diesem Träger um eine gemeinnützige Stiftung, die wohl nicht so ohne weiteres zu(fortsetzung auf Seite 2)

2 2 (Fortsetzung von Seite 1) sätzliche Einnahmen für die Kapitalaufstockung und den Börsengang abzweigen kann und dies wohl auch nicht will. Wir sollten trotzdem alles tun, damit das Modell Ambulantisierung nicht zum Nachteil der betroffenen Seniorinnen/Senioren gerät. GF (Quelle: SWR, Report Mainz, , Wie Pflegekonzerne mit Ambulantisierung Kasse machen) Mit Internet das Alter gestalten Zum internationalen Internettag, der seit 1999 immer am 29. Oktober begangen wird, startete die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen(BAGSO), die Dachorganisation von 112 Verbänden mit 13 Millionen älteren Mitgliedern, zum dritten Mal die BAGSOInternetWoche. Laut dem von der Initiative D 21, dem Netzwerk für die Digitale Gesellschaft, herausgegebenen (N)Onliner Atlas hat sich der Anteil der über 70-jährigen Internetnutzer von 2012 bis 2013 zwar erhöht, nämlich von 28,2 % auf 30,2 %, aber immer noch haben mehr als zwei Drittel dieser Altersgruppe das Internet noch nicht für sich entdeckt. Dabei spielt sowohl die fehlende Erfahrung im Umgang mit Computern eine Rolle als auch die Tatsache, dass Freunde oder Familie die Arbeit am Computer für die Offliner übernehmen. Anlässlich des Internationalen Internettages am 29. Oktober und des Starts der BAGSOInternetWoche 2014 wollte die BAGSO NochNicht-Nutzern Mut machen, sich dem Internet anzunähern und die Aufmerksamkeit auf die vielfältigen Angebote ihrer Mitgliedsorganisationen und anderer Partner lenken. Das Internet wird immer mehr das Tor zur Welt und ist auch eine wichtige Brücke in der Kommunikation mit Jüngeren, die zu mehr als 97 % das Netz nutzen. Das Internet kann aber auch wesentlich zur selbstständigen Lebensführung im Alter beitragen und insbesondere mobilitätseingeschränkten Menschen mühsame Wege ersparen, so die BAGSO-Vorsitzende Prof. Ursula Lehr, selbst eifrige Internet-Nutzerin und Schreiberin. Die InternetWoche vom bis wurde unterstützt durch die Partner Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklä-rung (BZgA), Deutsche Telekom AG und MSD SHARP & DOHME GmbH. Es fanden verschiede-ne Aktionen und Veranstaltungen statt. Bundes-weite und regionale Informationsveranstaltungen, Kurse und Workshops griffen folgende Themen auf: Internet verbindet Gesundheit, Mobilität, Gesellschaft Zugang ins Netz Neue Wege finden Mit Sicherheit ins Netz Datenschutz, Privatsphäre Internet als Chance Kommunikation, Wissen, Freiheit Mobil ins Internet Tablet-PC, Smartphone und Cloud Nutzerfreundliches Internet Barrierefrei und mehr Internet und Bildung Schulungsmaterial für Multiplikatoren Für Fragen zur BAGSO-InternetWoche wenden Sie sich bitte an: BAGSO Service Gesellschaft Katharina Braun, braun@bagso-service.de, 0228 / (Quelle: PM der BAGSO v , Bonn) Seniorenforum Die Lobeshymnen zur Pflegereform 2015 und die bleibenden finanziellen Belastungen für Pflegebedürftige Die Pflegereform 2015 hat sicherlich für demente Personen finanzielle Entlastungen vorgesehen. Es ist aber ärgerlich, wenn der Gesundheitsminister Gröhe und der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Jens Spahn, von deutlichen Leistungsverbesserungen für Pflegebedürftige erklären, wer als Pflegebedürftiger nicht selber für seine Pflege aufkommen kann, wird vom Staat unterstützt. Herr Spahn schreibt in aller Öffentlichkeit, die Inanspruchnahme der Billigpflege mit Kräften aus Polen usw. geht nicht von der Politik aus. Das wirkliche Problem der Eigenleistungen für Hilfsbedürftige wird kleingeredet. Die ab Januar 2015 geltenden Leistungen von der Pflegekasse werden um durchschnittlich 4% angehoben. Wenn die Beitragserhöhung davon abgezogen wird, bleibt eine lächerliche Entlastung übrig. Nach wie vor sind im Pflegeheim insgesamt rund Euro monatliche Zuzahlungen (Pflegestufe 2) zu leisten. Wenn Bedürftige (Stufe 2) in der eigenen Häuslichkeit z.b. eine professionelle Pflege erhalten wollen, spielt die Gewinnmaximierung der Betriebe eine übergeordnete Rolle. Dann sind Eigenzahlungen für wirklich nur notwendige Einzelleistungen auch nach den groß herausgestellten gesetzlichen Verbesserungen im kommenden Jahr von mindestens 900 Euro an Ambulante Betriebe fällig. Der Staat nimmt keinen Einfluss darauf, wie die Berechnungen der Einzelleistungen in Euro zwischen den Funktionären (Pflegekassen/Landesverband, Betriebe) zu Lasten der zu pflegenden Menschen ausgehandelt werden. Die Fachpolitiker kennen ganz genau die Wirkungen, wenn das Sozialamt in Vorleistung zu gehen hat. Für erwachsene Kinder ist es wegen der relativ niedrigen Zumutbarkeitsgrenzen im (Fortsetzung auf Seite 3)

3 3 (Fortsetzung von Seite 2) Bruttoverdienst schon eine ziemliche Belastung. Für pflegebedürftige Eltern ist es aber der wirkliche Horror, solange das klare Denken und Fühlen sie nicht im Stich lässt. Günter Steffen, Lemwerder Korrektur Betr.: Beitrag Welt-Osteoporose-Tag am im Congress Centrum Bremen, Durchblick Nr. 178, November 2014, Seite 7 Das Netzwerk Osteoporose wurde von mir falsch dargestellt. Der zweite Satz muss lauten: Das Netzwerk Osteoporose ist unabhängig und gemeinnützig. Ich bitte um Entschuldigung für die unkorrekte Darstellung. Bernd Gosau, Bremen Der Geist ist willig, die Geldbörse schwach! In den letzten Ausgaben des Durchblick wurde über die Bremer März-Tagung der BAGSO zum Thema Im Alter in Form Gesunde Lebensstile fördern berichtet. Dabei ging es um Inhalte und Gestaltungsmöglichkeiten privater und gesellschaftlicher Aktionsprojekte zur Erhaltung körperlicher und geistiger Kräfte älterer Menschen. Das finanzielle Problem bei der Realisierung solcher Projekte wurde allerdings nur peripher angeschnitten. Klar, dass Kommunen für unterstützende Einrichtungen Geld benötigen, und nicht nur sie. Auch die Seniorinnen/Senioren müssen für ihre gesundheitliche Vorsorge bezahlen, und auch ihr Portemonnaie leidet sehr oft unter finanzieller Schwindsucht. Liest man in der Presse, z.b. im WeserKurier v , S.2), dass immer mehr Menschen von Armut bedroht sind und besonders die Altersarmut wächst, befürchte ich, dass die Gruppe der Fitness treibenden Alten im Verhältnis zur Gesamtheit der Generation 60 Plus von ca. 20 Mio. ein ziemlich kleiner exklusiver Zirkel bleiben wird. Wer kann sich denn bei geringer Rente ohne ärztliches Attest z.b. monatlich oder auch nur vierteljährlich eine Einheit von zehn Gymnastikoder Massagestunden zur Sicherung der Mobilität für ca. 200 leisten oder am Angebot ehrenamtlicher Arbeit teilnehmen, wenn nicht zumindest der damit verbundene Sach- und Fahraufwand ersetzt werden kann? Wenn der finanzielle Rahmen für die von der BAGSO propagierten Fitness-Aktivitäten nicht vergrößert wird, bleibt die Gefahr, dass sie für die ältere Generation zu einem großen Teil nicht bezahlbar und deshalb mit Ungerechtigkeiten verbunden sein werden. Wer über Geld verfügt, der kann Körper und Geist pflegen, wer unter Geldknappheit leidet und wem im Alter die Armut droht, der darf nur mal eben ums Karree joggen und ansonsten zusehen. Dabei gehen dann unserer Gesellschaft erhebliche Humankräfte verloren. Und wo bleibt da das Recht für alle auf Leben, Gesundheit und Teilnahme an der Gesellschaft? In Bremen hat sich ein Bündnis für sozialen Zusammenhalt gegründet, das versuchen will, der Armutsentwicklung entgegenzuwirken (vgl. Durchblick 173, S.1/2). Vielleicht findet dieser Kreis einen Weg, um auch die Gesundheitsvorsorge zur Erhaltung der körperlichen und geistigen Kräfte älterer Bremer/-innen mit niedrigem Einkommen, zu gewährleisten. Wäre es für die von Armut Betroffenen nicht hilfreich, wenn man trotz einer schwindsüchtigen Geldbörse die Angebote nutzen könnte, um körperlich und geistig fit zu bleiben? Gerd Feller, Bremen Missstände in der Pflege angeprangert Gut finde ich, daß der Sozialverband VDK gegen die Verletzung der Grundrechte in deutschen Pflegeheimen klagt. Mit Friedhelm Hengsbach stimme ich überein: "Es ist nicht richtig, wenn ein imperialer Ökonomismus einen pflegebedürftigen Menschen in einen Minutentakt zerlegt:"große Wäsche", "kleine Wäsche", "Kämmen", "Hilfe bei der Nahrungsaufnahme", "Ausscheiden." Marktlogik, Wettbewerb und KostenNutzen-Vergleiche sind beim Autokauf oder im Supermarkt berechtigt, in der Sphäre sozialer Dienste verletzen sie die Würde von Kranken, Kindern und Arbeitssuchenden"(Ulrich Schneider. Mehr Mensch"). Ich hoffe, daß im Urteil festgestellt wird: Die Würde des Menschen bleibt unantastbar. Hans-Ulrich Janetzki, Bremen Das Seniorenforum ist eine Rubrik, die allen interessierten Mitgliedern der Seniorengeneration die Möglichkeit bietet, ihre Meinungen und Gedanken vorzutragen. Die Beiträge werden von der Redaktion aus den Zuschriften ausgewählt, können gekürzt werden und geben die persönliche Auffassung ihrer Verfasser wieder. Voraussetzung für die Veröffentlichung ist, dass der Name des Autors genannt wird und dessen postalische Adresse vorliegt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht.

4 4 Zur Diskussion gestellt von Gerd Feller Umgang mit hilfsbedürftigen alten Menschen. Da bleiben oft Fragen! Als Anfang des Jahres die Geschäftsstelle der Seniorenvertretung wegen der Erkrankung der dort zuständigen Mitarbeiterin nicht zu den üblichen Zeiten erreichbar war, habe ich mich als Pressesprecher bereit erklärt, über meine private Telefonnummer den Kontakt der SV zur Außenwelt aufrechtzuerhalten. Leichtsinnig, wird mancher denken, und ich muss ihm jetzt Recht geben. Nicht die Zahl der Anrufe war ein Problem; sie kamen meist ordnungsgemäß zu den offiziellen Bürozeiten und hielten sich in erträglichen Grenzen. Es waren Ausnahmen, besonders eine, die mich längere Zeit beschäftigt und beunruhigt haben. Spät abends im Juli dieses Jahres rief eine ältere Dame an, die nach der Seniorenvertretung fragte und mir dann ihr Herz ausschüttete. Sie ist über 90 Jahre alt und beschwerte sich über einen Arzt, der sie angeblich falsch beurteilte, über einen Rechtsanwalt, der ihr Konto habe sperren lassen, über unzuverlässige Betreuer und nervige Ämter und über die Polizei, die eine Pistole ihres Mannes widerrechtlich konfisziert habe. Sie klagte darüber, grenzenloser Ungerechtigkeit ausgesetzt zu sein, freute sich aber auch über meine Bereitschaft, ihr mal zuzuhören. Was mir schon auffiel, das waren teils absurde Behauptungen und häufig stereotype Angriffe auf die Obrigkeit. So wurde denn auch mein Ratschlag, sich mit dem im Stadtteil zuständigen Sozialdienst in Verbindung zu setzen, um sich helfen zu lassen, empört zurückgewiesen, weil sich dieser Schritt in der Vergangenheit stets als erfolglos herausgestellt habe. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass alte Menschen manchmal ziemlich schwierig sein können, aber schon im Laufe dieses Gesprächs, wurde mir klar, dass an der von ihr bezweifelten Diagnose des Arztes, sie sei dement, durchaus etwas dran sein könnte, obgleich sie sich insgesamt noch recht rüstig anhörte, Immerhin, den einzigen Rat, den ich ihr in dieser Situation geben konnte, bin ich los geworden. Am Schluss des Gesprächs nannte sie mir ihren Namen, mehr war nicht herauszuholen. Das war s dann!, dachte ich. Weit gefehlt! In den folgenden Wochen wiederholten sich die Anrufe zu allen Tageszeiten. Die alte Dame tat mir leid, und ich fühlte mich veranlasst, doch selbst etwas zu unternehmen, zum einen wegen der sich inhaltlich wiederholenden, nicht weiterführenden Telefongespräche, zum anderen um die Faktenlage zu erkunden und Hilfe für diesen anscheinend dementen und sich selbst überlassenen Menschen zu suchen. Also schickte ich eine an den Sozialen Dienst (SD) des Stadtteils, der auch sofort reagierte und mir im Rahmen der gesetzlichen Zulässigkeiten die für Außenstehende kaum zu begreifende Lage erklärte. Fazit: Die alte Frau ist alleinstehend, lebt überwiegend in ihrer Vergangenheit, braucht Hilfe, lehnt aber vehement jegliche Hilfe ab. Es existierte zu dieser Zeit ein rechtlicher Betreuer, aber der muss sich selbstverständlich auch an die Spielregeln halten. Er kann z.b. nicht so ohne weiteres seinem Mündel verbieten, mich anzurufen. Trotzdem hatte ich zwei Monate Ruhe und wiegte mich in der Sicherheit, dass sich jemand um die alte Dame kümmerte. Weit gefehlt! Seit Ende Oktober klingelt es wieder, nicht jeden Tag, aber oft zu ungelegener Zeit, z.b. nachts um Mitternacht und morgens gegen 5:00 Uhr. Ich nahm erneut Kontakt mit dem SD auf. Fazit: Das Amtsgericht hatte inzwischen die rechtliche Betreuung der alten Dame aufgehoben. Eine für mich erstaunliche Entscheidung, über die mich der SD aus rechtlichen Gründen nicht weiter aufklären konnte. Warum ich die Geschichte erzähle? Weil Ehrenamtliche, die in der Altenhilfe tätig sind, jederzeit durch ihre Hilfsbereitschaft in eine ähnliche Situation geraten können, die nervig, im Dschungel von Bürokratie und Gesetz unübersichtlich und manchmal für Laien nur schwer zu lösen ist. Außerdem stellen sich Fragen, wenn man dem Schicksal seiner Mitmenschen gegenüber nicht völlig gleichgültig bleiben will. Wie ist das möglich, dass der alten alleinstehenden Dame bei ihren Schwierigkeiten jetzt vom Amtsgericht kein/e Betreuer/-in mehr zugewiesen wird? Wie sieht es mit ihrer Fähigkeit zur Selbstversorgung aus? Kann sie eigentlich ohne rechtlich verankerte kontinuierliche Hilfe leben, schalten und walten? Ist nun der SD vor Ort wegen des Gerichtsbeschlusses nicht mehr für diese Bremerin zuständig? Hat die Frau inzwischen durch Angehörige oder Nachbarn Hilfe oder wird sie sich selbst überlassen? Wie ist denn im letzteren Fall sichergestellt, dass ein solcher Mensch in dieser Lage ohne Betreuung nicht total verwahrlost? Um das für mich zu klären, habe ich das Amt für Soziale Dienste aufgesucht und mir dort Rat geholt, den ich weitergeben möchte. 1. Bei der Herausgabe der persönlichen Telefonnummer sollte man grundsätzlich (Fortsetzung auf Seite 5)

5 (Fortsetzung von Seite 4) sehr zurückhaltend sein. In Bedarfsfällen ist es sicherer, nur eine Handynummer zu nennen. Ein Handy lässt sich nachts abstellen. 2. Erhält man Anrufe, die nicht weiterführen, aber Zweifel und Sorge auslösen, sollte man den zuständigen SD benachrichtigen. Außerhalb der Dienstzeiten des SD kann der sozialpsychiatrische Dienst angerufen werden: Kriseninterventionsdienst (KID) für Notfälle,Telefon: Sollte doch durch Versehen/Unachtsamkeit nerviges Stalking einsetzen und sich nicht friedlich einstellen lassen, führt der Weg zur Polizei am ehesten zum Ziel und wohl dann auch zu einer Überprüfung der aktuellen Lebenssituation des Anrufers. Der SD vor Ort bleibt die vorrangigste Institution für die Hilfe in solchen schwierigen Fällen. Allerdings vermute ich, dass auch hier wie in anderen Bereichen die Personallage angespannt ist. Wenn das so ist, sollten Politik und zuständige Stellen daran denken, den SD besser auszustatten, auch die Zahl der Sozialarbeiter/Streetworker zu erhöhen und möglichst bald die Aufsuchende Altenarbeit auf alle Stadtteile zu erweitern und zu unterstützen. Großes Klagen, wenn vereinsamte, verwahrloste oder gar verstorbene Menschen erst spät gefunden werden, hilft nicht. Wie wäre es, wenn unsere wohlhabende Gesellschaft mehr Geld bereitstellte für rechtzeitige Aufmerksamkeit und Hilfe bei sozial schwachen und vernachlässigten Menschen? Ich denke, das wäre sinnvoller und humaner als z.b. die vielen aufwendigen Preisverleihungen, Stadtfeste, Promi- Events oder Gedenktagsfeiern, von denen die Medien ständig berichten. Übrigens erfuhr ich durch das Amt für Soziale Dienste, dass auch die Bereitschaft von Bürgerinnen/Bürgern zu ehrenamtlicher Mitarbeit als rechtliche Betreuer für unterstützungsbedürftige Menschen eine große Hilfe sei. Interessierte Leser/-innen können dazu unter folgender Adresse Informationen abrufen: Amt für Soziale Dienste, Betreuungsbehörde, Rembertiring 39, Bremen, Tel.: Aus der Senioren-Vertretung der Stadtgemeinde Bremen Nicht das Fahrrad ist das Problem, sondern der Mensch Der Verein Ambulante Versorgungs- 5 brücken e.v. begrüßt es, dass die Bremer Polizei zurzeit verstärkt dem radelnden Verkehr auf Bremens Straßenkreuzungen deutlich sichtbare Aufmerksamkeit schenkt. Dies wirkt solange entspannend, wie das Team der Polizei vor Ort präsent ist. Nicht das Fahrrad ist das Problem, sondern der Mensch, der auf dem Rad die Verantwortung als Verkehrsteilnehmer ignoriert, merkt Elsbeth Rütten an. Sie verweist auf die lebhafte Diskussion, die aktuell in Bremen zur Forderung der Kennzeichnungspflicht geführt wird. Bestätigt fühlt sich Frau Rütten in ihrem Bestreben nach einer Kennzeichnungspflicht durch Beispiele wie den 1. Fußverkehrskongress, der am 15./16. September 2014 an der Bergischen Universität in Wuppertal stattfand. Elsbeth Rütten merkt an, die Zeit sei reif für neue Antworten. In einer Zeit von IBAN und BIC und in einer Gesellschaft, die pixelt, was das Zeug hält, müsse es möglich sein, ohne große Schwierigkeiten eine Kennzeichnungspflicht von Fahrrädern einzuführen. Ihre Forderung geht über die des ADFC nach mehr Fahrradstraßen oder mehr Polizei hinaus. Auch die Sozialkompetenz seiner Mitglieder müsse gefördert und gestärkt werden. In Wuppertal ging es um die zunehmende Bedeutung und den Stellenwert des Fußverkehrs in der mobilen Gesellschaft. Da sollte man vielleicht auch das Fahrrad einbeziehen; denn Fahrradfahrer nutzen stellenweise bestimmte Räume gemeinsam mit Fußgängern. Zum Fußverkehr gehören inzwischen aber auch zunehmend Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollatoren und anderen Geh-Hilfen. Wenn also in Zukunft über den Fußverkehr in Bremen nachgedacht wird, sollte die Suche nach angemessenen Lösungen, die ein ausgewogenes, qualitätsvolles, barrierefreies und sicheres Zu-Fuß-Gehen gewährleisten, im Mittelpunkt stehen. Die Mobilitätswünsche und die Anforderungen einer immer älter und aktiver werdenden Gesellschaft dürfen nicht ausgeschlossen werden (Quelle: PM Versorgungsbrücken e.v.). Aufgrund der bisherigen Erfahrungen älterer Bremer Bürger/-innen mit Radfahrern unterstützt die Bremer Seniorenvertretung die Initiative des Vereins Ambulante Versorgungsbrücken e.v. darin, die Kennzeichnungspflicht für Fahrräder einzuführen, damit auch Verkehrsrowdys auf dem Rad, vor allem bei Unfällen, nach dem Verursacher- und Gleichheitsprinzip zur Verantwortung gezogen werden können. Bundesverfassungsbeschwerde abgelehnt Im Durchblick Nr.177, S.3/4 wurde über eine Bundesverfassungsbeschwerde wegen Ver(Fortsetzung auf Seite 6)

6 6 (Fortsetzung von Seite 5) letzung der Schutzpflicht des Staates gegenüber pflegebedürftigen Menschen berichtet. Sie wurde von Armin Rieger eingereicht. Er hat uns inzwischen informiert, dass die Klage abgewiesen wurde. Begründung des BVG: Voraussetzung für die Zulässigkeit einer solchen Klage ist, dass der Beschwerdeführer selbst durch einen Akt der Öffentlichen Gewalt in seinen Grundrechten verletzt wird. Hinsichtlich der Grundrechte der Heimbewohner sei er selbst nicht beschwerdebefugt. Eine vermeintliche Grundrechtsverletzung allgemein und ohne eigene Verletzung zu rügen, sei dem einzelnen Bürger nicht gegeben. Delegiertenversammlung Am fand in Raum 2 des Bürgerschaftshauses die Herbst-Sitzung der Delegierten statt. Im Mittelpunkt standen diesmal weniger seniorenpolitische Themen als vielmehr Tagesordnungspunkte, die sich mit internen Angelegenheiten beschäftigten. Anfang des Jahres wurde ein Ausschuss gegründet, der in die Einnahmen und Ausgaben der Seniorenvertretung Einsicht nehmen sollte. Da diese von einer Dienststelle der Senatorin für Soziales verwaltet werden, fand eine Aussprache mit dem zuständigen Sachbearbeiter statt. Der Richtwert des Haushaltsansatzes für die SV wurde erklärt, die Haushaltsunterlagen wurden eingesehen. Die Kassenprüfung ergab, dass keine ungerechtfertigten Ausgaben getätigt wurden. Aufgrund der geringen Gelder für die SV-Arbeit besteht jedoch der Wunsch, spätestens zu Beginn der nächsten Legislaturperiode 2015 neue Richtlinien für Aufwandsentschädigungen und andere Ausgaben festzulegen. Außerdem sollte zukünftig der Delegiertenversammlung regelmäßig ein Kassenbericht vorgelegt werden. Das Thema wurde auch noch im Bericht des Vorstands angesprochen. Nach der Aussprache wurde der Vorstand entlastet. Anschließend wurden drei Anträge behandelt. Ein Antrag auf Abberufung eines Mandatsträgers wurde lange diskutiert und schließlich wegen eines Formfehlers bei der Antragstellung abgelehnt. Die Lösung des Problems wurde in die Zuständigkeit des Vorstands zurückgewiesen. Der zweite Antrag bezog sich auf neue Regelungen bei der Bestattungspraxis. Dieser Antrag wurde zurückgezogen. Der dritte Antrag betraf eine Stellungnahme des AK Gesundheit zum Pflegestärkungsgesetz. Er wurde einstimmig angenommen. Die Stellungnahme wurde inzwischen im Durchblick 178 veröffentlicht. Weil Emmy Brüggemann Ende September ihre Ämter aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt hatte, musste eine Nachwahl stattfinden. Für sie rückte als Beisitzerin Elke Scharff in den Vorstand. Außerdem wurde Emmy Brüggemann wegen ihrer langjährigen großen Verdienste für die Bremer Seniorenvertretung zur Ehrendelegierten gewählt. Die Berichte der AK-Sprecher schlossen die Versammlung ab. Informationen zu den Tätigkeiten der Arbeitskreise finden sich jeweils zeitnah in den Ausgaben des Durchblick. Im Mittelpunkt der Mensch? Schön wär s! Im Mittelpunkt der Mensch lautet die Überschrift eines Beitrags im Focus-Spezial (Nov./Dez.14). Diese Ausgabe widmet sich dem Thema Leben und Wohnen im Alter und bringt u.a. auf 35 Seiten (S ) mit einem kleinen Vorspann eine Focus-Liste der 856 Top-Pflegeheime in Deutschland, für die Heimleiter und Pflegeexperten ihre persönlichen Empfehlungen ausgesprochen haben. In die Basis-Liste fanden nur Heime Aufnahme, die mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllten: 1. Sie hatten bei der letzten Qualitätsprüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassenversicherung (MDK) im Jahr 2013 eine Gesamtnote von 1,0 erzielt ( Focus-Spezial, Nov.Dez.14, S.93). Dabei begutachtete der MDK die Pflege und medizinische Versorgung, den Umgang mit Demenzkranken, die soziale Betreuung und Alltagsgestaltung, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene. 2. Das Heim ist mit einem Grünen Haken gekennzeichnet. Dieses Gütesiegel wird von der Initiative heim-verzeichnis.de für das Bemühen um Selbstbestimmung, soziale Teilhabe und Menschenwürde verliehen Pflegeheime wurden ausgewählt, und man bat deren Heimleitungen um Referenzen zu anderen Heimen. Jeder durfte bis zu fünf Heime beurteilen. Das eigene Heim konnte nicht empfohlen werden, aber immerhin kamen von beteiligten Heimleitungen gültige Empfehlungen. Zusätzlich wurden 300 Pflegeexperten aus sogenannten exzellenten Kliniken und Pflegestützpunkten befragt. Sie durften nach persönlichen Einschätzungen jeweils vier Häuser auswählen. Einrichtungen, deren Zielgruppe im Focus-Spezial keine Relevanz hat, z.b. Wachkomapatienten, fanden keine Berücksichtigung. Focus-Spezial weist darauf hin, dass mit dieser Liste die Qualität der nicht erfassten Einrichtungen nicht angezweifelt werde. Ist das nicht eine überzeugende Auflistung von sehr guten Pflegeheimen? Allein die Tatsache, (Fortsetzung auf Seite 7)

7 (Fortsetzung von Seite 6) dass man sich auf Gutachten der Heimleiter und der Pflegeberater aus Krankenhäusern stützt, die zu ihren Trägerschaften und Arbeitgebern in Abhängigkeit stehen und selbstverständlich nicht nur ihre eigenen, sondern auch die Interessen ihrer Kollegen und Geschäftspartner vertreten, hat doch wohl mehr als ein Geschmäckle. Was soll denn dabei herauskommen, wenn z.b. die Heimleiter/innen eines Pflegekonzerns mit 40 oder mehr Heimen sich gegenseitig beurteilen? Eine glaubwürdige Beurteilung? Auch die Tatsache, dass sich Pflegestützpunkte an der Aktion beteiligt haben, gibt zu denken. Ihre Aufgabe ist eigentlich eine neutrale Beratung und nicht die Beurteilung von Dienstleistern. Für Bremen werden in dieser Topliste 8 von insgesamt 108 Bremer Heimen aufgeführt (vgl. Älter werden in Bremen, 2013/14, S.96ff.). Darunter ist auch ein Heim, mit dem die Bremer Seniorenvertretung in der letzten Zeit ziemliche Differenzen hatte, weil mehrere ernsthafte Beschwerden vorlagen. Man kann es der Bremer Seniorenvertretung nach ihren Erfahrungen und aufgrund der vielfältigen Presseberichte, die in den letzten Jahren über fragwürdige Geschäftspraktiken und Umgangsformen in deutschen Altenwohn- und -pflegeheimen veröffentlicht wurden, nicht verübeln, wenn sie die Bremer Seniorinnen/Senioren warnt, diese Liste ernst zu nehmen. Und wenn Focus-Spezial selbst darauf hinweist, dass durch diese Liste die Qualität der nicht erfassten Einrichtungen nicht angezweifelt werde, fragt man sich, wozu die Liste dann noch gut sein soll? Für die Bremer Seniorenvertretung unterstützt sie lediglich die Werbung bestimmter Heime und hat für den Focus-Spezial sicher zu einem erhöhten Umsatz beigetragen. Aber ein Beweis dafür, dass im Mittelpunkt der Pflegepraktiken der Mensch steht, ist sie noch lange nicht. Ein Beweis wäre der Rückgang der Beschwerden und das Wachstum der Zufriedenheit betroffener Menschen. GF Beim PLD geht es nicht weiter! Am tagte nach längerer Pause der Runde Tisch Hospiz und Palliativmedizin (RTHP) im Hause der Sozialsenatorin, in dem auch die Bremer Landesseniorenvertretung und die Senioren-Vertretung in der Stadtgemeinde Bremen vertreten sind. Auf der Tagesordnung stand u.a. die Entwicklung eines palliativen Liaisondienstes (PLD) an den Krankenhäusern im Lande Bremen (vgl. Durchblick Nr.169, S.1/2).. Am Krankenhaus Links der Weser wurde dazu 2010 ein zweijähriges Modellprojekt eingerichtet. Bereits Anfang 2011 richtete die damalige Gesundheitssenatorin die Bitte an die 7 Krankenhäuser im Lande Bremen zu überprüfen, ob im Lichte der Evaluation des Modellprojekts eine Implementierung von Liaisondiensten möglich sei. Die Ergebnisse des Modellprojekts wurden auf der 7.Sitzung des RTHP im Dezember 2013 diskutiert. Auf dieser Sitzung kam der RTHP zu der Erkenntnis, dass der PLD ein sehr hilfreiches und geeignetes Instrument palliativer Versorgung sei, das sowohl zu einer höheren Qualifikation und besseren Handlungs- und Empfehlungsfähigkeit des medizinischen Personals als auch zur Verbesserung der Situation sterbenskranker Patienten und ihrer Angehörigen beiträgt. Laut eines Schreibens des Senats vom wurde die Forderung der Seniorenvertretung nach Einrichtung von PLD`s an den Krankenhäusern im Lande Bremen auf der Senatssitzung vom behandelt. Der Senator für Gesundheit sollte um Stellungnahme und Behandlung des Themas gebeten werden. Wie die jüngste Sitzung des RTHP ergab, hat eine Entwicklung von PLD s so gut wie gar nicht stattgefunden. Die Anregung der Gesundheitsbehörde, solche Dienste zum Wohle sterbenskranker Menschen einzurichten, scheint ins Leere gelaufen zu sein. Behindert wird ihre Entwicklung anscheinend durch Streitigkeiten in Kompetenz- und Finanzierungsfragen. So sieht bisher die Finanzierung der Krankenhäuser im Regelfall keine Refinanzierung von PLD s vor. Es fehlt eine bundeseinheitliche gesetzliche Regelung, um den PLD als Regelleistung in allen Krankenhäusern einzuführen. Die Landesseniorenvertretung im Lande Bremen hat mit Schreiben vom den Senatspräsidenten Bürgermeister Jens Böhrnsen gebeten, sich bei den Bremer Akteuren und in den zuständigen Gremien auf Landes- und Bundesebene dafür einzusetzen, dass der PLD an Krankenhäusern als Regelleistung anerkannt wird. Es wäre auch sinnvoll, wenn sich die bremischen Kliniken ernsthaft zusammensetzten und ihre Positionen zur Einführung eines PLD darlegten. In diese Prozesse sollten auch die Kostenträger einbezogen und vom Sinn des PLD überzeugt werden. GF Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten führt zum Erfolg. Henry Ford

8 8 Aus dem Seniorenbeirat der Seestadt Bremerhaven Auf dem Wege zum stationären Hospiz Bremerhaven Der Seniorenbeirat Bremerhaven veranstaltete zur Frage der Einrichtung eines Hospizes in der Seestadt eine Podiumsdiskussion. Er griff den 2013 geführten Beschluss der Bremischen Bürgerschaft auf, dass eines der drei stationärenhospize für das Land Bremen in Bremerhaven stehen soll. Das mit Fachleuten aus Bremen, dem Umland und aus Bremerhaven besetzte Podium zeigte auf, warum eine stationäre Hospizeinrichtung als letzter noch fehlender Versorgungsbaustein für das Oberzentrum Bremerhaven wichtig ist. Die Bemühungen um ein Hospiz in Bremerhaven währen inzwischen 23 Jahre. Bis jetzt begleiten gut ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen unheilbar kranke und sterbende Menschen in ihrem häuslichen Umfeld oder im Pflegeheim oder in der Palliativabteilung des St. Joseph-Hospitals, die 11 Betten umfasst. Aber diese Einrichtungen entsprechen keinem stationären Hospiz, in dem schwerstkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg versorgt und begleitet werden, damit sie in Würde Abschied nehmen können, und wo auch die Angehörigen ebenfalls Unterstützung erhalten, um die Belastungen während der unheilbaren Krankheit und die eigene Trauer zu bewältigen. Für Bremerhaven ist eine Einrichtung mit 8 Plätzen vorgesehen, auf die schon lange gewartet wird. Die AWO, Kreisverband Bremerhaven, steht als freier Träger zur Verfügung. Das Problem für den Träger ist die Kostendeckung. Bundesgesetzlich darf eine Kommune eine solche Einrichtung nicht betreiben. Dadurch sind der Stadt Bremerhaven die Hände gebunden. Die Vertreter/-innen der verschiedenen anwesenden fachlichen Institutionen diskutierten die Alternativen, aber auch die Wege zu einem Hospiz und gingen auf Probleme ein, u.a. darauf, dass der erstattete Tagessatz für die Rund-um-die-UhrBetreuung aufgrund des Versorgungsvertrages der Kassen mit dem Land Bremen nur 90% der Kosten des Trägers abdeckt. Bei einer geringeren Belegung steigt das Defizit. In der Regel wird es durch Spenden aufgefangen. Es müssen vorgegebene Trägerstrukturen eingehalten werden, damit ein Hospiz genehmigt wird, nämlich ein eigenständiges Haus nicht in räumlicher Einheit mit einem Krankenhaus oder Pflegeheim und ein Konzept des Trägers. Die Vertreter von Magistrat und Verwaltung wiesen darauf hin, dass es um den Menschen gehe und gerade unter den sozialen Verhältnissen der Stadt für die Angehörigen und Freunde selbst die Wege nach Bremen Nord oder Bremervörde schon eine unüberwindliche Hürde seien. Festgestellt wurde auch, dass die gesetzlich vorgesehenen Stellenschlüssel im Krankenhaus und im Pflegebereich dringend erhöht werden müssen, damit niemand nur eine Nummer im Pflegealltag ist. Der Seniorenbeirat hofft, dass bald erfolgreiche Verhandlungen zwischen AWO und den Kassen geführt werden, damit Bremerhaven endlich ein Hospiz erhält. Reinhard Niehaus / Wolfgang Schröter (Anmerkung der Redaktion: Zum Thema Palliativmedizin brachte der Durchblick schon öfters Beiträge. Zur Definition des Begriffs erschienen Artikel u.a. in Nr.100, Mai 2008,S.5-7, Nr.110, März 2009, S.4-5, Nr.122, März 2010, S.5-6 oder Nr.165, Oktober 2013, S.5. Diese Beiträge können über die Geschäftsstelle der Bremer Seniorenvertretung abgerufen werden.) Die Redaktion des Durchblick und der Vorstand der Bremer Seniorenvertretung wünschen allen Leserinnen und Lesern und ihren Familien ein friedliches, fröhliches Weihnachtsfest und ein glückliches, vor allem gesundes Jahr 2015! Impressum Landesseniorenvertretung Tivoli-Hochhaus, 4.Etage, Z.14 Bahnhofsplatz Bremen, Tel.: (0421) Seniorenvertretung@soziales.bremen.de Der DURCHBLICK ist das Mitteilungsblatt der Seniorenvertretungen im Lande Bremen Redaktion: Gerd Feller (V.i.S.d.P) gerd.h.feller@nord-com.net Der DURCHBLICK erscheint monatlich auch im Internet unter Redaktionsschluss: Jeweils der 15. des Monats, der dem nächsten Erscheinungstermin vorausgeht.

9 Hareketlilikte yeni boyutlar Bremen'de,27-29.Haziran.2014 de Uluslararası Hareketlilik ve Rehabilitasyon Fuarı'nı ziyaret edenler, sürprizlerle karşılaştı; teknik ilerleme nedeniyle özürlü ve yaşlı insan hareketliliğinin desteklenmesi, Fuardaki 7 no.lu hali ziyaret edenlerin ilgisini çekti. Farklı yapı yöntemli tekerlekli sandalyeler sessizce, kolayca ve hızlı bir şekilde geçip gidiyor, işlevsel olarak geliştirilen rollator ( yürüteç )ler denemeye sunuldu, engellilere uygun bisiklet, motosiklet ve arabalar büyük bir kararlılıkla sahip şirketler tarafından sergilendi. Ayrıca yeni teknolojik gelişmelerin hiçbir eksikliği olmadığı gibi ev veya dairede günlük beceriler ile engelli ve yaşlıların spora erişimini destekleyen ürünler de sunuldu.bazı örnekler: Muhtemelen hepimiz "Segway" denilen bir aks, iki tekerlekli elektrikli scooter sürücüsünün ayakta sürüşüne, denge ile kontrol altında aracı tutabilmeapache (Foto: G.Feller) sine şaşmışızdır. Segways" sisteminden, çok düşük elektrik maliyeti, 200 km menzile sahip ek destek tekerlekleri olmadan, iki tekerlek üzerinde, elektrikle çalışan ve saatte 20 km hıza ulaşabilen yeni"apache" tekerlekli sandalye geliştirildi. Bu şehire uygun sürümü yanı sıra bazı ilave aksesuarlar ile her tür hava ve arazi şartlarında da fonksiyonel hale dönüşüyor. "Apache" ile "dünya yeniden keşfedilebiliyor"! Ayrıca etkileyici olan İsviçre'den bir cihaz; bu direksiyonlu, kulplu, küçük iki akslı; bu kombinasyonu ile bir traktörü anımsatan araç, dik eğilimli arazilerde daha iyi ve daha güvenli çalışabiliyor. Küssnacht A.R. isminde bir şirket, muhtemelen bu küçük tarım makinesini bir model olarak, manuel tekerlekli sandalyeyi düz ve engebeli yollarda çekebilecek, kullanımı kolay, elektrikle çalışan güçlü bir çekme cihazı geliştirdi. Bu arada, mediko-teknik tavsiyelere uygun, fizyolojik ve ergonomik yönleri içine almak ve yeni bileşimler ve özel bireysel ihtiyaçları karşılamak için yapılan özel aksesuarlar ile özelleştirilebilir bisiklet çeşitleri tanıtıldı. Özellikle üç tekerlekli "Handbike " hayranlık ile denendi. Bu özürlü durumu olan ya da olmayan kişiler için uygundur, bir el ve kol ile sorunsuz sürülür ve engelliler için kullanımı kolaylaştıran birçok teknik detaylar ile donatılmıştır. 9 Merdiven asansörü cihazına alternatif olarak kolayca ve güvenli merdiven çıkma aleti sunuldu. Merdiven asansörünün aksine, birkaç merdiven için kullanılabilen, evde taşınabilir, spiral merdiven, dar merdiven gibi, yanlız bununla birlikte bir kullanıcı gereklidir. Elektrikle çalışan taşıma biriminin, tekerlekli sandalyeye, rahatsızlık vermeden yanaşabileceği şekilde koltuğu çıkarılabilir. Ayrıca bir İsveç buluşu "Veloped" den de bahsedilmelidir. Scalamobil (Foto: G.Feller) Bu üç tekerlekli ve güçlü hava lastiği ile donatılmış, alışverişte ve gezinti yaparken maksimum destek sağlayan sağlam bir arazi aracı olarak imal edilmiştir. Aslında dört tekerlekli, fakat ön iki tekerlek yakın bağlantıları ile tek tekerlek gibi çalışmaktadır; aygıt yapı ve tekerlek özellikleriyle mağazalara kolayca girebilir, kaldırıma çıkma gibi zorlukları kolaylaştırır ve katlanabilir. Etkileyici sunuşları ile sergi -hatta küçük cihazlarda - yaşlı ve özürlü insanlar için artık hareketliliğin sınırsız olabileceği izlenimi verdi. Ancak, teknik kolaylıklara karşın fiyatlar başka bir durum sergiliyor. Mobilite-geliştirme teknolojisi aslında demografik değişimin arka planına karşı yenilik için piyasadaki boşlukları tespit etti, ancak bu muhtemelen maddi durumu iyi olanlar için. Bu nedenle, Bremen Yaşlılar Temsilciliği, yaşam kalitesi ve hareketliliğin korunması için hastalık sigortası ve sigorta şirketleri tarafından bu tür yeniliklerin tanınmasını ve desteklenmesini umuyor. Hareketliliği azalan insanların, teknik imkanları kullanmalarını sağlayacak yeni teknik gelişmelere genel bir ilgi olmalıdır. Bu da aynı zamanda yaşlılıkta zinde kalma için iyi bir yoldur. GF (Quelle: Neue Dimensionen der Mobilität, aus Durchblick 175, S.2/3) BAGSO uygun fiyatlı konut, geleceğe yönelik ikamet şekli ve yaşam formu temini çağrısında Yaşlı insanların çıkarlarını temsil eden Yaşlılar Organizasyonu Federal Çalışma Birliği (BAGSO), yaşlı insanların yaşlılıkta kendi mahallelerinde yaşayabilme koşullarının yaratılmasını savunmaktadır. Almanya'da 100'den fazla örgütle yaklaşık 13 milyon yaşlıyı temsil eden BAGSO, federal hükümete, eyalet ve belediyelere, toplam gelir içinde konut maliyet sınır payını korumak, aileye ve yaşa uygun, yeni konut ve mevcut konut tadilatı yatırımına teşvik çağrısında (Devami sayfa 10)

10 10 (Sayfa devami 9) bulunmuştur. BAGSO başkanı ve eski Federal Aile İşleri Bakanı Prof.Dr. Ursula Lehr'e göre "Şu an en az 2,5 milyon engelsiz konut eksik. Yaşlı insanların hareket bağımsızlığı, asansör eksikliği veya engelsiz banyo olmayışı gibi yapısal engeller ile sınırlıdır. Mimari engellerin ortadan kaldırılması, sadece oturma odası için geçerli değil, aynı zamanda tüm yaşam ortamı için de geçerlidir." BAGSO çağrısında, hukuki esaslara göre tadilatlı ve yeni binalarda, engelsiz yaşamı teşvik etmek, yaşam ortamı tasarımı, mahalleler gibi konut ve sosyal ağların alternatif formları, uygun fiyatlı ev hizmetleri ve konut danışma merkezlerine yakın genişleme promosyonu istiyor. Yaşlılıkta İkamet veya: Gelecekte Nasıl Yaşamak İstiyoruz? konulu ayrıntılı pozisyon belgesine adresinden ulaşılabilir. Basılı versiyonunu daha fazla miktarda BAGSO dan talep edebilirsiniz. Daha fazla bilgi için: Ursula Lenz, Basın Bürosu BAGSO, Bonngasse 10, Bonn, Tel: / , Faks: 02 28/ E-posta: (Kaynak: Basın açıklaması 12/2014 BAGSO) (Quelle: BAGSO fordert bezahlbares Wohnen im Alter, aus Durchblick 176, S.1) Deutsche Bank teknik erişilebilirlik konusuyla ilgili 06/08/2014 tarihinde, Bremen Yaşlılar Temsilciliği ve Deutsche Bank temsilcileri, transfer ve ATM'ler ile teknik zorluklar hakkında konuşmak için bir araya geldi,özellikle yaşlı müşterilerin son zamanlarda daha sık maruz bırakıldığı zorluklar hakkında konuşuldu. Banka, yaşlıların endişelerine yanıt olabilecek fikir alışverişimiz için epey zaman ayırdı. Bize, teknik arıza ve toplam elektrik kesintilerinden müşteri kadar mutsuz oldukları belirtildi. Burada sorumlu SEPA sistem değişikliği, henüz teknik ölçüde bankayı memnun edecek şekilde çalışma olmadığı açıklandı. Avrupa politikası ve özellikle uluslararası faaliyet gösteren şirketlerin, uluslararası para transferlerini kolaylaştırmak için SEPA sisteminde ısrar ettikleri açıklandı. Otomatların en geç 2015 yılı ortası düzgün çalışır hale gelmesi umuluyor. Bu bağlamda, Yaşlılar Temsilciliği'nce,bu tür teknik cihazlar ile ilgili birçok yaşlı insanın yaşa bağlı sorunları anlatıldı. Genellikle gözlüğe rağmen zor görme, uzun IBAN numarası satırlarına girerken hataların ortaya çıkması veya yanlış tuş ve bekliyen müşteriler, herşeyin çok daha yavaş gitmesi sinirlendirir. Genellikle makine hatalarında kartı bloke endişesi de vardır. Deutsche Bank elemanları, iş saatlerinde otomatlarla zorluğu olanlara yardım etmeye hazırdır. Bu yüzden, Yaşlılar Temsilciliği'nin yaşlılara tavsiyesi, bankacılık işlemlerini sadece iş saatlerinde ve banka elemanları aracılığı ile yapmalarıdır. Böylece self-serviste çaresizlik ve öfke hissini önleyebilirsiniz. Tecrübeli kullanıcılar için güvenlik konusunda mobil bankacılık mevcuttur. Her ikisi de PC, akıllı telefon veya tablet yardımı ile evde gerçekleştirilebilmektedir. Yeni bir teklif telefon bankacılığıdır. Bununla 365 gün ve günde 24 saat, Deutsche Bank'a müşteri ulaşabilir ve güvenli bir şekilde ve ücretsiz olarak bankacılık işlemlerini gerçekleştirebilir; hesap bakiyeleri, ödeme emirleri, hesapları feshetme ve randevu alma mümkün olacaktır. Özellikle yürüme zorluğu ya da sınırlı bir zamanı olan müşteriler, bu üründen yararlanacak. Sadece telefon ücreti ödenir, kullanımı ücretsizdir. Hesap modeline göre sadece işlemler ödenir (viatelefonbanking işlemleri ücretsizdir BestKonto aylık 9.99 EUR). Daha fazla bilgi için, bkz Bu arada, Deutsche Bank evinizde, yaşlı ve engelli müşteriler için danışmanlık ve ücretsiz bankacılık hizmeti vermekte. Özellikle yaşlılar için banka kredileri ile sağlanan fırsatlar hakkında soruda, yaşlıların mümkün olduğunca uzun yaşamak ve huzurevine gerek kalmadan kendi evlerinde yaşayabimeleri için evlerini tamamen erişilebilir ve verimli enerji özelliği için yeniden inşa etme durumunda kredilerde yaş sınırı olmadığını öğrendik. Belirleyici faktör; aylık gelir, örneğin emeklilik geliri yanı sıra, gelir ve harcama, gelir ve gider hesabının sonucu olacaktır. Tek noktada, vadede borçlunun yaşı dikkate alınır. Deutsche Bank Müşteri Danışmanı, her durumu dikkatlice inceliyip banka ve müşteri için taşınabilir çözümü mali uzmanları ile arar. Buna ek olarak, aynı zamanda kamu fonları (örneğin KfW aracılığıyla) olumlu finansman sağlama olanağının mevcut olup olmadığı kontrol edilir. Bremen Yaşlılar Temsilciliği, tüm bankalarda demografik değişim nedeniyle yaşlı insanların çıkarlarının ve kaygılarının dikkate alınmasını umuyor. GF (Quelle: Deutsche Bank ist um technische Barrierefreiheit bemüht, aus Durchblick 176, S.5/6) Bu senenin sonunda,'' Durcblik '' redaksiyonu ve Bremen Yaşlılar Temsilciliği Yönetim Kurulu olarak ilgileriniz için teşekkürediyoruz. Sizlere, gelecekte de enteresan informasyonlar sunabilmeyi ümid ediyor ve mutlu, herşeyden önce sağlıklı bir 2015 yılı diliyoruz! Tercüme: Dipl.jur. Feride Abdeljalil Editör: Zeynep Sümer (Mit Unterstützung der Senatskanzlei, Referat Integration)

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