P R Ä S I D E N T S C H A F T S W A H L E N T Ü R K E I "Erdo#an macht Wahlkampf unter der Gürtellinie" Selahattin Demirta# tritt bei den türkischen Präsidentschaftswahlen für die prokurdische HDP an. Im Interview spricht er über die PKK, Isis und Erdo#ans Politikstil. VON Özlem Topçu 20. Juli 2014-12:59 Uhr Pawel KopczynskiReuters Selahattin Demirta#, Kandidat der prokurdischen Partei HDP bei der türkischen Präsidentenwahl Eine türkische Übersetzung des Interviews, erstellt von den Kollegen der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi, finden Sie hier. ZEIT ONLINE: Herr Demirta#, Sie sind neben Premierminister Tayyip Erdo#an und Ekmeleddin Ihsano#lu der dritte Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen am 10. August in der Türkei. Ihnen müsste klar sein, dass Sie keine Chancen haben warum treten Sie dennoch an? Selahattin Demirta#: Momentan bin ich derjenige Kandidat mit den besten Aussichten zu gewinnen. Woher wissen Sie, dass ich keine Chancen habe? Ich finde die Frage komisch. Wir treten nicht an, um zu verlieren, sondern um zu gewinnen. Uns geht es nicht einfach nur darum, den Sitz in der Präsidentenvilla zu bekommen. Wir wollen bei dieser Wahl allen Unterdrückten, Frauen, Kurden, Aleviten, Arbeitern, eine gemeinsame Stimme geben. Das war für uns das wichtigste. Das zumindest haben wir geschafft. So gesehen haben wir schon gewonnen. Und das in einer Atmosphäre, in der Tayyip Erdo#an versucht, ein diktatorisches und autoritäres System zu errichten. Wenn wir neben all dem noch den Sitz in der Präsidentenvilla gewinnen, wäre das auch nicht schlecht. 1
ZEIT ONLINE: Den Umfragen nach wird der jetzige Premierminister Erdo#an Staatspräsident der Türkei. Was wird sich dadurch ändern? Selahattin Demirta#: Es wäre falsch, vor den Ergebnissen der beiden Wahlgänge am 10. und 24. August Aussagen zu treffen. Wer auch immer Staatspräsident wird: Es ist eine neue Art von Opposition im Land entstanden, eine freiheitliche Opposition. Wer auch immer sich auf den Stuhl des Staatspräsidenten setzen wird, er kann nicht mehr so tun, als gäbe es diese Opposition nicht. Für uns endet es auch nicht bei dieser Wahl. Im kommenden Jahr wird ein neues Parlament gewählt, und ich bin sicher, dass meine Partei die stärkste Oppositionskraft werden kann. Bei den darauffolgenden Wahlen 2019 könnten wir auch Teil einer Regierung werden. Daran glaube ich ganz fest. Wir werden die Türkei mitgestalten. Die Präsidentschaftswahlen sind nur ein Schritt auf diesem Weg. Wir sind die einzige Kraft, die Erdo#an etwas entgegenzusetzen hat, die einzige Kraft, die seine Macht ausbremsen kann. ZEIT ONLINE: Zum ersten Mal gibt es bei einer Präsidentschaftswahl keinen kemalistischen Kandidaten: Ihre beiden Mitstreiter sind islamisch- konservativ, Sie muslimisch-kurdisch-links. Naht das Ende des Kemalismus? Selahattin Demirta#: Ich bin Kurde und wurde in der kurdischen Freiheitsbewegung politisiert, ja. Die anderen beiden Kandidaten stellen den Status quo des türkischen Staates dar ich stehe für alle anderen, die nach mehr Demokratie, Freiheit und Frieden streben, ich stehe auch für die Armen und die Arbeiter. Ich kann nicht sagen, dass ich die Kemalisten vertrete, aber wenn ich mich mit den anderen beiden Kandidaten vergleiche, so denke ich, dass wir auch für die Kemalisten am meisten etwas zu bieten haben. Wir sind nämlich dagegen, dass man sich in das Leben, die Persönlichkeit und das Denken von Menschen einmischt. Wir finden, dass die Freiheiten der Menschen verteidigt und geschützt werden müssen aller Menschen, ob Juden, Armenier, Yeziden, Konservative, Kopftuchträgerinnen oder Kemalisten. ZEIT ONLINE: Wenn es zu einem zweiten Wahlgang kommt, wen werden die Kurden dann wählen: Erdo#an oder den Kandidaten der Opposition Ihsano#lu? Selahattin Demirta#: Sie werden Demirta# wählen. ZEIT ONLINE: Ich sprach vom zweiten Wahlgang. Selahattin Demirta#: Ja, ich auch. Sie werden dem Kandidaten Demirta# ihre Stimme geben. ZEIT ONLINE: Glauben Sie wirklich, dass Sie es in den zweiten Wahlgang schaffen? Selahattin Demirta#: Sie sprechen hier mit einem der drei Kandidaten. Warum sollte ich antreten, wenn ich nicht daran glauben würde? 2
ZEIT ONLINE: Es geht Ihnen also nicht darum, mit Ihrer Kandidatur einen zweiten Wahlgang zu provozieren, um Premierminister Erdo#an unter Druck zu setzen? Eine bessere Verhandlungsposition im Friedensprozess mit den Kurden für die Stimmen der Kurden? Selahattin Demirta#: Es geht uns weder darum, einen der anderen Kandidaten zu unterstützen, noch ihn zu behindern. ZEIT ONLINE: Glauben Sie, dass Tayyip Erdo#an seinen Politikstil ändert, falls er Staatspräsident wird? Dass er vielleicht präsidialer, integrativer wird? Selahattin Demirta#: Das müssen Sie ihn fragen. Ich kann leider nicht in seinem Namen sprechen. ZEIT ONLINE: Der Kandidat der beiden Oppositionsparteien CHP und MHP Ekmeleddin Ihsano#lu hat Herrn Erdo#an und Ihnen Geld für Ihre Wahlkampfkasse gespendet als Geste für einen "Gentlemen"-Wahlkampf, so hieß es in türkischen Medien. Vielleicht war das auch eine Spitze gegen Erdo#an, der als taffer und lauter Wahlkämpfer bekannt ist. Läuft der Wahlkampf Gentlemen like ab? Selahattin Demirta#: Herr Ihsano#lu ist ein Gentleman. Er hat uns besucht, wir haben uns unterhalten. Ich habe gemerkt, dass er für einen Dialog offen ist. Es ist wichtig, dass man kommunizieren kann, auch wenn man unterschiedliche Ansichten hat, besonders in der Politik. Auch ich versuche im Wahlkampf ein Gentlemen zu sein. Aber Tayyip Erdo#an macht weiter wie immer: Wahlkampf unter der Gürtellinie. ZEIT ONLINE: Die kurdische Arbeiterpartei PKK wird in den USA, in der EU und damit auch in Deutschland als Terrororganisation eingestuft. Was denken Sie darüber? Selahattin Demirta#: Ich plädiere dafür, die Entscheidung zu überdenken, denn momentan führt die türkische Regierung Friedensverhandlungen mit der PKK. Dabei soll es am Ende auch um Entwaffnung gehen. Deutschland könnte diese Verhandlungen unterstützen, indem es die PKK aus der Liste der Terrororganisationen löscht und die PKK so dazu motiviert, den Widerstand friedlich zu gestalten und sich an der demokratischen Politik zu beteiligen. ZEIT ONLINE: Was sind die wichtigsten Forderungen der Kurden im Friedensprozess? Selahattin Demirta#: Das sind nicht nur die Forderungen der Kurden, sie betreffen alle Minderheiten und Glaubensrichtungen in der Türkei. Es geht um die Anerkennung von Sprache und Kultur, das Recht, sich politisch zusammenzuschließen. Es geht um Meinungsfreiheit, die Aufhebung der Sperrklausel von zehn Prozent, um Bildung in der Muttersprache, darum, dass Menschen frei und ungestört ihren Gottesdienst verrichten können, eine gerechte und unabhängige Justiz, menschenwürdige Haftbedingungen, oder 3
die Aufhebung der Antiterrorgesetze. Das sind Dinge, die eigentlich die ganze Gesellschaft betreffen, nicht nur die Kurden. ZEIT ONLINE: Welche Rolle spielt PKK-Führer Abdullah Öcalan noch für die kurdische Bewegung? Selahattin Demirta#: Er wird als Anführer der kurdischen Bewegung angesehen. ZEIT ONLINE: Wäre es nicht langsam an der Zeit, sich von dieser Führungsfigur zu emanzipieren? Selahattin Demirta#: Es gab eine solche Debatte in der Vergangenheit. Die Frage wurde gestellt, aber ihre Antwort interessiert niemanden mehr. Auch ich finde die Frage nicht mehr wichtig. ZEIT ONLINE: Es heißt, als Sie von der Verhaftung Öcalans 1999 erfuhren, hätten Sie geweint. Stimmt das? Selahattin Demirta#: Dass ein Mensch mithilfe eines solchen Komplotts, außerhalb jeder Rechtsstaatlichkeit, entführt, in die Türkei gebracht und dort vorgeführt wurde, hat viele Menschen verletzt. Auch mich. ZEIT ONLINE: Haben Sie Öcalan jemals persönlich kennengelernt? Selahattin Demirta#: Sie haben recherchiert, dass ich bei seiner Festnahme geweint habe, dass ich aber acht Mal bei ihm auf der Gefängnisinsel #mral# war, haben Sie wohl nicht recherchiert. ZEIT ONLINE: Wie geht es ihm? Selahattin Demirta#: Gut. Er lässt schön grüßen ( lacht ). ZEIT ONLINE: War das etwas Besonderes für Sie, ihm zu begegnen? Selahattin Demirta#: Er ist nach wie vor ein guter Beobachter, ein guter Politiker, mit unglaublichen analytischen Fähigkeiten, obwohl er seit Jahren hinter Gittern sitzt. ZEIT ONLINE: Die türkische Regierung sieht den de facto kurdischen Staat im Nord-Irak als strategischen Partner an, die Beziehungen sind gut. Was bedeutet das für die Kurden in der Türkei? Selahattin Demirta#: Wenn die Türken gute Beziehungen, gar Bündnisse mit den Kurden in der Region eingehen, so haben wir alle etwas davon. Solche Bündnisse wären gut für den Frieden insgesamt in der Region. Die Kurden im Nord-Irak wollen ihre Unabhängigkeit, aber dieser Prozess muss vorsichtig geschehen, es wird schon zu viel Blut vergossen. Eine Unabhängigkeit, oder der Prozess dahin, darf nicht zu neuem Blutvergießen führen. Ob 4
das kurdische Volk im Nord-Irak unabhängig werden will oder nicht, entscheidet es selbst, demnächst in einem Referendum. Das entscheiden nicht wir. ZEIT ONLINE: In türkischen Medien ist immer wieder zu lesen, dass dschihadistische Kämpfer von Isis und anderen immer wieder über die Grenze in die Türkei kommen, und dass die türkische Regierung nicht genug dagegen unternimmt oder sogar diese Kämpfer logistisch unterstützt. Gibt es eine solche Situation wirklich? Selahattin Demirta#: Isis hat für mich nichts mit dem Islam zu tun, das würde ich gern einmal klarstellen. Das ist eine barbarische Terrororganisation. Diese Männer bewegen sich außerhalb jeder Menschlichkeit. Sie haben die Grenzen der Türkei leicht und bequem überquert. Sie haben ihre Möglichkeiten genutzt, ja, da gab es logistische Unterstützung, oder die Versorgung von Verletzen in Krankenhäusern. Die Türkei hatte ihren Anteil daran, dass Isis und andere Gruppen so stark wurden und sich einnisten konnten. Aber die Regierung hat jetzt ihre Politik überdacht. Nicht genug gegen diese Gruppierungen zu unternehmen, kann auch eine Form der Unterstützung sein. ZEIT ONLINE: Was muss die Türkei tun? Selahattin Demirta#: Zunächst einmal Isis offiziell als Terrororganisation einstufen. Außerdem müssen die Türken die Kurden unterstützen, die derzeit in Nord-Syrien, vor allem in der Region Rojava und der Stadt Kobanê (arabisch Ain al-arab), von Isis angegriffen und belagert werden. Die Kurden brauchen dort humanitäre Hilfe, die Türken müssten ihnen ihre Grenzen öffnen. Aber auch die internationale Staatengemeinschaft müsste etwas tun, um dort die Kurden zu retten. ZEIT ONLINE: Kurden fordern die Unterstützung der Türken wie schaute der 20- jährige Selahattin Demirta# auf die Türkei, und wie schaut der heute 41-jährige auf das Land? Selahattin Demirta#: Es hat sich viel geändert, natürlich. Die Region hat sich verändert, auch wir haben uns verändert, die Türken und die Kurden. Das ging sehr schnell. Man kann die Türkei von vor 20 Jahren nicht mit der Türkei von heute vergleichen. Die Unterdrückten in der Türkei haben wichtige Fortschritte in ihrem Kampf für Freiheit gemacht. Es gab einen erbitterten Krieg im Südosten, mit ungelösten Ermordungen und brennenden Dörfern. Jeden Tag starben dort Menschen. Und heute verhandeln wir über Frieden. Es hat sich viel verändert. Aber wir haben noch nicht das demokratische Niveau erreicht, das wir haben wollen. Deshalb geht unser Kampf weiter. Selahattin Demirta#, Türkiye Cumhurba#kanl### Seçimlerine Kürt Yanl#s# HDP'nin Aday# Olarak Kat#l#yor. Söyle#ide PKK, I##D ve Erdo#an'#n Siyaset Tarz#yla #lgili Aç#klamalarda Bulunuyor ZEIT ONLINE: Say#n Demirta#, Ba#bakan Recep Tayyip Erdo#an ve Ekmeleddin #hsano#lu'nun yan#nda, Türkiye'de 10 A#ustos'ta yap#lacak olan Cumhurba#kanl### 5
seçimlerinin üçüncü aday#s#n#z. Hiç #ans#n#z olmad### aç#k. Neden buna ra#men seçime kat#l#yorsunuz? Selahattin Demirta#: #u an kazanma #ans# en iyi aday benim. #ans#m olmad###n# nereden biliyorsunuz? Bu soruyu tuhaf buluyorum. Kaybetmek için de#il, kazanmak için kat#l#yoruz. Bizim için burada yaln#zca Cumhurba#kanl### kö#künü ele geçirmek mevzubahis de#il. Bu seçimde ezilen kad#nlar, Kürtler, Aleviler ve i#çilere oy vermek istiyoruz. Bizim için en önemli husus buydu. En az#ndan bunu ba#ard#k. Bu #ekilde bak#ld###nda daha #imdiden kazand#k. Üstelik Tayyip Erdo#an'#n diktatörlük ve otoriter bir sistem olu#turmaya çal##t### bir ortamda. Tüm bunlar#n yan#nda bir de cumhurba#kanl### kö#künü kazanmam#z hiç de kötü olmazd#. ZEIT ONLINE: Kamuoyu yoklamalar#na göre #u anki Ba#bakan Türkiye'nin cumhurba#kan# olacak. Sizce neler de#i#ecek? Demirta#: 10 ve 24 A#ustos'ta yap#lacak seçimlerden sonuç al#nmadan tahminde bulunmak yanl## olur. Her kim cumhurba#kan# olursa olsun: Ülkede yeni bir muhalefet olu#tu, özgürlükçü bir muhalefet. Cumhurba#kanl### koltu#una oturacak olan ki#i bu muhalefet yokmu# gibi davranamaz. Bizim için mesele bu seçimle de bitmiyor. Gelecek y#l yeni bir meclis seçilecek ve ben partimin en güçlü muhalefet olabilece#inden eminim. 2019'daki bunu izleyecek seçimlerde hükûmetin bir parças# olabiliriz. Buna kesin inan#yorum. Türkiye'yi birlikte #ekillendirece#iz. Cumhurba#kanl### seçimleri sadece bu yolda at#lm## bir ad#md#r. Biz Erdo#an'a kar## koyacak, onun gücünü frenleyebilecek tek gücüz. ZEIT ONLINE: Cumhurba#kanl### seçimlerinde ilk kez Kemalistlerin bir aday# yok. #ki rakibiniz de #slami-muhafazakâr. Siz ise Müslüman-Kürt-solcusunuz. Kemalizmin sonu yak#n m#? Demirta#: Evet, ben bir Kürdüm ve Kürt özgürlük hareketinde siyaset yap#yorum. Di#er iki aday Türk Devletinin statükosunu temsil ediyor. Ben daha fazla demokrasi, özgürlük ve bar##tan yana çabalayan tüm di#er kesimlerin yan# s#ra yoksullar ile i#çileri de temsil ediyorum. Kemalistleri temsil etti#imi söyleyemem ancak di#er iki adayla kendimi k#yaslad###mda, Kemalistlere de bir#eyler sundu#umuzu dü#ünüyorum. Sonuçta biz insanlar#n hayat#na, ki#ili#ine ve dü#üncelerine müdahale edilmesine kar##y#z. #ster Yahudi, Alevi, Yezidi, muhafazakar, ba#örtülü isterse Kemalist olsun, tüm #nsanlar#n özgürlüklerinin müdafa edilmesi ve korunmas# gerekti#ini görü#ündeyiz. ZEIT ONLINE: #kinci tura kal#n#rsa Kürtler kimi seçecek? Erdo#an'# m# yoksa muhalefetin aday# #hsano#lu'nu mu? Demirta#: Onlar Demirta#'# seçecek. ZEIT ONLINE: #kinci turdan söz etmi#tim. 6
Demirta#: Evet, ben de. Onlar oylar#n# aday Demirta#'a verecek. ZEIT ONLINE: Gerçekten ikinci tura kadar gelmeyi ba#araca##n#za inan#yor musunuz? Demirta#: Burada üç adaydan biriyle görü#üyorsunuz. Buna inanmasam neden aday olay#m ki? ZEIT ONLINE: O hâlde, adayl###n#zla, Kürtlerin oylar#na kar##l#k bar## sürecinde Kürtler için daha iyi bir pazarl#k pozisyonu elde etmek için, Ba#bakan Erdo#an üzerinde bask# kurarak ikinci turu provoke etmek gibi bir amac#n#z yok, öyle mi? Demirta#: Bizim için ne ba#ka bir aday# desteklemek ne de mani olmak söz konusudur. ZEIT ONLINE: Cumhurba#kan# olursa Tayyip Erdo#an'#n siyaset tarz#n# de#i#tirece#ine inan#yor musunuz? Belki bir ba#kan gibi, daha bütünle#tirici? Demirta#: Bunu ona sorman#z gerekir. Ne yaz#k ki onun ad#na konu#amam. ZEIT ONLINE: #ki muhalefet partisi CHP ve MHP'nin aday# Ekmeleddin #hsano#lu, Say#n Erdo#an'a ve size seçim kampanyas# kasas# için para ba###lad#. Türk medyas#nda söz edildi#ine göre, "centilmence" bir seçim kampanyas# jesti olarak. Belki de bu, sözünü geçiren ve sesli bir seçim mücadelecisi olarak tan#nan Erdo#an'a yönelik bir ignelemeydi. Seçim kampanyas# sizce centilmence yürütülüyor mu? Demirta#: Say#n #hsano#lu bir centilmen. Kendisi bizi ziyaret etti ve sohbet ettik. Diyalo#a aç#k oldu#unu gördüm. Farkl# görü#te de olunsa da, özellikle siyasette ileti#im kurabilmek önemli. Ben de seçim kampanyas#nda bir centilmen gibi davranmaya çal###yorum ama Tayip Erdo#an her zaman yapt###n# yap#yor: belden a#a## seçim kampanyas#. ZEIT ONLINE: Kürt ##çi Partisi PKK, ABD ve AB'de dolay#s#yla da Almanya'da bir terör örgütü olarak s#n#fland#r#l#yor. Bu konuda ne dü#ünüyorsunuz? Demirta#: Bu karar#n gözden geçirilmesinden yanay#m zira Türk hükûmeti #u s#ralar PKK ile bar## görü#meleri sürdürüyor. Sonunda silahs#zlanma da mevzubahis olacak. Almanya, PKK'y# direni#e bar##ç#l bir yön vermesi ve demokratik siyasete kat#lmas# için cesaretlendirmek amac#yla, PKK'y# listeden ç#karmak suretiyle bu müzakereleri destekleyebilir. ZEIT ONLINE: Kürtlerin bar## sürecindeki en önemli talepleri neler? Demirta#: Bunlar yaln#zca Kürtlerin de#il, Türkiye'deki tüm az#nl#klar ve dinleri ilgilendiren talepler. Burada dil ve kültürler, hak ve siyasi menfaatlerin korunmas# söz konusu. Dü#ünce özgürlü#ü, yüzde 10'luk baraj#n kald#r#lmas#, anadilde e#itim, insanlar#n özgürce ve rahats#z edilmeden ibadetlerini yapabilmeleri, adil ve ba##ms#z bir yarg#, insan onuruna yak###r tutukluluk ko#ullar# veya Terörle Mücadele Yasalar#n#n 7
kald#r#lmas# mevzubahisdir. Bunlar esasen sadece Kürtleri de#il, tüm toplumu ilgilendiren hususlard#r. ZEIT ONLINE: Kürt hareketi için PKK lideri Abdullah Öcalan hâlâ hangi rolü oynuyor? Demirta#: O Kürt hareketinin lideri olarak görülüyor. ZEIT ONLINE: Art#k bu lider fügürü rolünün yava# yava# azad edilmesinin zaman# gelmedi mi? Demirta#: Geçmi#te bu yönde bir tart##ma olmu#tu. Soru yöneltilmi# ama cevab# daha sonra hiç kimseyi ilgilendirmemi#ti. Ben de art#k bu soruyu önemsiz buluyorum. ZEIT ONLINE: 1999'da Öcalan'#n tutukland###n# duydu#unuzda, a#lad###n#z söyleniyor. Do#ru mu? Demirta#: Bir insan#n böylesine bir komplonun deste#iyle hiç bir hukuk devleti ilkesi gözetilmeksizin kaç#r#l#p Türkiye'ye getirilmesi ve orada te#hir edilmesi çok say#da insan# yaralad#, beni de. ZEIT ONLINE: Öcalan'la hiç bizzat tan##t#n#z m#? Demirta#: Tutukland###nda a#lad###m# ara#t#rm##s#n#z ama belli ki, sekiz kez #mral#'daki cezaevine onun yan#na gitti#imi ara#t#rmam##s#n#z. ZEIT ONLINE: Kendisi nas#l? Demirta#: #yi. Selam# var (gülüyor). ZEIT ONLINE: Onunla kar##la#mak sizin için ola#anüstü bir durum muydu? Demirta#: Y#llard#r demirparmakl#klar arakas#nda olmas#na ra#men hâlâ inan#lmaz analitik yeteneklere sahip, iyi bir gözlemci ve iyi bir politikac#. ZEIT ONLINE: Türk hükûmeti Kuzey Irak'taki fiili Kürt devletini stratejik müttefiki olarak görüyor, ili#kiler iyi. Bu Türkiye'deki Kürtler aç#s#ndan ne anlama geliyor? Demirta#: Türkler'in bölgedeki Kürtlerle iyi geçinmesi hatta ittifaka gitmesi hepimiz için yararl#d#r. Bu tür ittifaklar tüm bölgenin bar### aç#s#ndan iyi olurdu. Kuzey Irak'taki Kürtler ba##ms#z olmak istiyor ama bu süreçte dikkatli olunmal#d#r. Daha #imdiden çok kan dökülüyor. Ba##ms#zl#k veya ona giden süreç, yeni kanlar#n dökülmesine sebep olmamal#d#r. Kuzey Irak'taki Kürt halk# ba##ms#zl#k isteyip istemedi#ine yak#nda yap#lacak referandumla kendi karar verecek. Buna biz karar vermiyoruz. ZEIT ONLINE: Türk medyas#nda sürekli olarak ##ID'e ba#l# cihatç# sava#ç#larla di#erlerinin s#n#rdan Türkiye'ye geldikleri ve Türk hükûmetinin onlara kar## yeterince 8
önlem almad###, hatta bu sava#ç#lara lojistik destek verdikleri yönünde haberler okunuyor. Bunlar gerçek mi? Demirta#: Önce #una aç#kl#k getirmek isterim: Bana göre ##ID'in #slam'la hiçbir ilgisi yok. Bu barbarca bir terör örgütüdür. Bu adamlar#n insanl#kla hiçbir alakâs# yok. Türkiye s#n#rlar#n# kolayca ve rahat bir #ekilde a#abildiler. #mkanlar#n# kulland#lar, evet lojistik destek vard# veya yaral#lar#n hastanelerde tedavi edildikleri oldu. ##ID ve di#er gruplar#n bu kadar güçlenmesi ve yuvalanmas#nda Türkiye'nin katk#s# olmu#tu ama hükûmet #imdi politikas#n# gözden geçirdi. Bu gruplara kar## yeterince önlem almamak da destek vermenin bir #ekli olabilir. ZEIT ONLINE: Türkiye ne yapmal#? Demirta#: Öncelikle ##ID'i bir terör örgütü olarak s#n#fland#rmal#. Ayr#ca Türkler Kuzey Suriye'deki en ba#ta Rojova ve Kobane bölgesindeki ##ID'in sald#r# ve i#galine maruz kalan Kürtleri desteklemesi gerekir. Oradaki Kürtlerin insani deste#e ihtiyac# var. Türklerin s#n#rlar#n# açmas# gerekirdi. Lakin Birle#mi# Milletler de oradaki Kürtleri kurtarmak için bir#eyler yapmak zorunda. ZEIT ONLINE: Kürtler Türklerden yard#m talep ediyor - 20 ya##ndaki Demirta# Türkiye'ye nas#l bak#yordu, bugün 41 ya##ndaki ülkeye nas#l bak#yor? Demirta#: Elbette çok #ey de#i#ti. Bölge de#i#ti ve Kürtler ve Türkler olarak biz de de#i#tik. Her#ey çok çabuk geli#ti. 20 y#l önceki Türkiye bugünkü Türkiye ile k#yaslanamaz. Türkiye'de ezilenler özgürlük mücadelerinde önemli ad#mlar att#lar. Güneydo#u'da ayd#nlat#lmam## cinayetler ve yanan köyleriyle k#yas#ya bir sava# ya#and#. Orada hergün insanlar öldü. Bugün ise bar### müzakere ediyoruz. Çok #ey de#i#ti ama hâlâ istedi#imiz düzeydeki demokratik seviyeye ula#mad#k.bu yüzden mücadelemiz devam ediyor. COPYRIGHT: ZEIT ONLINE ADRESSE: http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/interview-tuerkei-demirtas 9