Humboldtstraße Stuttgart / Germany IMPRESSUM I KÜNYE I IMPRINT

Ebat: px
Şu sayfadan göstermeyi başlat:

Download "Humboldtstraße Stuttgart / Germany IMPRESSUM I KÜNYE I IMPRINT"

Transkript

1 ST BENİMI

2 Humboldtstraße Stuttgart / Germany info@edition-et.de IMPRESSUM I KÜNYE I IMPRINT Fotografien von Cana Yılmaz und İskender Muhlis Kenter Cana Yılmaz ve İskender Muhlis Kenter fotoğrafları Photographs by Cana Yılmaz and İskender Muhlis Kenter Die Bildrechte liegen bei den Fotografen I Telif hakkı fotoğrafçılara aittir I All image rights reserved by the photographers Beiträge von den Autoren I Yazarların katkıları I Contributions by the authors Alle Rechte vorbehalten I Her hakkı saklıdır I All rights reserved Herausgegeben von I Derleyenler I Edited by Sefa İnci Suvak, Suleman Taufiq Übersetzung I Çeviri I Translation Jim Kautt, Mutlu Çomak-Özbatır, Monika Demirel, Sibel Schick, Semra Taşkın Lektorat I Düzeltme I Copy-editing Isolde Bacher (text_dienst), Sigrid Kröner, Petek Türkmen Kommunikation I İletişim I Communication Gordana Tomac Grafische Gestaltungsberatung I Grafik tasarım danışmanlığı I Grafic design consultancy Susanne Puzicha, à propos kommunikation & design, Stuttgart Druck I Baskı I Printed by Gutenberg Beuys Feindruckerei GmbH, Langenhagen 2017 edition esefeld & traub 1. Auflage I 1. Baskı I 1 st edition 2017 ISBN

3 SEFA İNCİ SUVAK I SULEMAN TAUFIQ ST BENİMI MEIN ISTANBUL I BENİM İSTANBUL UM I MY ISTANBUL

4 INHALT I İÇİNDEKİLER I CONTENTS VORWORT I ÖNSÖZ I PROLOGUE 06 FOTOS VON CANA YILMAZ 11 CANA YILMAZ FOTOĞRAFLARI PHOTOS BY CANA YILMAZ FOTOS VON İSKENDER MUHLİS KENTER 147 İSKENDER MUHLİS KENTER FOTOĞRAFLARI PHOTOS BY İSKENDER MUHLİS KENTER HERAUSGEBER I YAYIMCI I EDITORS 292 FOTOGRAFEN I FOTOĞRAFÇILAR I PHOTOGRAPHERS AUTOREN I YAZARLAR I AUTHORS 4 5

5 VORWORT I ÖNSÖZ I PROLOGUE

6 Einst die Hauptstadt des Oströmischen, Byzantinischen, Lateinischen (Kaiser-) und Osmanischen Reiches, vor 2700 Jahren von Byzas aus Megara gegründet, wurde die Stadt seither mehrmals erobert, Hunderte von Malen in Schutt und Asche gelegt. Die Stadt, die Völker, Völkerwanderungen, Armeen über sich ergehen ließ und sich doch jedes Mal aufs Neue aus Trümmern erhoben hat, wurde als Istanbul aus ihrer Asche neu geboren. Ihre tief verletzte Seele wurde jedes Mal neu belebt. Ich trage die Hoffnung in mir, dass es auch dieses Mal wieder so sein wird. Oya Baydar Istanbul liegt am Bosporus, der Meeresenge, die das Schwarze Meer mit dem Marmara-Meer verbindet. Als wäre das nicht sensationell genug, verteilt sich die Stadt auf zwei Kontinente: auf Europa und Asien. Kein Wunder, dass sie seit Jahrhunderten ein florierendes Handelszentrum ist. Die Oberschicht blickte immer mehr in Richtung Europa als ins asiatische Hinterland. Viele Völker und alle großen Religionen fanden in dieser Stadt ihren Platz. Wohl kaum eine andere Metropole hat so viele kulturelle Einflüsse und Strömungen aus Ost und West in sich aufgesogen und vereint wie Istanbul. Die Stadt bietet bis heute sehr unterschiedlichen Menschen Schutz und Heimat und wird von ihnen immer wieder neu gestaltet. Dass Istanbul den Juden Unterschlupf gewährte, dass Armenier und Griechen hier lebten (und viele von ihnen vertrieben und ermordet wurden), ist bekannt. In den letzten Jahren fanden hier zudem über eine halbe Million Syrer Zuflucht. Istanbul war aber auch Zufluchtsort für Menschen, die es in der restlichen Türkei nicht aushielten, die Freiheit brauchten Musiker, Filmemacher, Künstler. Auch die Bauern aus Anatolien, die dem Hunger, den feudalen Strukturen oder einem Bürgerkrieg entflohen, siedelten sich hier an. Ebenso Studenten, politisch Aktive, die die Welt verändern wollten. Erstaunlicherweise konnten all diese Menschen in Istanbul zusammenleben und eine eigene Istanbuler Kultur entwickeln. Das war nicht das Idyll eines Postkarten-Istanbuls, sondern das kleinteilige, schräge, ungekämmte, kraftvolle, dynamische und kreative Istanbul. Eine Stadt mit einer Underground-Szene, einer Modeszene und einer Ausgehkultur. Die poli- tisch aktive schwul-lesbische Community beispielsweise war ein Hoffnungsschimmer für die gesamte islamische Welt. Nur in Istanbul konnte man das Bauchnabel-Piercing einer frommen Muslimin mit Kopftuch im Straßenbild sehen. In dieser Stadt saßen Heavy-Metal-Fans und anatolische Großmütter nebeneinander im Teegarten und Mädchen in Superminiröcken liefen an einer Moschee vorbei, ausschließlich mit sich beschäftigt so wie Mädchen dieses Alters in der ganzen Welt. Die Menschen fanden nicht alles gut, zuckten aber mit den Schultern und sagten: Das hier ist Istanbul. Sie haben sich nicht immer gemocht, aber sie haben sich leben lassen. Istanbul ist laut, voller Klänge, ob man nun durch die engen Gassen der Altstadt geht, im Kaffeehaus, im Geschäft, auf den Basaren oder im Taxi ist oder sich auf den breiten Straßen bewegt. Tag und Nacht hört man Stimmen und Musik. Die Stadt kommt nicht zur Ruhe. Seit 1994 wird Istanbul von islamistischen Politikern regiert. Die Stadt befindet sich seitdem in einem ökonomischen, politischen und kulturellen Umwandlungsprozess, der das aufgeschlossene, kosmopolitische Klima bedroht. Gemeinsam mit den konservativen Einwanderern aus Anatolien haben die Islamisten das Alltagsleben und die Stadtkultur verändert. Immer mehr wurde das Unangepasste, das Anarchische, das Subkulturelle aus der Stadt vertrieben. Allein die Ausschankpolitik für Alkohol hat ganze Ausgehviertel ausgetrocknet. Kreative verlassen die Stadt, die Parade der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender ist wieder verboten, Frauen in Minikleider werden regelmäßig auf offener Straße angegriffen. Nach den Gezi-Protesten ist von einer vitalen Protestkultur keine Rede mehr. Spätestens seit dem Putschversuch 2016 sind die Menschen eingeschüchtert. Im Sommer 2017 ist Istanbul eine Stadt, in die kaum noch ein ausländischer Künstler kommt und in der wegen der Terrorgefahr keine großen Konzerte mehr stattfinden. Neben der islamistisch- frommen Stadtregierung verändern Riesen-Bauprojekte die Stadt. Für eine oft oberflächliche Modernität werden alte Wohnviertel und Holzvillen abgerissen oder Parks zerstört. Die Spuren der gewachsenen Stadt verschwinden mehr und mehr aus dem Stadtbild. BENIMI ST (Mein Istanbul) ist der siebte Band in der Reihe der Stadtlesebücher zu internationalen Metropolen. Visuelle Grundlage des Bandes sind die Fotografien von Cana Yılmaz und İskender Muhlis Kenter. Sie zeigen das traditionelle und alltägliche Leben im Viertel, aber auch Hyper-Urbanität und moderne Stadtlandschaft Veränderung und Kontinuität quer durch die Stadtviertel und den Fokus auf die Menschen gerichtet. Istanbul ist ein Ort voller Geschichte, die noch lebendig und mit der Gegenwart verbunden ist, und nach wie vor voller Geschichten. Von den Fotos haben sich 56 Autorinnen und Autoren zu einer persönlichen Geschichte inspirieren lassen und alle auf ihre Art von ihrem Istanbul erzählt. Als wir den Band über Istanbul planten, rechneten wir mit persönlichen Erinnerungen, mit Liebeserklärungen, aber auch mit Abrechnungen, jeder Menge Istanbul-Mystifizierungen und natürlich auch mit Kritik an der Stadtentwicklung. Am Ende war bei fast allen Beiträgen die rasante und brutale Stadtentwicklung das vorrangige Thema. Die Autorinnen und Autoren in diesem Band erzählen von ihrer Trauer über die radikalen Veränderungen. Sie beschreiben aber auch die Schönheit und Einzigartigkeit der Stadt und hoffen, dass ihr Istanbul nicht ganz verloren geht... Sefa İnci Suvak / Suleman Taufiq 6 7

7 Bir zamanlar Doğu Roma nın, Bizans ın, Latin İmparatorluğu nun ve Osmanlı İmparatorluğu nun başkenti olan, 2700 sene evvel Megaralı Byzas tarafından kurulan şehir, bugüne dek birçok defa fethedilmiş, yüzlerce defa yakılıp yıkılmıştır. Üzerinden halklar, kavim göçleri ve ordular geçen ve her defasında enkazlardan yeniden yükselen bu şehir, İstanbul adı ile küllerinden yeniden doğmuştur. Derin yaralar almış ruhu, her defasında yeniden canlanmıştır. Bunun bu kez de böyle olacağına dair umudu içimde taşıyorum. Oya Baydar İstanbul, Karadeniz ile Marmara Denizi ni birbirine bağlayan geçitte, Boğaz da yer alır. Sanki bu yeterince çarpıcı değilmiş gibi şehir bir de iki kıtaya dağılmıştır: Avrupa ve Asya. Şehrin asırlardır gelişmekte olan bir ticaret merkezi olması mucize değil. Üst sınıfın gözü daima Avrupa tarafına doğru bakmıştır, Asyalı iç bölgeye doğru değil. Birçok halk ve tüm büyük dinler bu şehirde yer edinebilmiştir. Başka hiçbir metropol, Doğulu ve Batılı, bu kadar çok kültürel etki ve akımı İstanbul gibi özümseyip birleştirememiştir. Bu şehir bugün hâlâ pek çok farklı insana korumalık ve ev sahipliğine devam etmiş, bunların her biri tarafından yeniden şekillendirilmiştir. İstanbul un Yahudilere sığınak olduğu, Ermenilerin ve Rumların burada yaşadıkları (ve pek çoğunun sürgün edildiği ve öldürüldüğü) bilinmektedir. Bunun yanı sıra son yıllarda yarım milyonun üzerinde Suriyeli İstanbul a sığınmıştır. İstanbul aynı zamanda, Türkiye nin diğer bölgelerinde var olamayan, özgürlüğe ihtiyaç duyan insanlara da bir korunak olmuştur: Müzisyenler, filmciler, sanatçılar. Anadolu da açlıktan, feodal yapılanmalardan ve iç savaştan kaçan çiftçiler de buraya yerleşmişlerdir. Öğrenciler, dünyayı değiştirmek isteyen siyasi aktivistler. Ve tüm bu insanlar İstanbul da hayret verici biçimde bir arada yaşayabilmiş ve ortak bir İstanbul kültürü meydana getirmişlerdir. Bu, kartpostallardan çıkma rüyamsı bir İstanbul değil, küçük yapı taşlarından oluşan, eğri, dağınık, güçlü, dinamik ve yaratıcı bir İstanbul dur. Kendine ait bir yeraltı kültürü, moda dünyası ve eğlence kültürü olan bir şehir. Örneğin siyasi olarak aktif bir LGBTİ+ topluluğu ile İstanbul, tüm İslam dünyasına bir umut olmuştur. Şehir manzarasına başörtülü, inançlı Müslüman bir kadının göbek piercing inin de dahil olduğu tek yer İstanbul olmuştur. Bu şehirde Heavy Metalcilerle Anadolulu büyükanneler çay bahçelerinde yan yana otururlardı, mini etekli kızlar cami önlerinden geçerdi, tek dertleri kendileri idi; dünyanın her yerinde o yaştaki tüm kızlar gibi. İnsanlar her şeyi beğenmez, ama omuzlarını silker ve Burası İstanbul derlerdi. Birbirlerini daima sevmezler, fakat birbirlerine yaşam alanı tanırlardı. İstanbul gürültülüdür, çokseslidir, eski şehir merkezinin dar sokaklarında mı, kahvehanede mi, pazarlarda mı, bir takside mi yoksa geniş sokaklarında mı bulunduğunuz fark etmez. Gece gündüz sesleri ve müziği duyarsınız. Bu şehir asla durulmaz ten beri İstanbul, İslamcı siyasetçilerce yönetiliyor. Bu zamandan beri şehir, açık görüşlü kozmopolit atmosferi tehdit eden bir ekonomik, siyasi ve kültürel değişim sürecinde. İslamcılar, Anadolu dan gelen muhafazakar göçmenlerle birlikte gündelik yaşamı ve şehir kültürünü değiştirdiler. Uyumsuz olan, anarşist olan, alt-kültüre ait olan ne varsa yavaş yavaş şehirden sürgün edildi. Barlara uygulanan alkollü içki politikaları tek başına eğlence yerlerinin bulunduğu bölgeleri kurutmaya yetti. Yaratıcı insanlar şehri terk ediyor, LGBTİ+ yürüyüşü yeniden yasaklandı, mini kıyafetli kadınlar düzenli olarak sokak ortasında saldırıya uğruyor. Gezi olaylarından sonraki süreçte canlı bir eylemlilik kültüründen söz etmek mümkün değil. En son 2016 daki darbe girişiminden beri insanlar sindirilmiş durumda yılı yazında İstanbul, doğru düzgün yabancı sanatçının gelmediği, sokaklarında terör tehlikesinden dolayı büyük konserlerin gerçekleşmediği bir şehir haline geldi. İslamist inançlı Büyükşehir Belediyesi nin yanı sıra, dev inşaat projeleri de şehri değiştiriyor. Sığ bir modernlik uğruna eski mahalleler, ahşap konaklar ve parklar yıkılıyor. Büyüyen bir şehrin izleri, şehrin çehresinden yavaş yavaş siliniyor. BENIMI ST, dünya metropolleri ile ilgili bir kent hikayeleri serisinin yedinci cildi. Kitabın görsel alt yapısını, Cana Yılmaz ve İskender Muhlis Kenter in fotoğrafları oluşturuyor. Bu fotoğraflar mahallelerdeki geleneksel ve gündelik yaşamı ve aynı zamanda bir dev uygarlığı ve modern şehir manzaralarını gösteriyor: Semtler boyunca insan odaklı değişim ve devamlılık. İstanbul, hâlâ yaşayan ve bugün ile bağlantılı bir tarihe sahip bir yer, eskisi gibi bugün de hikayelerle dolu. Neredeyse altmış yazar, fotoğraflardan yola çıkarak kişisel hikayelerini kaleme aldılar, her biri kendi üslubuyla kendi İstanbulunu anlattı. Kitap henüz plan aşamasındayken yazarların kaleme alacağı hikayelerin kişisel anıları, ilan-ı aşkları, hesaplaşmaları, bol bol İstanbul gizemlemelerini ve elbette şehrin gelişiminin eleştirisini barındıracağını hesaba katmıştık. Sonunda ise neredeyse tüm hikayelerdeki öncelikli konunun, aşırı hızlı ve ölümcül biçimde gerçekleşen kent değişimi olduğunu gördük. Bu cildin yazarları, şehrin radikal değişiminin yasını tutuyorlar. Fakat güzelliğini ve eşsizliğini de anlatıyor ve onların İstanbulunun tamamıyla kaybedilemeyeceğini umuyorlar... Sefa İnci Suvak / Suleman Taufiq

8 FOTOS VON CANA YILMAZ CANA YILMAZ FOTOĞRAFLARI PHOTOS BY CANA YILMAZ 10 11

9 Eminönü, 2014

10 Sirkeci, 2015

11 ... Mein Herz hängt sehr an Istanbul, an dieser einzigartigen Stadt auf zwei Kontinenten, in der Arm und Reich, Schön und Hässlich, Moderne und Tradition in einer Weise aufeinandertreffen, wie es selten in einer Stadt geschieht. Istanbul hat mich inspiriert, wie es über Jahrhunderte hinweg, früher noch unter dem Namen Konstantinopel, die unterschiedlichsten Menschen inspiriert hat. Wer einmal ihrem Charme erlag, kehrte immer wieder zu ihr zurück. Doch nun sind wir an einem Punkt angelangt, wo dieses geliebte Istanbul, dessen Reichtum stets die kulturelle, religiöse und politische Vielfalt war, mehr und mehr verschwindet. Denke ich heute an Istanbul, beschleicht mich eine große Wut angesichts der mutwilligen Eingriffe, die das Erdoğan-Regime mit seinen Bauhaien dieser Stadt mit einer Mischung aus Größenwahn und Geschmacklosigkeit antut. Superlative wie der größte Flughafen, der größte Kanal, die größte Moschee, vor allem aber die Unzahl von Einkaufszentren, die architektonisch wahrlich von besonderer Hässlichkeit sind, das sind so hat man den Eindruck die eigentlichen Tempel der AKP und ihre Antwort auf die Moderne. Früher tummelten sich Touristinnen und Touristen aus aller Welt in den verschlungenen Gassen, auf dem Weg zu Museen und Sehenswürdigkeiten, immer auf der Suche nach dem wahren, dem alten und geheimnisvollen Istanbul. Heute kommen reiche Scheichs von der Arabischen Halbinsel mit ihren tief verschleierten Frauen und wollen wissen, wo das klimatisierte Einkaufsparadies aus Glas, Stahl und Plastik steht. Natürlich, die Stadt hat viele Aggressoren überlebt; niemand jedoch verfügte über die Zerstörungskraft, über die Erdoğan dank moderner (westlicher) Technik verfügt. Trotz osmanischer Rhetorik fehlt ihm und seinem Tross der Sinn für die Feinheit, für die Schönheit und Ästhetik der alten Baumeister wie etwa des großen Architekten Sinan, von denen nicht wenige ihren Gott nicht in Mekka und Medina, sondern am Kreuz oder in Jerusalem suchten. So wie die saudischen Herrscher keine Probleme hatten, aus Mekka, dem Heiligtum von Milliarden Muslimen, alles Historische zu entfernen und dabei selbst vor Relikten aus der Zeit des Propheten nicht haltmachten und es durch eilig hingestellte und ohne Sinn für Ästhetik rasch entworfene Gebäude in eine Art Disneyland für Muslime zu verwandeln, machen es auch die Herrscher am Bosporus. Sie reden von der großen Geschichte der Türkei, aber vernichten sie mit der Abrissbirne für immer. Was man nicht abreißen kann, wird kommerzialisiert oder einfach entweiht. Hoffentlich kommt die Rettung für die Stadt meiner Mutter noch rechtzeitig. Wenn es mit dem Bauwahn ohne Sinn und Verstand so weitergeht, wird es leider bald nicht mehr viel zu retten geben... Cem Özdemir Erinnerungen an ein vergangenes Istanbul Obwohl meine Oma Griechin war, hat sie mir von Kindheit an die Liebe zu Atatürk eingeimpft. Als ich vier Jahre alt war, kam ich nach Ankara. Dort ging ich im Garten der Großen Türkischen Nationalversammlung (TBMM), des türkischen Parlaments, spazieren. Da kam mir Atatürk entgegen. Er beugte sich zu mir herunter und streichelte mir übers Haar. Seine blauen Augen und die hohen Augenbrauen habe ich noch heute vor Augen. Atatürk werde ich bis in alle Ewigkeit nicht vergessen. Entschlossen werde ich seinen Spuren folgen, denn ich bin Kemalistin. Schon als junges Mädchen unterstützte ich İnönü (İsmet İnönü) und die CHP (Cumhuriyet Halk Partisi). Alles, was ich in meiner Kindheit gelernt habe, hat mir meine Oma beigebracht. Sie hat mehr Zeit und Mühe in meine Erziehung investiert als meine Mutter. Als einzige Tochter der Familie genoss ich alle Freiheiten. Das war von meinem Vater auch so gewollt. Eines Tages schimpfte mein älterer Bruder mit mir, worauf mein Vater zu ihm sagte: Du darfst nicht mit ihr schimpfen, sie wird in jeglicher Hinsicht von Euch unabhängig aufwachsen, auch finanziell selbst nach meinem Tod soll sie von meiner Hinterbliebenenrente finanziell unabhängig leben können. Meine Oma brachte mir bei, wie man kocht, wie man Gäste bewirtet, wie man Blumen einpflanzt. Sie vermittelte mir aber auch noch etwas anderes: nämlich, niemals Brotreste wegzuwerfen. Ich sollte immer die verhungernden Menschen im Sinn haben und die Reste verwerten. Ich musste in der Kriegszeit ohnehin immer daran denken, weil wir Lebensmittelkarten erhielten. Ich bekam jedes Mal einen Stempel auf die Rückseite meines Personalausweises. Jedes Mal, wenn meine Oma etwas verlangte, fügte sie ein seperakalo, bitte auf Griechisch, hinzu. Sie verabscheute den Befehlston. Deshalb hatte ich dieses seperakalo so sehr verinnerlicht, dass ich es auch benutzte, wenn ich türkisch redete. Meine Tante sagte einmal zu meiner Oma: Das Mädchen spricht ja einen Mischmasch. Sie kann weder anständiges Türkisch noch Griechisch hör auf damit, Mutter, sie wird bald eingeschult. Bestimmte türkische Wörter konnte meine Oma zeitlebens nicht aussprechen. Wie etwa das Wort paçavra, sie sagte immer paçavura dazu. Makarna konnte sie auch nicht aussprechen, sie sagte makarunya. Das übernahm ich und sprach so wie sie. Meine Tante korrigierte mich immer und sagte: Sie spricht eine komische Sprache. Das, was sie redet, ist kein Istanbuler Türkisch. Während meiner gesamten Kindheit das heißt, nachdem meine Oma konvertiert war und Muslimin wurde besuchten wir sehr oft Moscheen. Damals waren die Hodschas die eigentliche Attraktion. Es gab einen, der schminkte seine Augen mit Kajal. Junge Frauen gingen scharenweise in seine Moschee, nur um ihn aus der Nähe zu betrachten. Eines Tages, während der Predigt, sagte dieser Hodscha: Ihr Damen, Ihr sollt keine Nylonstrumpfhosen tragen. Man kann Eure Beine sehen, das ist eine Sünde. Daraufhin entgegnete eine junge Frau, vielleicht 20 Jahre alt: Herr Hodscha, Deine Töchter tragen doch auch solche Strümpfe. Warum soll es ihnen erlaubt sein, mir aber nicht? Stellt Euch das mal vor: Diese junge Frau war mutig genug, in der Moschee aufzustehen, um ihre Meinung vor allen Frauen auszusprechen. Der Hodscha wagte es nie wieder, sich in die Bekleidung der Frauen einzumischen. Damals bedeckten sich die Frauen kaum. Nur in der Moschee trugen sie ein Kopftuch. Kaum zur Tür heraus, legten sie es gleich wieder ab. Unser Haus war riesengroß. Wir hatten einen sehr großen Garten mit allen möglichen Obstbäumen und bauten Gemüse an. Hühner, Gänse, Enten, Ziegen, eine Katze, einen Hund wir hatten alles. Meine Oma hat mir alles über Kräuter, deren Heilkraft und Zubereitung beigebracht. Brennnesseln sammelten wir, um sie anschließend in der Pfanne mit Öl zu dünsten und zu essen. Meine ganze Kindheit habe ich mit Kräutern verbracht. Fisch aßen wir auch sehr oft. Oma zeigte mir, wie man Fisch einkauft: Wenn die Kiemen rot sind, ist der Fisch frisch. Wenn sie aber braun sind, ja nicht kaufen, sonst bestrafe ich Dich. Der Fischer hasste mich, weil ich alle Fische einzeln in Augenschein nahm

12 An Festtagen gingen wir Kinder von Tür zur Tür, eine Tradition an religiösen Festtagen wie dem Ramadan, auch Zuckerfest genannt, und bekamen Tücher mit Geld und Süßigkeiten darin. Kinder, die zum Händeküssen 1 gekommen waren, bekamen das Geld nie einfach so, unverhüllt wie Almosen auf die Hand. Das gebot die Tradition. Mädchen bekamen Stofftaschentücher mit Stickerei, für die Jungs waren schlichte Tücher angebracht. So klapperten wir die komplette Nachbarschaft der Gegend ab. Mit dem gesammelten Geld waren wir dann auf der Kirmes, die extra für die Festtage aufgebaut war, mit Zirkus, Karussells und Pferdekutschen. In diesen Kutschen fuhren wir spazieren, von Kocamustafaşa über Samatya, Etyemez und Horhor bis nach Aksaray. Jungs und Mädels, alle zusammen, waren wir singend mit den Kutschen unterwegs. An Feiertagen durften wir uns den ganzen Tag lang austoben, das wurde von den Eltern erlaubt. Dieser Tag gehörte den Kindern. Wenn das Geld alle war, war auch der Feiertag zu Ende. Ich hatte eine wunderschöne Kindheit. Meine Oma mochte nicht zu Hause herumsitzen oder nur die Nachbarn besuchen. Wir nahmen an Saz 2 - Abenden in Beyoğlu teil, wohin man auch die Kinder mitnehmen durfte. Alle Kinder waren wohlerzogen und mussten still zuhören. Niemand aß oder trank etwas, dort wurde nur Musik gehört. Diejenigen, die störten, wurden von ihren Familien nach draußen gebracht und durften nicht mehr hinein. Es wurde auch nicht getanzt. So höflich waren wir. Die Ereignisse am 6./7. September , die Pogrome in Istanbul, waren sehr schlimm. Damals wohnten wir in Beyoğlu über der Patisserie Tilla (Tilla Pastanesi). Gleich daneben war die Yeşilçam 4 -Filmproduktion. Ich kannte den jungen Zeki Müren 5 schon seit dem Anfang seiner Karriere und alle anderen auch, wie Müzeyyen Senar und Safiye Ayla 6. In direkter Nachbarschaft zu uns lagen das Galatasaray-Gymnasium und ein Geschäftshochhaus, vor dem ein Jude Zeitschriften und Bücher verkaufte, ein paar Meter entfernt das Emek-Kino und der Galatasaray Club. Gündüz Kılıç wohnte gleich über dem Club. Er war der Sohn des berühmten Ali Kılıç und seine Schwiegermutter war die erste Frau mit einem Mercedes, die uns an den Wochenenden besuchte und Kuchen mitbrachte. Damals war sie wohl die einzige Autofahrerin in Istanbul. Der Senior aber kam die ganze Strecke von Nişantaşı bis Beyoğlu zu Fuß. Er meinte: Selbst in meinem hohen Alter laufe ich, Ihr seid noch jung und habt gesunde Beine, also lauft! Vor lauter Angst machten auch wir uns das Laufen zur Gewohnheit. Meine damalige Chefin, Frau Melahat, liebte mich sehr, denn sie hatte keine eigenen Kinder. Die Familie nahm mich immer zu Fußballspielen mit und sagte: Bete für Galatasaray. Wenn wir gewinnen, laden wir Dich zu Abdullahefendi ein. Aber manchmal nahmen sie mich auch einfach so in dieses exklusive Restaurant auf der Beyoğlu-Taksim-Route mit. Dort aßen Geschäftsleute. Nicht jeder konnte es sich leisten, dort zu essen nur die Oberklasse. Auf einmal hieß es, dass Atatürks Haus in Selanik bombardiert worden sei. Von Griechen. Das Gerücht setzten die Rechten in die Welt und die Fanatiker glaubten es einfach. Es gab nur zwei, drei türkischstämmige Geschäftsinhaber im Viertel, alle anderen waren keine Türken. Männer, bewaffnet mit Äxten und Knüppeln, zerschlugen die Schaufenster der Geschäfte. Keine Ahnung, ob es Einheimische waren, es waren Männer mit Schnurrbart. Jedenfalls war keiner dabei, den ich kannte. Ich war zu Hause, als wir Lärm hörten. Ich lief dann sofort auf die Istiklal-Straße. Es gab ein riesiges Gedränge, man konnte kaum laufen. Männer zerschlugen alle Fenster der Häuser, sie drangen in die Wohnungen ein und warfen Kühlschränke und andere Dinge aus dem Fenster. Auch Wohnungen von Türken wurden zerstört. Sie plünderten den Laden des jüdischen Juweliers. Er verkaufte kein Gold, sondern nur Diamanten. Alle Geschäfte im Beyoğlu-Viertel wurden geplündert. Bis auf unseren Laden dank Gündüz Abi 7. Wir riefen ihn: Gündüz Abi, komm schnell! Der Laden wird gleich geplündert. Er eilte herbei, nahm die Zeitung Milliyet in die Hand und setzte sich auf einen Stuhl im Schaufensterbereich des Möbelladens. Als sie am Laden vorbeigingen, grüßten sie ihn bloß und zogen weiter. Unser Laden blieb als einziger verschont. Was sie nicht mitnehmen konnten, brannten sie nieder. Sie befestigten Stoffrollen an den Auspuff der Autos und fuhren hupend herum, die Stoffe rollten in Wellen aus. Manche zündeten sie an, andere sammelten Diamanten von der Straße auf. Ich weiß zwar nicht genau, wer es war, aber es waren auch Einheimische, das weiß ich ganz genau. An jenem Abend gab es Razzien in griechischen Häusern, wobei Soldaten die Bewohner zum Aufhängen der türkischen Flagge aufforderte. Sie klingelten an jeder Haustür und forderten alle auf, die türkische Flagge aus dem Fenster zu hängen. Eine Griechin bat uns um eine türkische Fahne. Da wir selber nur eine einzige besaßen, konnten wir ihr leider keine geben. Auf diese Weise kamen wir heil heraus. Diese arme Frau aber konnte nicht entkommen. Das werde ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen. Selbst unter Androhung der Todesstrafe würde ich erzählen, was ich damals gesehen habe. Die Nachbarin, ihr Mann, Mutter und Vater der Familie, alle wurden nach Griechenland zwangsabgeschoben. Diese Frau vergoss Tränen und sagte: Ich war drei, als ich nach Istanbul kam. Ich kenne doch niemanden in Griechenland. Wieso habt Ihr uns damals nicht eingebürgert? Ihre beiden Kinder, ein Junge und ein Mädchen, kamen in Istanbul zur Welt. Ihr Haus wurde beschlagnahmt. Nur mit einem einzigen Koffer in der Hand wurden sie nach Griechenland vertrieben. Wir hatten ein enges Verhältnis zu dieser Familie, die Frau war ein sehr guter Mensch. Wir hörten davon, dass ein Pastor beschnitten worden sei. Das Stadtviertel Üsküdar sollen sie großflächig in Brand gesetzt haben. Wir haben zwar nichts gesehen, aber gehört, dass dort weitaus Schlimmeres passiert war. Man konnte den Griechen auch nicht helfen, weil die Soldaten wie von Sinnen waren, völlig kopflos befahlen sie: Flagge aufhängen! Wer das nicht konnte, wurde aus dem Haus vertrieben. Nach den Ereignissen wurden die Soldaten nicht zur Verantwortung gezogen, keiner von denen. Die haben dann alles geleugnet. Damals wurden die Griechen massenweise vertrieben. Nur Einzelne, die danach die türkische Staatsbürgerschaft annahmen oder einen türkischen Namen hatten, konnten entkommen. Nach diesen Ereignissen war Beyoğlu nicht mehr das alte Viertel. Vorher war das Viertel ja weltbekannt, sodass sogar die Krimiautorin Agatha Christie im Pera Palace in Beyoğlu logierte. Jetzt eröffneten Türken Nachtclubs. Sie besetzten die leer stehenden Wohnungen, konnten sie aber nicht in Schuss halten. Alle wurden baufällig und verkamen. Die typischen Holzhäuser dieser Zeit sind alle weg. Heute heißt es, sie geraten von ganz alleine in Brand wie auch immer das passieren mag!

13 In diese Gegend gehe ich nicht mehr. Seit Jahren nicht. Seit diesen Vorfällen hasse ich Fanatiker und vermisse ich das alte Istanbul, das ich vor 50 Jahren zurückgelassen habe. Zwar war es nicht die Schuld der Istanbuler. Die Fanatiker sind schuld. Getroffen hat es trotzdem alle. Niemals wird die Türkei wieder so glücklich sein. Als alte Istanbulerin denke ich, dass das heutige Istanbul nichts mehr mit dem alten Istanbul gemeinsam hat. Zu meiner Zeit hatten die Menschen Respekt voreinander Es gab Höflichkeit, Nächstenliebe, Zusammenhalt. Wir fragten einander nicht: Wer bist Du? Türke, Armenier, Grieche, Jude? Es ging nur um Menschlichkeit. Erst als ich mit 30 Jahren nach Deutschland kam, lernte ich, dass es Kurden, Alewiten gab. Kann man sich das vorstellen? 30 Jahre hatte ich einfach nur mit ihnen zusammengelebt, sie nicht als anders wahrgenommen. Nur die Traditionen und Gebräuche der Nachbarn kannte ich. Wir feierten auch unsere Feiertage gemeinsam. Wir luden uns gegenseitig ein. Die Armenier beispielsweise, die zu uns kamen, waren alle aus der Gegend und konnten besser Türkisch als ich. Es gab keinen Unterschied. Auch Kochen lernten wir voneinander. Ich koche immer noch Gerichte, die ich von sephardischen Juden habe, und werde nach dem Rezept gefragt. Verschiedenartigkeit ist eine Bereicherung, alle lernen voneinander. Ob weiß oder schwarz, wir sind alle Menschen. Mein Urgroßvater soll mit einer Araberin verheiratet gewesen sein. Was soll s? 4 Yedikule Yeşilçam (dt. grüne Tanne): das türkische Hollywood. Benannt nach der Straße, in der das Studio ansässig war. Vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren gab es ein Goldenes Zeitalter dieser Filme. Zu dieser Zeit wurden jährlich um die 200 Filme gedreht. Diese Klassiker haben heute Kultstatus. 5 Zeki Müren: türkischer Dichter, Komponist und Sänger der türkischen klassischen und zeitgenössischen Musik. Er wurde Sanat Güneşi (Sonne der Kunst) genannt und war u. a. berühmt für seine präzise Artikulation des Türkischen. Ein Kultstar drehte er seinen ersten Spielfilm Beklenen Şarkı (Das erwartete Lied), zusammen mit der berühmten Schauspielerin Cahide Sonku. 6 Safiye Ayla und Müzeyyen Senar: die bekanntesten Sängerinnen der türkischen klassischen Musik. Safiye Ayla sang 1932 auf Einladung des Istanbuler Gouverneurs vor Atatürk und wurde zu dessen Lieblingssängerin. Auch Müzeyyen Senar durfte Atatürk im Dolmerbahçe-Palast vorsingen. Sie ließ sich im noblen, damals französisches Viertel genannten Beyoğlu nieder. Senar war Vorbild für und Lehrerin vieler Künstler, u. a. von Zeki Müren und Ajda Pekkan, und auch bei den jüngeren Generationen bekannt nicht zuletzt für ihre Anekdoten über Atatürk. Sie starb im Jahr Abi: älterer Bruder, heutige Ausspracheform von ağabey, die respektvolle Anrede für Männer, auch ohne verwandtschaftliche Beziehungen Nihal Akman Özdemir Der Text basiert auf einem Interview mit Nihal Akman und Cem Özdemir vom 27. Oktober 2016 / Übersetzung: Semra Taşkın Erläuterungen 1 Bräuche an Festtagen: An diesen Tagen werden Freunde, Nachbarschaft und Verwandte besucht, man beglückwünscht sich und die Kinder bekommen Geschenke. Traditionell werden die Älteren von Jüngeren besucht, wobei die Jüngeren den Älteren die Hände küssen und dafür Segenswünsche der Älteren erhalten. 2 Saz-Abende: musikalische Darbietungen klassisch türkischer Musik 3 Ereignisse vom 6./7. September: Das Pogrom von Istanbul (türkisch 6-7 Eylül Olayları) bezeichnet gewalttätige Ausschreitungen gegen die christliche, vor allem griechische Minderheit in Istanbul, Izmir und in der türkischen Hauptstadt Ankara in der Nacht vom 6. auf den 7. September Den Verbrechen fielen auch türkische Juden und Armenier zum Opfer

14 Çukurcuma Caddesi, 2014

15 Beyazıt, Kapalıçarşı, 2014

16 Istanbul die schönste Stadt der Welt Alte Menschen neigen zur Nostalgie. So geht es auch mir, wenn ich an den September 1939 zurückdenke. Auf dem Platz, der die (heutige) Aya Sofya mit der Sultan-Achmed-Moschee verbindet, hatte der Sohn gerade mit vor Aufregung geröteten Wangen der Schilderung des Vaters gelauscht, wie Sultan Mehmed der Eroberer 1453 auf seinem Schimmel in die Hagia Sophia, die Hauptkathedrale des byzantinischen Reichs, eingeritten sein soll. Mitten in dieser dramatischen Erzählung verkündeten die Lautsprecher die Kriegserklärung durch den deutschen Jahrhundertverbrecher. Wenige Jahre zuvor, gleich nach der Ankunft mit dem Orient-Express aus der von den Nazis eroberten Heimat, waren der Mutter, nicht anders als dem Jungen, bei der Überfahrt mit einem der unzähligen kleinen Passagierdampfer vom europäischen zum kleinasiatischen Teil der Stadt die Augen übergegangen: vor der einzigartigen Schönheit, mit der die Dächer des Topkapi-Palastes, mit der die Minarette der großen Moscheen, mit der aus der Ferne die Galata-Brücke an der Einfahrt zum Goldenen Horn, dahinter der Stadtteil Beyoğlu mit dem Galata-Turm, mit der das Inselchen an der Mündung des Bosporus, das den Namen des sagenumwobenen Leander trägt, die Neuankömmlinge begrüßten. Es war der Anfang einer Liebesbeziehung, die bis heute andauert. Damals wie heute: Dies ist und bleibt die schönste Stadt der Welt... Freilich: Wie sehr hat sie sich doch seitdem verändert! Knapp achthunderttausend Menschen lebten damals dort. Heute sind es mehr als 15 Millionen. Keine vielspurigen Straßendurchbrüche gab es, keine stolzen Brücken über die Meerenge, keine aufragenden Hochhäuser, keine protzigen Moschee-Neubauten, keine überbesiedelten Hügellandschaften ringsherum. Und keine riesigen Kreuzfahrtschiffe an der Mole oder auf Reede, keine Touristenbataillone auf dem Schnelldurchmarsch durch die Sehenswürdigkeiten, beim Einkauf im Großen Basar oder beim Besuch im Hamam. Vom Erdboden verschluckt scheinen die jungen Verkäufer, die lauthals die Vorzüge ihrer köstlichen Simits anpriesen, genauso wie die von Orhan Pamuk so einfühlsam geschilderten Händler mit den Ayran- und Boza-Schalen an den auf ihren Schultern lastenden Tragestangen. Geblieben sind allenfalls noch die geduldigen Angler auf der Brücke. Und ach: Zwar war hie und da eine sichtlich aus Anatolien zugewanderte ältere Bäuerin mit ländlich geknüpftem Kopftuch zu sehen, doch in der großen Mehrzahl prägten junge Mädchen und Frauen mit prächtigen, durch keine religiösen Auflagen vor gierigen Männerblicken verhüllten dunklen (und hie und da auch ungefärbt blonden) Haaren das Bild! Die damals schon große, schon quirlige, aber doch unverkennbar beschauliche, den Besucher mit offenen Armen begrüßende Stadt, ihre unzähligen, durch die Traditionen und Eigenheiten der dort lebenden Menschen charakterisierten Kieze: Alles das hat sich inzwischen zum Moloch einer Weltmetropole gewandelt. Junge Frauen und Männer in aller Herren Länder haben lange davon geträumt, dort zu leben. Viele haben den Traum wahrgemacht, studieren an Universitäten mit höchstem Niveau, machen Musik, schreiben Gedichte und Romane, drehen Filme und gründen Unternehmen. Und hoffen, dass es auch zukünftig dabei bleibt... Es ist die Stadt, in der Hunderttausende junger türkischer Menschen, genau wie in Izmir oder in Adana, in Ankara oder Trabzon, unverändert und gegen jede Versuchung gefeit, in die Zeiten dunkler Irrationalität zurückzuverfallen, an den Idealen festhalten, die der Gründer der Republik und Befreier vom islamischen Kalifat, Kemal Atatürk, und dessen Mitstreiter einst vorgegeben hatten: den Blick ihres Landes auf die Errungenschaften eines freien Europa zu richten, auf gesicherte Menschenrechte, eine unabhängige Justiz, die Gleichberechtigung von Frau und Mann, die strikte Neutralität gegenüber den Religionen, die Freiheit der Presse. Wer es will, wer sich nicht nur wegen schöner Erinnerungsbilder, wegen unvergesslicher Abende in traumhaften Restaurants am Ufer des Bosporus, in Ortaköy oder drüben in Beykoz, wegen eines geruhsamen Ausflugs zur ungestörten Idylle der Prinzeninseln, wegen des überschwellenden Angebots im Gewürzbasar, wegen des Menschengedrängels am Taksim und in der Istiklal Caddesi, wegen der Baukunst des großen Sinan und der Pracht der Süleymaniye-Moschee oder wegen der Fülle sonstiger unvergleichlicher Touristenattraktionen auf den Weg nach Istanbul macht, nein, wer dazu noch seine Augen offenhält für die Menschen, ihre ethnische und kulturelle Durchmischung, für ihren Charme, ihre Kultur, ihr Selbstbewusstsein, aber auch für ihre Hoffnungen: Die und der werden eine Stadt erleben, die in der Tat einzigartig ist, eine Stadt, die aufzeigt, was ein zusammengewachsenes Europa eines Tages für uns alle bedeuten kann wenn wir es nur wollen... Edzard Reuter 46 47

17 Tarlabaşı, 2015

18 Arslan Er ist als Kind nach Istanbul gekommen. Aus Anatolien. Auf dem Weg nach Deutschland. Seine Eltern, einfache Bauern, seien so arm gewesen, dass er sich nicht erinnern kann, in seiner Kindheit jemals Schuhe besessen zu haben. Barfüßig und frei sei er über die Felder Anatoliens gerannt. Noch heute joggt er am liebsten ohne Schuhe. In Istanbul war die Familie bei Verwandten untergeschlüpft. Sechs Wochen lang, um die Ausreise nach Deutschland vorzubereiten. Arslan hat wenig Erinnerung daran. Seine Eltern hätten viel gestritten, sagt er. Keine schöne Zeit. Am Ende seien er und sein Bruder allein mit der Mutter nach Deutschland gefahren. Der Vater ist nie nachgekommen. Als ich ihm erzähle, dass ich im Theater arbeite, geht ein Strahlen über sein Gesicht. Eines Tages sagt er, sei sein Vater nach einem heftigen Streit weggegangen und nach zwei Stunden mit einem kleinen Paket wiedergekommen. Darin: ein paar schwarze Pumps und ein rotgeblümtes Kleid. Als seine Mutter es angezogen habe, sei sie ihm wie eine Dame erschienen. Eine Königin. Dann habe der Vater die Mutter ausgeführt. Ins Theater. An das Stück kann Arslan sich nicht mehr erinnern. Er sei erst sieben Jahre alt gewesen, und die Eltern wollten, dass er zu Hause bliebe. Doch er sei ihnen heimlich nachgelaufen, barfuß, durch Gassen, in denen er noch nie gewesen war, vorbei an Menschen, die er nicht kannte, verzaubert von diesem schönen, jungen, glücklichen Paar, das seine Eltern waren. Arslan Çocukken gelmiş İstanbul a. Anadolu dan. Almanya ya gitmek için. Fakir bir köylü ailesiymişler. Öylesine yoksullarmış ki, ayağında ayakkabısı bile yokmuş. Yalın ayak, özgürce koşarmış Anadolu nun tarlalarında. Hala ayakkabısız koşmayı tercih ediyor. İstanbul a geldiklerinde Almanya ya gidiş hazırlıklarını tamamlamak için altı hafta akrabalarının yanında kalmış aile. Arslan pek hatırlamıyor o zamanları. Anne babası çok kavga edermiş, onu hatırlıyor. Çok da güzel zamanlar değilmiş hani. En sonunda ağabeyleri ve kendisi yalnızca anneleriyle gitmişler Almanya ya. Babaları hiç bir zaman gelmemiş arkalarından. Tiyatroda çalıştığımı söylediğimde yüzü aydınlanıyor. Bir gün, diye anlatmaya başlıyor, bir gün babası annesiyle çok kötü kavga etmiş. Evden çekip gittikten iki saat sonra elinde küçük bir paketle dönmüş. İçinden siyah topuklu ayakkabılar ve kırmızı çiçekli bir elbise çıkmış. Annesi ayakkabıyı ve elbiseyi giyindiğinde tam bir hanımefendi varmış karşısında. Bir kraliçe. Sonrasında babası annesini tiyatroya götürmüş. Hangi oyun olduğunu hatırlamıyor Arslan. Henüz yedi yaşındaymış. Annesi ve babası evde kalmasını söylemişler ama o gizlice peşlerinden gitmiş. Yalın ayak yürümüş daha önce hiç görmediği dar sokaklarda. Yanlarından geçmiş hiç tanımadığı insanların; güzel mi güzel, gencecik, mutlu bir çift olan anne babasının büyüsüne kapılarak. Silvia Armbruster Arslan He came to Istanbul as a child from Anatolia on the way to Germany. His parents, simple farmers, were so poor that he cannot remember having ever owned shoes in his childhood. Barefoot and free, he ran across the fields of Anatolia. Even today, he likes to jog without shoes. In Istanbul, the family hunkered down with relatives for six weeks to prepare for their departure to Germany. Arslan has little recollection. His parents had argued a lot, he says. It was not a good time and, in the end, he and his brother went to Germany alone with their mother. Their father never came to join them. When I tell him that I work in the theater, a ray of light spreads over his face. One day, he says, his father left after a terrible argument and came back after two hours with a small package. In it: a pair of black pumps and a red floral dress. When his mother had put them on, she appeared to him as a fine lady, a queen. Then his father took his mother out to the theater. Arslan cannot remember the play. He was only seven years old and his parents wanted him to stay at home. But he had run after them secretly, bare-foot, through alleys where he had never been, past people he did not know, bewitched by this beautiful, happy, young couple who were his parents. Silvia Armbruster Silvia Armbruster 56 57

19 Tarlabaşı, 2015

20 Tarlabaşı, 2015

21 Immer der Nase nach Der Geruch trieb mich in dieses Dorf. Die salzige Brise des Nordwinds, dem ich am Ufer entgegenlief. Der rauchige Schiffsdiesel von den Pötten auf dem Bosporus. Die toten Fische auf der Promenade, wo die Angler ihren Fang ausbreiteten. Das Holzfeuer der Fischgrill-Restaurants am Ufer. Als ich aufschaute, wusste ich, dass ich bleiben musste. Arnavutköy wächst von der Küste in drei Schichten den Berg hoch. Am Ufer steht die Altstadt mit ihren reich dekorierten Holzhäusern, darüber am Hang liegen die einfachen Holzhäuser und Ziegenhöfe und oben am Hang stehen Mehrfamilienhäuser aus Stein und Beton mit kleinen Gärten. Dieses Dorf steht in keinem großen Reiseführer. Es liegt nicht in der Nähe der Blauen Moschee und dennoch mittendrin. Vom nächsten Zweihundert-Meter-Hochhaus ist das Dorf keine zehn Minuten und vom Zentrum keine halbe Stunde mit dem Bus entfernt. Die Straßen sind so eng, dass die großen Touristenbusse nicht in den Ortskern passen. Das ist gut so, denn so kann man in Arnavutköy auf der Straße gehen, ohne von Bussen an die Hauswand gequetscht zu werden. Die Geschäfte sind noch Geschäfte und keine Ketten oder Teppichläden, in denen den Touristen Apfeltee gereicht wird, den die Türken selbst nie trinken. In Arnavutköy trinkt man Schwarztee vom Schwarzen Meer. Alles ist echt. Das wurde meine Mahalle, oder wie man in Berlin sagt: mein Kiez. Eine Istanbuler Mahalle ist mehr als eine Ansammlung von Häusern und Läden. Es ist der Schnittpunkt von Wohnzimmer und öffentlichem Raum, von Familienleben und dem Leben der anderen. In der Mahalle muss jeder seinen Platz finden, in den schmalen Gassen zwischen Moschee, Kirche und Teehaus. Als ich noch suchte, traf ich Petros Markaris, einen wunderbaren Istanbuler Schriftsteller griechischer Herkunft. Ein Mann mit einem großen Herzen und einem noch größeren Humor. Wir setzten uns in ein Café auf dem Platz vor der griechisch-orthodoxen Erzengel-Kirche, ein stolzer Dom aus Sandstein, Granit und Marmor, der viel zu groß wirkt für das kleine Arnavutköy. Um den Platz stehen alte Häuser mit Restaurants und Werkstätten, kleine Eukalyptusbäume und die Zypressen des Kirchhofs. Aus dem Café konnten Markaris und ich das Wesentliche über- blicken. Ein Gemüseverkäufer hatte sein Wägelchen vor der Fleischerei geparkt und machte dem Metzger mit Kartoffeln, Karotten und Spinat Konkurrenz. Der Schuhsohlenverkäufer hatte seine ganze Ware an Bändern über den Schultern hängen und pries seine Filzsohlen für den Winter an. Der Tischler gegenüber ließ seine frisch lackierten Schränke auf dem Bürgersteig trocknen. Aus dem Elektroladen dudelte das Radio. Das Büro des Muhtars, des Bürgermeisters der Mahalle, war meist geschlossen. Arnavutköy regiert sich fast wie von selbst. Markaris bat mich, die Augen zu schließen. Was riechen Sie?, fragte er. Lack!, antwortete ich, weil der Wind gerade die frische Farbe vom Schreiner herübertrug. Markaris lachte und sagte, Istanbul erkenne und verstehe man am besten durch seine Gerüche. Versuchen Sie es mal! Ich habe nie eine bessere Bedienungsanleitung für die riesige, unübersichtliche Stadt gefunden. Nach einigen Monaten in Arnavutköy begann ich, mich über Gerüche zu orientieren. In der Straße, wo mein Büro lag, roch es erst nach Zigaretten (die Teestuben und ein Wettbüro), dann nach Diesel (ein Taxifahrer, der bei laufendem Motor auf Kunden wartet), weiter unten nach Fischabfällen (die Rückseite eines Restaurants), von links wehte mich Eau de Cologne an (der Barbier), von rechts eine Wolke fast verbrannten Fleisches (der Kebab-Imbiss). An einer Ecke benebelten mich die frischen Farben eines Galeristen und der Leim des Schusters. Gleich danach umfing mich der Duft von frischem Brot aus der Bäckerei. Am Ende der Straße roch es nach Schnittblumen, da saß die Verkäuferin mitten auf dem Bürgersteig. Wenn ich links um die Ecke ging, sog ich die kühle, salzige Meerluft ein und manchmal den Schiffsdiesel vom Bosporus. Nur meine Bankfiliale, die war eher geruchlos. Türkische Lira stinkt nicht. Ich konnte mich nach einer Weile blind durch unser Dorf bewegen und konnte am Geruch genau erkennen, wo ich war und wen ich grüßen musste. Ich habe mich in Istanbul über meine Nase integriert. Michael Thumann Kokuları Takip Et Kokular sürükledi beni bu köye. Kuzey rüzgarının tuzlu meltemini yüzümde hissederek sahilde yürüdüğüm. Boğaz daki motorların dumanlı mazotu. Sahildeki ölü balıklar, balıkçıların sergilediği. Sahildeki balıkçı lokantasının odun ateşi. Etrafıma baktığımda burada kalacağımı anlamıştım Arnavutköy, kıyıdan üç katman halinde tepeye doğru uzanır. Kıyıda oymalı, işlemeli, süslü ahşap evleriyle eski köy, bir üst tepede sade ahşap evler ve keçi çiftlikleri, tepenin en üstünde ise taştan ve betondan yapılmış küçük bahçeli evler vardır. Bu köy hiç bir gezi rehberinde yer almaz. Sultan Ahmet Camii yakınlarında olmamasına rağmen yakınında gibidir. Bir sonraki iki yüz metre yükseklikteki apartmana on dakika, merkeze uzaklığı ise otobüsle yarım saat bile değildir. Öylesine dardır ki sokakları, turist otobüsleri köy meydanına sığamazlar. Böylesi tam isabet olmuş doğrusu çünkü bu sayede otobüsler tarafından ev duvarlarının dibine sıkıştırılmaksızın rahatça yürüyebiliyor insan. Dükkânlar hala otantik, incik boncukcu ya da halıcı değil. Hani Türklerin içmediği, yalnızca turistlere elma çayı ikram ettikleri yerler. Arnavutköy de Karadeniz çayı içilir en hasından. Her şey otantik. Burası benim mahallem oldu, yani Berlin de Kiez dedikleri. İstanbul da mahalle, ev ve dükkanlar topluluğundan daha fazlasıdır. Evinin salonuyla toplumsal yaşam, aile yaşamıyla başkalarının yaşamı arasında bir kesişim bölgesidir burası. Mahallede cami, kilise ve kahvehane arasındaki daracık sokaklarda herkesin kendine ait bir yeri vardır. Ben henüz yerimi ararken, Rum asıllı, İstanbullu harika yazar Petros Markaris e rastladım. Kocaman yürekli, espri anlayışı ise yüreğinden de büyük bir adam. Rum-Ortadoks Taksiarhis Kilisesi nin önündeki meydanda bir kafeye oturuverdik. Kesik taştan, granit ve mermerden yapılmış ve küçücük Arnavutköy e göre fazla heybetli duran mağrur bir kubbeli kilise. Meydanın etrafında lokantalar, eski evler, tamirhaneler, küçük okaliptüs ağaçları bir de kilisenin avlusundaki selvi ağaçları var. Markaris ve ben oturduğumuz kafeden hemen hemen her şeyi görebiliyorduk. Kasap dükkanının önüne arabasını koyan seyyar sebzeci; sattığı patates, havuç ve ıspanakla rekabet ediyordu kasapla. Ayakkabı iç tabanı satan bir adam, tüm mallarını bağcıklarla omzuna asmıştı ve kışlık keçe tabanları methediyordu. Karşıdaki marangoz 64 65

22 Taksim Meydanı, 2015

23 2014

24 Foto: Fazıl Say, 2017 Fotoğraf: Fazıl Say, 2017 Photo: Fazıl Say, 2017

25 Beyoğlu, 2014

26 Istanbul auf den Schiffen 1 Nicht weit vom Pera Palas, die Straße hinauf zur Istiklal Caddesi, hatte mein ältester türkischer Freund, Ferit Edgü, Autor, manischer Sammler und stoischer Hedonist, seine Wohnung in einem einst prächtigen, nun zerrieselnden Jugendstilhaus, das mit seiner floralen Fassade, seinen abenteuerlichen gusseisernen Balkons und den bunten Glasfenstern im Treppenhaus an die großen Zeiten von Pera gemahnt. Dreißig Jahre wohnte Ferit dort, inmitten seiner reichen Sammlung, seiner Bücher, Bilder und kostbaren Kalligrafien, die als ich ihn vor ein paar Monaten besuchte schon zur Hälfte in Kisten verpackt waren. Alle anderen Mieter waren seit Langem ausgezogen, er verharrte, als könne er nicht glauben, was geschah, letzter Bewohner eines Gespensterhauses, das Spekulanten in ein Boutique-Hotel umwandeln wollen. Ferit und sein Freund, der rundliche und stets verträumte Schriftsteller Demir Özlü, waren die Ersten, die mir Beyoğlu zeigten. Zwischen 1930 und 1950 war es der Teil der Stadt, der sich rasch europäisierte und dessen Leben dem in Prag, Wien oder Budapest glich. Mit seinen Cafés, Buchhandlungen, Billardsalons und Kaschemmen, in denen nachts kleine Damenorchester spielten, war es das Vergnügungsviertel, zugleich aber das Zentrum der Bohème, der Intellektuellen und Künstler. Es war so, schrieb der Journalist Sabattin Kudret Aksal, dass man, um ein Künstler zu sein, nach Beyoğlu kommen und die Anerkennung der in den Cafés sich versammelnden Zirkel gewinnen musste. Der Maler Fikret Moualla, von dem Ferit großartige Bilder besitzt, die Schriftsteller Salah Birsel, Nazım Hikmet und Sait Faik hatten hier ihre Lieblingskneipen. Sait Faik, der Beyoğlu verfallen war, schrieb: In der Mitte der unendlichen schlaflosen Stadt schlägt ein Herz in der Nacht. Drücke es. Lass es aufblühen. Nimm es heraus. Ferit, Demir und seine Schwester, die viel zu früh verstorbene Tezer Kiral, nahmen für mich dieses Herz heraus und zeigten mir seine Verzierungen, die griechischen und arabischen und französischen Inschriften an den Hauseingängen, die alten Kinos, die Parfümerien noch aus osmanischer Zeit. Später vergrößerten die temperamentvolle Sezer Duru und ihr Mann, der Journalist Orhan Duru, unsere Gruppe. Wir verbrachten halbe Nächte in kahlen Teehäusern, in der verrauchten Çiçek-Bar, wo die Filmleute verkehrten, oder in den dubiosen Gazinosus. Ich erinnere mich noch an die schwarze Mähne der feisten Hakkı Mahfuzdur. Während ihres Gesangs tanzten kleine Zigeunermädchen für blöde Touristen und für uns. Fast alle Musiker waren Zigeuner und wohnten in Sulukule, einem verfallenen Bezirk direkt an der byzantinischen Stadtmauer, einer Shantytown, die es heute nicht mehr gibt. Aber damals in den 70er- und 80er-Jahren träumten die Istanbuler Männer von Sulukule und von den Lockungen, die die Zigeunerinnen dort bereithielten. 2 Von Bebek aus nahmen wir ein kleines Boot, das zwischen Europa und Asien hin- und herpendelte. Mit uns fuhren ein paar verrückte Schulmädchen, die das Boot fast zum Schwanken brachten. Sie turnten so herum, dass ich leichte Schubser abkriegte, die so viel hießen wie: Magst du uns? Diese grellen, schwitzigen Mädchen in dunkelblauen Uniformen wurden erst wieder normal, als sie in ihre Sesamkringel bissen. Das Haar von Sezer und die Haare der Mädchen tanzten über dem selbstzufrieden platschenden Wasser. Ich stellte mir vor, dass aus diesen schnatternden Elfen einmal schwere, duftende Frauen würden, Frauen wie Sezer. Auch ein Händler mit Zitronenpressen hatte sich auf das Boot verirrt. Er versuchte sein Glück bei uns und handhabte diese Pressen so kunstvoll, dass aus den Zitronen gleichzeitig Fahrradhupen und griechische Vasen wurden. Sezer kaufte eine Presse, die der Händler fachmännisch in Zeitungspapier einschlug und ihr ergeben überreichte. Aus den Wolken kam ein breiter Sonnenstrahl, der wie ein Ruder aussah und uns half, durch den Seegang zu kommen. Ein riesiges rotes Containerschiff hielt auf uns zu. Das Boot kämpfte sich seinen Weg durch plötzlich sehr hohe Wellen und kam ermattet, mit röchelndem Motor, am asiatischen Ufer an. 3 So vergingen die Tage, wenn ich Istanbul besuchte. Im Rückblick scheinen mir aber die Stunden, die ich mit Orhan Duru in den Antiquariaten rund um das Tünel und in den Seitenstraßen der Istiklal verbrachte, die kostbarsten. Das kulturelle Leben Istanbuls, seiner Dichter, Kalligrafen und Miniaturisten wurde in diesen staubigen Läden aufgeblättert. Wir beugten uns über die Sedimente der Vergangenheit: Tagebücher in armenischer Schrift, griechische Postkarten, osmanische Inkunabeln, das gestochene Antlitz von Justinian, jenem mazedonischen Bauernsohn, der Kaiser wurde und die Hagia Sophia erbauen ließ, das Symbol für die Wiedergeburt Roms. Kaum einer kannte sich hier noch aus, aber Orhan, ein eleganter, schlanker Mann voller Humor und mit einer Schwäche für Science-Fiction, tat es. Er konnte die alte arabische Schrift, die kalligrafischen Bücher, die Legenden unter den bräunlichen Fotografien lesen. Mit Orhan entdeckte ich ein Buch, das mich auf Anhieb faszinierte und das noch heute in meiner Bibliothek steht, fast 400 Seiten stark, eingebunden in eine mit grün marmoriertem Papier überzogene starke Pappe. Die Schönheit des in penibler Kalligrafie geschriebenen Buches kam von über vierzig Illustrationen, Bildern von Sternen, Umlaufbahnen von Planeten, Mondeklipsen, Sonnenfinsternissen, astrologischen Häusern. Die Farben waren gelb, grün, orange, blau, tiefste Nacht und graues Weltall. Orhan übersetzte mir den Titel: Lehrbuch der Astronomie. Es war die Vorlage für das allererste gedruckte Buch über Astronomie, das im Osmanischen Reich erschien. Joachim Sartorius

27 Kadıköy-Eminönü Vapuru, 2014

28 Lange genug Es hat etwas Abenteuerliches, nachts durch diesen dunklen Park direkt am Marmarameer zu spazieren: Ab und an leuchtet das spärliche Licht einer Straßenlaterne, dazwischen gibt es durch Lichterketten illuminierte Ansammlungen von Plastikhockern mit improvisiertem Kaffee- oder Teeausschank, bisweilen werden Hühnerschenkel direkt vom Grill angeboten, und nicht selten ist so ein Kiosk einfach nur der Kofferraum eines Autos; auf den riesigen Steinen der Uferbefestigung sind leere Glasflaschen aufgestellt und Luftballons auf Gestellen aufgehängt, eigens als Ziele für Luftgewehre. Wir begegnen kaum Touristen und es ist richtig romantisch, mit den Lichtern der unzähligen Schiffe draußen auf dem Meer, die darauf warten, den Bosporus zu durchqueren. So erinnere ich mich an den Vorabend, auf einer der Bänke des Çemberlitaş sitzend, eines eher bescheidenen Platzes, nur eine Straßenbahnstation von Blauer Moschee und Hagia Sophia entfernt. Meine Frau kauft für uns zwei Schnitze Wassermelone von einem der täglich verlässlich erscheinenden fliegenden Händler. Nie habe ich bessere Melonen gegessen, sie schmecken nach allem, was ich gerade für diese wunderbare Stadt fühle. Aus einer Seitenstraße kommt ein Lkw und löscht ein paar Meter vor uns seine Ladung. Männer packen die Waren auf überdimensionale Sackkarren, so kompakt, dass sie aussehen wie Geschenkpakete für Riesen. Mühsamst ziehen sie ihre Last quer über den Platz, um sie an die Betriebe und Läden in den schmalen Gassen des Viertels weiterzuverteilen. Der Çemberlitaş ist für manche Leute Alltag, eine kleine Abwechslung auf dem täglichen Weg von A nach B, für andere ein Ort des Innehaltens, des Verweilens; kein touristisches Highlight, vielmehr eine willkommene Gelegenheit, sich mal kurz hinzusetzen, um hier die verdiente Pause zu verbringen, die Beine zu entlasten, mit Nachbarn, Freunden oder Bekannten ein paar Worte zu wechseln, die Sonnenstrahlen zu genießen, ins Narrenkastel zu schauen (wie man in Wien so schön sagt, wenn man Löcher in die Luft starrt) oder, wie ich, über die Eindrücke der letzten Tage nach- oder über das noch zu Erlebende der nächsten Tage vorzudenken. Apropos gleich um die Ecke befindet sich das Çemberlitaş Hamami, und ich werde mich dort morgen poren- tief von Schmutz, Gift und Sünden reinigen lassen, um danach entspannt und ausgeruht diese wunderbare Stadt weiter zu entdecken. Erbaut wurde das Bad übrigens von dem Architekturgenie Mimar Sinan ( , welches Alter!), dem Baumeister der Sultane. Die paradiesisch schöne, von diesem unserem Lieblingsplatz fußläufig erreichbare Moschee Süleymaniye ist zweifelsohne eines seiner Hauptwerke, und da sein Auftraggeber verlangte, dass sie stehen bleiben solle, solange die Welt bestehe, baute er sie auf einem noch heute als erdbebensicher geltenden Fundament. Am Hang unterhalb der Moschee, zum Goldenen Horn hin, befindet sich ein sehr altes Stück Istanbul. Enge Straßen, alte Holzhäuser, mancherorts frei laufende Hühner prägen diesen Teil der Stadt. Der Inhaber des kleinen Cafés Haliç erzählt stolz, dass weiland Mimar Sinan, der Michelangelo der Osmanen, hier, in seinem Haus, gewohnt habe. Eine gute Wahl bei diesem atemberaubenden Ausblick über das Goldene Horn, über Karaköy mit dem Galata-Turm, über den Bosporus bis zum asiatischen Üsküdar, wo mein Freund Ömer wohnt. Seiner Arbeit geht er jedoch im europäischen Beşiktaş nach täglich Asien Europa und zurück, mit dem Schiff über den Bosporus, welch ein überirdischer Arbeitsweg! (Wie beeindruckend fand ich es schon, während einer Theaterproduktion in Bad Ems im Imperium Romanum zu wohnen, täglich den Limes zu überschreiten und bei den Germanen zu proben.) Während ich mich diesen Gedanken bei einem türkischen Kaffee hingebe, kommt mir in den Sinn, dass Sinan ja in seiner Eigenschaft als Janitschare 1529, während der ersten Türkenbelagerung, vor Wien stand, und das hat für mich etwas sehr Vertrautes. Ich liebe es manchmal, wenn sich Kreise schließen. Nachdenken macht durstig, und ich hole uns einen frisch gepressten Granatapfelsaft vom Kiosk vis-àvis das Göttergetränk unter den Fruchtsäften, als würde man Sonne und Erde vereint trinken! Ein paar Kinder spielen Verstecken. Ich sehe ein Mädchen hinter der Konstantinsäule verschwinden. Eigentlich sind es ja nur mehr die Reste der durch mehrere Unwetter zerstörten, 330 n. Chr. erbauten Siegessäule, die durch Eisenreifen zusammengehalten werden (daher der Name des Platzes: Çemberlitaş = bereifter Stein). Das Mädchen kann natürlich nicht ahnen, dass es das Wahrzeichen von Kaiser Konstantins neuer Hauptstadt des Oströmischen Reiches, des zukünftigen Konstantinopels, als Versteck auserkoren hat. Im Sockel des Denkmals sollen auf Geheiß des Kaisers einige Reliquien der bedeutendsten Religionen eingebettet worden sein: das Palladion (ein Schnitzbild der Pallas Athene), die Axt, mit der Noah die Arche baute, der Stab, mit dem Moses Wasser aus dem Fels schlug, Brotreste von Jesu Speisung, ein Holzsplitter vom Kreuz Christi kurz, das Mädchen wurde trotzdem von seinen Spielkameradinnen entdeckt. Wenn man Wien einatmen will, muss man lange genug im Kaffeehaus sitzen; das weiß ich, weil ich da gelebt habe; in Wien und im Kaffeehaus. Eine ähnliche Magie wie das Kaffeehaus hat für mich dieser Platz. Um eine Stadt zu erfahren, genügt es nicht, ständig in ihr herumzulaufen, ich muss einfach lange genug an einem Platz sitzen bleiben, um ihre Geschichte in mich hineinwachsen zu lassen. Und plötzlich kommt es mir dann vor, als hätte ich mir eine Metropole erträumt und wäre, mitten auf dem Çemberlitaş, in diesen Traum hinein aufgewacht. Gerhard Polacek

29 Eminönü, 2014

30 2016

31 Karaköy, 2016

32 Warte auf uns, Istanbul! Istanbul ist für mich eine Handbreit Himmel. Acht Jahre lang habe ich in Istanbul gelebt. Gesehen habe ich aber nur eine Handbreit Himmel. Und die Straßen, auf die ich durch die 20 mal 30 Zentimeter großen, vergitterten Fenster des Militärfahrzeugs einen Blick zu werfen versuchte, wenn ich einmal alle paar Monate entweder zum Gericht oder ins Krankenhaus gefahren wurde. Ich versuchte, keine einzige Minute dieser Fahrten zu verpassen und mir alles mit unglaublicher Akribie im Gedächtnis einzuprägen, um es nach meiner Rückkehr ins Gefängnis in vollen Zügen zu genießen. Wenn der Morgenwind in Böen weht Deine Schiffe den blauen Samt durchpflügen Denke ich aus der Ferne an dich, Den Abend an deinem Goldenen Horn mit tausendundeinem Masten Den Frühling auf deinen Prinzeninseln, die Sonne über deiner Süleymaniye-Moschee Ach, wie schön bist du, Stadt unseres Kampfs (...) Und aus der Ferne Und aus der Ferne denke ich an dich in diesen Tagen Du bist jetzt in den Händen der Räuber, Istanbul. Dieses Gedicht schrieb Vedat Türkali, ein Schwergewicht der türkischen Literatur, im Jahr Unter dem Druck der damals herrschenden Repression wurde Warte auf uns, Istanbul heimlich von Hand zu Hand weitergereicht. In den 1990er-Jahren gelangte es dann in meine Hände. Wenn Istanbul schon in den Händen der Räuber war, dann war es für junge Revolutionäre wie mich, die sich nach Freiheit, Gleichheit, Demokratie und einer lebenswerten Welt sehnten, eben auch die Stadt des Kampfs. Ein wenig romantisch und ziemlich mutig machte auch ich mich, wie so viele Revolutionäre, mit meinen zutiefst empfundenen Überzeugungen und Vorstellungen, die Welt zu verändern, auf den Weg nach Istanbul. Leider fand ich mich keine zwei Wochen später und ohne Istanbul erlebt zu haben auf dem Polizeipräsidium wieder. Was dann folgte, waren Folter, ein Leben im Gefängnis, das sich auf acht Jahre erstreckte, Hungerstreiks, Todesfasten, Militäroperationen und große Gefängnisaufstände. Die Jahre 1990 bis 2002, in denen ich drei Mal gesessen habe, sind auch die Jahre, in denen der Staat plante, das Gefängnissystem zu ändern. Der Staat hatte vor, vom Gemeinschaftszellensystem, in dem die Gefangenen gemeinsam und in gegenseitiger Hilfe und Solidarität lebten, zu Gefängnissen überzugehen, deren Zellen sie Typ F nannten. Typ F- Gefängnisse verfügen über Zellen für eine oder drei Personen. Ziel war es, politische Häftlinge mittels schwerer Isolation und Repression zur Aufgabe zu zwingen. Isolationszellen stellen eine fatale Bedrohung sowohl für die körperliche als auch die seelische Gesundheit des Menschen dar. Aus diesem Grund widersetzten wir uns diesem Vorhaben, als es noch in der Planungsphase steckte. Wir gehen in keine Isolationszellen, verkündeten wir. Unsere Familien und demokratische Massenorganisationen draußen und wir politischen Gefangenen drinnen versuchten uns mit vielen unterschiedlichen Aktionen gegen Typ F-Gefängnisse Gehör zu verschaffen und eine gesellschaftliche Sensibilität zu wecken. Aber all das war nicht genug. Ab 1995 wurden in Gefängnissen sogar Militäroperationen durchgeführt, die meist Tod und Schwerstverletzungen zur Folge hatten. Als hätte es nicht schon genügt, dass wir im Gefängnis saßen und uns die Hände gebunden waren nun wurde auch noch auf uns geschossen! Mit der Etablierung des ersten Typ F-Gefängnisses im Frühjahr 1996 begann das erste große, zeitlich unbegrenzte Todesfasten. Der Widerstand, an dem auch ich teilnahm, dauerte neunundsechzig Tage. Wir erreichten die Schließung jenes Gefängnisses, aber zwölf meiner Freunde kamen dabei ums Leben. Der erste Tod trat am dreiundsechzigsten Tag ein. Fast täglich folgten weitere. Viele der jungen Inhaftierten waren entweder im Hungerstreik oder im Todesfasten. In den Gängen wimmelte es von abgemagerten, ausgemergelten jungen Körpern. Unser Gefährte, der an jenem Tag gestorben war, wurde auf den Schultern und inmitten von Blumen herbeigetragen. Wir alle waren dort, um uns von ihm zu verabschieden und ihn auf seine letzte Reise zu schicken. Das Herz eines jeden von uns brannte vor Schmerz, Trauer und Wut. Einige Stunden später würde sein Körper in Istanbuler Erde bestattet werden. Ein weiterer Istanbul-Verliebter würde sich mit seinem Istanbul vereinen. Welch unaussprechlicher Schmerz... Plötzlich hallte Lales Stimme in den Gängen der Haftanstalt wider:... Nicht umsonst haben wir so viel Schmerz erlitten, Warte auf uns, Istanbul Warte mit deiner großen und stillen Süleymaniye- Moschee Mit deinen Parks, Brücken, Türmen, Plätzen Warte mit deinen Teehäusern, die sich ans Meer anlehnen mit ihren weißen Holztischen... Lale war noch so jung. Eine leidenschaftliche, quirlige Arbeiterin. Mit gerade mal fünfzehn Jahren landete sie zum ersten Mal im Gefängnis. Eine echte Istanbul- Verliebte! Stundenlang konnte sie von Istanbul erzählen, wenn wir während des Hofgangs unsere Runden drehten. Ihre Augen glänzten, ein breites, strahlendes Lächeln stand in ihrem Gesicht. Ihre Seele verwandelte sich in eine Taube, überwand die Gefängnismauern und schwebte über den Istanbuler Straßen, dem Bosporus, dem Goldenen Horn. Und ehe sie sich versahen, hielten auch sie sich an ihren Flügeln fest. Das Jahr Die uralte Stadt wartete. Sie wartete noch weitere vier Jahre. In diesen vier Jahren baute der Staat eine Vielzahl an Typ F-Gefängnissen. Als alle bekannten Widerstandsformen kein Resultat zeigten, blieb uns nichts anderes übrig, als wieder die einzige Waffe einzusetzen, die wir hatten: unsere Körper. Als ziemlich viele Tage des Todesfastens ins Land gegangen waren, die Gespräche mit den Staatsvertretern andauerten und wir einer Lösung eigentlich recht nahegekommen waren, wurden wir eines Nachts von Schüssen geweckt. Unter dem Begriff Operation zurück ins Leben ging dieses Massaker in die Geschichte ein. Unter dem Vorwand, die Todesfastenden zu retten, stürmte der Staat in einer Nacht gleichzeitig alle Gefängnisse in der Türkei. Mit Spezialkommandos, schweren Maschinengewehren, mit Pfeffergas, Brandbomben und wie später in Autopsieberichten nachgewiesen wurde mit chemischen Waffen wie Nervengasbomben. Ich saß in der damaligen Haftanstalt Sağmalcılar, die sich heute Haftanstalt Bayrampaşa nennt. Dieses Gefängnis befindet sich mitten in Istanbul. Vor den Augen Istanbuls und der gesamten Welt und von Live-Übertragungen der Fernsehanstalten begleitet, wurde hier der bestialischste und gewaltsamste Überfall durchgeführt. Schwere Maschinengewehre wurden auf den Gefängnisdächern platziert und ballerten über Stunden in die Gemeinschaftszellen.

33 Wer seinen Kopf hob, wurde erschossen. Soldaten mit Spezialausbildung machten riesige Löcher in die Decken und warfen Brandbomben in alle Ecken der Zellen. Im Gefängnis gab es zwei Gemeinschaftszellen für Frauen. Die meisten Nervengas- und Brandbomben wurden in die Zelle gegenüber von meiner geworfen. Zahlreiche Frauen trugen schwere chemische Verbrennungen davon. Sie wurden bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Sechs meiner Freundinnen starben an den Folgen dieser Bomben. Viele Jahre leugneten die Staatsvertreter, dass chemische Bomben eingesetzt worden waren. Trotz des enormen Drucks gelang es den Familien, Juristen und Ärzten, durch Autopsieberichte und Gerichtsgutachten nachzuweisen, dass es sich um Chemiewaffen gehandelt hatte. Während der vier Tage andauernden Operation zurück ins Leben wurden dreißig politische Gefangene getötet und Dutzende verletzt. Nach diesem Massaker überstellte der Staat alle politischen Häftlinge in Typ F-Einzelzellen und schaffte das Gemeinschaftszellensystem komplett ab. Aber es gelang ihm nicht, den Widerstand zu beenden. Noch mehr Gefangene schlossen sich dem Todesfasten an. Dieser Widerstand dauerte Jahre an; einhundertzweiundzwanzig Menschen opferten dabei ihr Leben. Das waren Zeiten, in denen das Todesfasten mit unglaublicher Härte vollzogen wurde. Fast täglich gab es die Nachricht, dass ein junger Mensch gestorben war. Es ging um Leben und Tod. Wir waren des Sterbens müde! Wir waren es müde, unsere Freunde zu Grabe zu tragen, mit denen wir jahrelang Bett an Bett geschlafen und vierundzwanzig Stunden am Tag verbracht hatten! Unser Verstand war unversehrt, aber unsere Herzen waren gebrochen. So viel Schmerz konnten unsere Seelen nicht mehr ertragen. An einem Spätnachmittag dann kam die Nachricht von Lales Tod. Sie lag im Krankenhaus. Wir hielten im Gefängnis eine Abschiedszeremonie für sie ab. Den Schmerz, den ich an jenem Tag empfand, werde ich niemals vergessen. Ich wollte für Lale unbedingt das Istanbul-Gedicht vortragen. Doch die Worte wollten mir einfach nicht über die Lippen kommen. Die Anstrengung, nicht zu weinen und mit dem Gedicht fortzufahren, ließ mich beinahe ohnmächtig werden. Aber Lale mit diesem Gedicht zu verabschieden war unsere Pflicht und Schuldigkeit.... Warte auf uns, Istanbul Warte, bis wir mit Siegeshymnen durch deine Straßen ziehen Warte, bis der Sprengstoff der Geschichte und unsere Fäuste das Sultanat der Räuber stürzen Warte, Istanbul, auf dass diese Tage kommen, warte, du bist unserer würdig! Istanbul ist eine unerwiderte Liebe. Und manchmal eine unerfüllte Liebe. Sie sind unsterblich in die Stadt verliebt, sie würden sogar für sie sterben, aber die Stadt weiß nicht einmal von ihnen. Vielleicht bemerkt Istanbul sie aber auch mit ihrem sich an viele Jahrhunderte erinnernden Gedächtnis, und sie wissen es nicht. Ich denke, dass Istanbul genau das tut. Wir schreiben das Jahr Die CHP marschiert von Ankara nach Istanbul für Gerechtigkeit. Ich schalte zufällig den Fernseher ein. Hunderttausende von Menschen beteiligen sich an dem Marsch und singen wie aus einer Kehle:... Wir werden das Sultanat der Räuber stürzen Warte, Istanbul, auf dass diese Tage kommen... Ich bin wie versteinert. Ich bekomme eine Gänsehaut. Diese Leute sind doch keine, die immer links gestanden haben. Mein Nachbar, der Vater eines meiner Freunde, mein Bruder, meine Tante... das Volk also! Als wir jene Lieder sangen, waren wir in ihren Augen extrem, standen am Rand der Gesellschaft. Natürlich haben sie nicht die gleiche Bewusstseinsebene wie Lale, wenn sie das Lied singen, aber es gefällt mir, Warte auf uns, Istanbul aus Tausenden von Kehlen zu hören. Der gesellschaftliche Kampf ist, wie überall auf der Welt so auch in der Türkei, von Aufs und Abs geprägt. Und leider wird ein sehr hoher Preis dafür gezahlt. Trotzdem hält der Wunsch an, die Welt zu verändern. Vergeht jemals die Sehnsucht, ein menschliches Leben zu führen? Vergeht jemals die Hoffnung? Warte auf uns, Istanbul! Petek Türkmen Bekle Bizi İstanbul Bir avuç gökyüzüdür İstanbul benim için. Sekiz sene yaşadım İstanbul da. Ama gördüğüm bir avuç gökyüzüdür sadece. Bir de birkaç ayda bir, mahkemeye ya da hastaneye giderken bindiğim askeri aracın yaklaşık 20x30 luk tel örgülü pencerelerinden görmeye çalıştığım caddeler. O yolculukların bir dakikasını bile kaçırmadan, inanılmaz bir çabayla her şeyi hafızama almaya çalışırdım; hapishaneye dönünce tadını çıkarmak üzere. Salkım salkım tan yelleri estiğinde Mavi patiskaları yırtan gemilerinle Uzaktan seni düşünürüm İstanbul Bin bir direkli Halicinde akşam Adalarında bahar, Süleymaniyende güneş Hey sen ne güzelsin kavgamızın şehri (...) Ve uzaklardan Ve uzaklardan seni düşündüğüm bu günlerde Sen şimdi haramilerin elindesin İstanbul Türkiye edebiyatının koca çınarlarından Vedat Türkali, 1944 yılında yazmış bu şiiri. O zamanların ağır baskı koşullarında gizlice, elden ele dolaşmış Bekle Bizi İstanbul lı yıllarda da benim avuçlarıma kondu. Madem ki İstanbul haramilerin elinde ydi; özgürlük, eşitlik, demokrasi ve yaşanabilir bir dünya özlemi içinde olan benim gibi genç devrimciler için de Kavganın Şehri ydi İstanbul. Biraz romantik, çokça cesur, yürekten inandığım ideallerle ve dünyayı değiştirme iddialarıyla birçok devrimci gibi ben de tuttum yolunu İstanbul un. Ne var ki daha İstanbul u yaşayamadan, iki hafta bile dolmadan kendimi polis merkezinde buldum! Bundan sonrası işkenceler ve bu kez sekiz yıla yayılan cezaevi hayatı; açlık grevleri, ölüm oruçları, askeri operasyonlar ve büyük cezaevi direnişleri... Benim üç ayrı zamanda içeride olduğum yılları arası, devlet tarafından cezaevi sisteminin değiştirilmek istendiği yıllardı. Devlet, tutukluların hep bir arada, yardımlaşma ve dayanışma içinde yaşadığı koğuş sistemi nden, adını F Tipi koyduğu hücre tipi cezaevine geçiş yapmak istiyordu. F Tipi cezaevleri tek ve üç kişilikti. Ağır izolasyon ve baskı koşulları altında siyasi tutsakları sindirip teslim almayı hedefliyordu. İzolasyon hücreleri insanın bedensel ve

34 ruhsal sağlığı için de korkunç bir tehditti. Bu nedenle bizler, bu duruma daha proje aşamasındayken karşı çıktık. İzolasyon hücrelerine girmeyeceğiz dedik. Dışarıda ailelerimiz ve demokratik kitle örgütleri, içeride biz siyasi tutsaklar, F Tipi hücreler açılmasın diye çok çeşitli yöntemlerle sesimizi duyurmaya, toplumsal duyarlılık yaratmaya çalıştık. Ama yetmedi ten itibaren cezaevlerine birçoğu ölümle ve ağır yaralanmalarla sonuçlanan askeri operasyonlar bile yapıldı. Zaten cezaevinde oluşumuz, elimizin kolumuzun bağlı oluşu yetmiyormuş gibi bir de üstüne kurşunlandık! 1996 baharında ilk hücre tipi cezaevinin açılmasıyla ilk büyük Süresiz Açlık Grevi ve Ölüm Orucu başladı. Benim de içinde yer aldığım bu direniş, altmış dokuz gün sürdü. O cezaevini kapattırdık ama on iki arkadaşım öldü... İlk olarak altmış üçüncü gününde geldi ölüm. Ardından neredeyse her gün. Cezaevindeki birçok genç ya açlık grevinde ya da ölüm orucunda. Cezaevinin koridoru zayıflamış, erimiş genç bedenlerle dolu. O gün ölen arkadaşımız omuzlar üzerinde ve çiçekler içinde getiriliyor. Hepimiz ona veda etmek için, onu uğurlamak için oradayız. Her birimizin yüreği acıyla, üzüntüyle ve öfkeyle kavruluyor. Birkaç saat sonra İstanbul un toprağına kavuşacak bedeni. Bir İstanbul sevdalısı daha İstanbuluyla buluşacak. Ne anlatılmaz bir acı... Birden Lale nin sesi yankılanıyor cezaevinin koridorlarında:... Boşuna çekilmedi bunca acılar İstanbul Bekle bizi Büyük ve sakin Süleymaniyenle bekle Parklarınla köprülerinle kulelerinle meydanlarınla Mavi denizlerine yaslanmış Beyaz tahta masalı kahvelerinle bekle... Lale daha gencecik... Coşkulu, kıpır kıpır bir işçi. Henüz 15 yaşındayken girmiş ilk olarak cezaevine. Tam bir İstanbul aşığı! Havalandırmada volta atarken saatlerce anlatabilir İstanbul u. Gözleri ışıl ışıl olur, yüzünde kocaman aydınlık bir gülümseme. Ruhu güvercin olup aşar cezaevi duvarlarını; İstanbul sokaklarının, Boğaz ın, Haliç in üzerinde süzülür. Bir bakmışsınız siz de takılıvermişsiniz kanadının ucuna Bekliyor o kadim şehir... Dört sene daha bekledi. Bu dört yıl içinde devlet çok sayıda F Tipi cezaevi inşa etti. Bilinen tüm direniş yöntemleri sonuç vermeyince tekrar elimizdeki tek silahı kullanmak zorunda kaldık: Bedenlerimizi... Ölüm orucunun hayli ilerleyen günlerinde, devlet yetkilileriyle görüşmeler devam ediyorken, aslında çözüme çokça yaklaşmışken, silah sesleriyle uyandık bir gece. Tarihe Hayata Dönüş Operasyonu olarak geçti bu katliam. Devlet, Ölüm orucundakileri kurtarma görüntüsü altında, bir gecede Türkiye deki bütün cezaevlerine aynı anda saldırdı. Özel Tim komandolarıyla, ağır makinalı silahlarla, biber-yangın-sinir gazı bombalarıyla ve sonradan adli raporlarla kanıtlanan kimyasal gaz bombalarıyla... Eski adıyla Sağmalcılar, yeni adıyla Bayrampaşa Cezaevi ndeydim. İstanbul da, şehir içindeydi bu cezaevi. İstanbul un ve bütün dünyanın gözü önünde, TV lerden canlı yayınlar eşliğinde en vahşi ve şiddetli saldırı buraya yapıldı. Cezaevinin çatılarına yerleştirilen ağır makinalı tüfekler saatlerce taradı koğuşları. Başını kaldıran vuruldu... Özel eğitimli askerler çatılarda kocaman delikler açtılar ve koğuşlara; başa, sona ve ortaya gelecek şekilde yangın bombaları attılar. Cezaevinde iki kadın koğuşu vardı. Benim kaldığım koğuşun karşısındakine en fazla sinir gazı ve kimyasal yangın bombası atıldı. Birçok kadın ağır kimyasal yanıkla yaralandı. Tanınmaz hale geldiler. Ve altı kadın arkadaşım bu bombalar sonucu yanarak öldü... Kullanılan bombaların kimyasal bomba olduğunu uzun yıllar reddetti devlet yetkilileri. Sonradan, tüm baskılara rağmen aileler, hukukçular ve hekimler o- topsi raporlarıyla, adli raporlarla bunların kimyasal silah olduğunu kanıtladı... Dört gün süren Hayata Dönüş Operasyonu nda otuz siyasi tutsak öldürüldü, onlarcası yaralandı. Bu katliamla devlet tüm siyasi tutsakları F Tipi izolasyon hücrelerine nakletti ve koğuş sistemini kaldırdı. Ama direnişi bitiremedi... Daha fazla sayıda tutsak ölüm oruçlarına başladı. Bu direniş yıllara yayıldı, yüz yirmi iki insan öldü. Ölüm Oruçlarının inanılmaz bir sertlikte sürdüğü zamanlar. Neredeyse her gün bir gencin ölümün haberi geliyor. Can pazarı... Ölmekten yorulduk! Yıllarca yan yana yattığımız, yirmi dört saati birlikte geçirdiğimiz arkadaşlarımızı uğurlamaktan yorulduk! Tamam, bilinçlerimiz sağlam da, kalbimiz paramparça. Bu kadar acıyı taşıyamıyor artık ruhumuz. Ve bir akşamüzeri Lale nin ölüm haberi geldi... Hastanedeydi. Biz cezaevinde onun için bir veda töreni yaptık. O gün yaşadığım acıyı asla unutamam... Lale için İstanbul şiirini okumayı çok istedim. Ama kelimeler çıkamıyor dudaklarımın arasından. Ağlamamak, şiire devam edebilmek için gösterdiğim çabadan bayılmak üzereyim. Ama Lale ye bu şiirle veda etmek boynumuzun borcu Bekle bizi İstanbul Bekle zafer şarkılarıyla caddelerinden geçişimizi Bekle dinamiti tarihin Bekle yumruklarımız Haramilerin saltanatını yıksın Bekle o günler gelsin İstanbul, bekle Sen bize layıksın!.. Karşılıksız bir aşktır İstanbul. Bir kara sevda bazen de. Ölürcesine seversiniz onu, hatta ölürsünüz onun için ama o sizden haberdar değildir. Belki de yüzlerce yıllık hafızasına kaydediyordur da sizin haberiniz yoktur... Bence kaydediyor hafızasına İstanbul CHP Ankara dan İstanbul a Adalet için yürüyor. Tesadüfen televizyonu açıyorum. Yüz binlerce kişi yürüyor, hep bir ağızdan şarkı söylüyor:... Haramilerin saltanatını yıkacağız Bekle o günler gelsin İstanbul... Bir anda donup kalıyorum. Tüylerim ürperiyor. Bu insanlar zaten her zaman sol da olanlar değil. Komşum, arkadaşımın babası, kardeşim, teyzem falan... Yani halk! Biz o şarkıları söylerken onların gözünde aşırı ydık marjinal dik. Lale nin bilinç düzeyiyle söylemiyorlar elbette ama Bekle bizi İstanbul u yüz binlerce kişiden dinlemek hoşuma gidiyor. Dünyanın her yerinde olduğu gibi Türkiye de de toplumsal mücadele süreçleri inişli çıkışlı. Ve ne yazık ki çok yüksek bedeller ödeniyor. Her şeye rağmen devam ediyor dünyayı değiştirme arzusu. İnsanca yaşama özlemi tükenir mi hiç? Umut tükenir mi?.. Bekle Bizi İstanbul! Petek Türkmen

35 Soma Protest, İstiklal Caddesi, 2014

36 Taksim Meydanı, 2014

37 FOTOS VON İSKENDER MUHLİS KENTER İSKENDER MUHLİS KENTER FOTOĞRAFLARI PHOTOS BY İSKENDER MUHLİS KENTER

38 Dolmabahçe Sarayı, 2016

39 Meine Stadt, die mich verlässt Es gibt Städte, an denen wir vorbeigehen. Es gibt Städte, die uns gefallen, die wir lieben. Es gibt Städte, in denen wir jahrelang wie Fremde leben. Und es gibt Städte, die Leidenschaft, Liebe pur sind. Selbst wenn wir sie verlassen, können wir ihnen nicht entfliehen. Sie bleiben uns immer auf den Fersen, verfolgen uns ein Leben lang. Istanbul ist die Liebe meiner Kindheit, meine Jugendliebe, meine Erwachsenenliebe, meine Liebe im Alter. Meine Leidenschaft, die in Zeiten manch langer Zwangstrennung durch die Sehnsucht noch größer wurde. Ich habe Istanbul noch nie verlassen, nie verraten. Meine Stadt aber verlässt mich Tag für Tag, wie eine treulose Geliebte. Noch dazu in einem Alter, in dem ich nicht zu neuen Ufern aufbrechen, mich nicht in neue Städte verlieben und nicht den Mut zu einer neuen Liebe aufbringen kann. Hilflos schaue ich dabei zu, wie sich meine Stadt langsam, aber stetig von mir entfernt, sich verändert, nicht mehr sie selbst ist, sich mir entfremdet. Einsam bin ich nun in dieser Stadt, in der ich mich nie allein fühlte, keine Angst hatte und niemand für mich fremd war. Die Stadt, die mich mit der bunten Vielfalt ihrer Menschen, verschiedener Kulturen und dem herrlichen Durcheinander unterschiedlicher Lebensstile bereicherte. In dieser Stadt, in der ich einst jedes Viertel, jede Straße kannte, bin ich nun so einsam wie ein Kind, das sich verlaufen hat. Ich dachte immer: Niemand ist fremd in dieser Stadt, denn jeder ist hier fremd, im Schmelztiegel der Stadt werden Fremde zu Istanbulern. Jetzt bin ich, Istanbulerin der fünften Generation, eine Fremde in meiner Stadt. Alles geschah langsam, sehr langsam. Zunächst verlor ich die gepflasterten Straßen, auf denen ich Himmel und Hölle spielte, die alte taş mekteb, die steinerne Schule, die ich besuchte, das Haus, in dem ich geboren wurde, die alten Holzhäuser entlang der Eisenbahngleise. Ich verlor meine Kindheit, die ich im Schoß der griechischen, jüdischen und armenischen Nachbarinnen in der Straße meiner Großmutter verbrachte, die von Pinienhainen bedeckten Hügel, die Erdbeer- und Nelkenfelder. Ich verlor die Strömungen der Gewässer, in die wir an heißen Sommertagen zur Abkühlung sprangen, die Dalyans* in Sarıyer und Beykoz, wie wir mit Laternen auf Blaubarschfang gingen, die kleinen Uferkneipen, in denen Raki und Wein aus Teegläsern getrunken wurde. Später verlor ich die Straßen, durch die wir mit Plakaten und Fahnen in der Hand der Hoffnung und Zukunft entgegenmarschierten und unsere Demolieder sangen, die Plätze, auf denen wir uns zu Hunderttausenden zu Demonstrationen versammelten, die Fabrikhöfe, in denen wir gemeinsam mit den Arbeitern und Arbeiterinnen nächtelang Streikwache hielten und Halay tanzten. Ich verlor die Gecekondu-Siedlungen, deren Entstehung ich mitansehen konnte. Ich verlor die Strände mit feinstem Sand, die die Stadt von drei Seiten umschmeichelten, das Meer, das einst bis an die byzantinische Seemauer heranreichte, die altehrwürdigen Brücken, die nur noch auf Fotos existieren, die Bootsfahrten im Mondschein von der Prinzeninsel Heybeli aus. Ich verlor die berühmten Pera-Lokale als Zeitzeugen vieler Epochen, Poeten und Schriftsteller, die alten Kneipen, die Cafés unter alten Platanenbäumen, den alten Bücherbasar Sahaflar, der unseren literarischen Hunger stillte. Dann verlor ich die Wälder und Haine, die die Stadt umgaben, und die begrünten Hügel, vereinzelte Gärten hier und da, die osmanischen Gärten an der byzantinischen Mauer und die Parkanlagen, die gegen die Vernichtung immer noch Widerstand leisteten. Und zu guter Letzt verlor ich den Hafen und das Meer. Ich spürte, wie mich mein Istanbul verließ, während seine Ufer unter dem Deckmantel luxuriöser Wohnanlagen zubetoniert und der Zugang zum Meer den Menschen dieser Stadt versperrt wurden. Das Goldene Horn, der Hafen und die Ufer werden nun künstlich aufgeschüttet und von potthässlichen Betonmonstern belagert, die unbewohnten Bosporus- Hügel aus wirtschaftlichem Kalkül an Saudi-Scheichs verkauft, während gewinngierige Neureiche, prinzipienlose Herren der neoliberalen Plünderei, die Stadt auf ihrem zerbrochenen Spiegelbild neu errichten. Nicht nur die Beschaffenheit, das Erscheinungsbild, das physische Dasein der Stadt wurden zerstört, sondern gleichzeitig auch die Seele Istanbuls. Jene wundersame Kraft dieser Stadt ging verloren, die seit Tausenden von Jahren die Fremden, jeden einzelnen von ihnen, wie Teile eines Mosaiks zu einem Ganzen zusammenfügte und allen Widerständen und Widersprüchen zum Trotz zu Istanbulern machte. Nun ist für jeden Istanbul etwas anderes, alle Vorstellungen sind einander fremd. Manch einer hat kein einziges Mal das Meer gesehen, ist kein einziges Mal mit der Fähre auf die Inseln gefahren. Es gibt Menschen, die weder die Süleymaniye-, die Blaue Moschee, die Hagia Sophia noch die zu Ostern bunt bemalten Eier ihrer christlichen Nachbarn und die Weihnachtsmessen in den Kirchen kennen. Menschen, die die Mahya-Lichterketten, die im Ramadan zwischen den Minaretten der Moscheen gespannt werden, noch nie gesehen und den Gebetsruf des Muezzins mit seiner klangvollen Stimme noch nie gehört haben. Diese Menschen leben in ihren Ghettos, hinter den langen Mauern ihrer Gated Communitys oder in den an den Stadtrand gedrängten Armenvierteln, in ihre Ängste versunken und stets auf der Lauer. Mit allerletzter Hoffnung laufe ich zu den Orten meiner Kindheit, zu den Straßen und Gärten meiner Jugend, folge den Spaziergängen an den Hängen des Bosporus, zu den Gecekondu-Siedlungen, den Arbeitervierteln, den Plätzen der Revolutionäre wie dem Taksim-Platz, den Basaren mit ihrem lebhaften Treiben. Laufe meiner alten Nachbarschaft und meinen alten Gefühlen hinterher. Sie sind nicht mehr da! In diesem grässlichen, geschmacklosen Äußeren, das der Stadt aufgezwungen wurde, kann ich nichts von all dem wiedererkennen. Die Stimme Istanbuls möchte ich hören: Alles, was ich hören kann, ist taub machender Lärm. Ich ertrage es nicht, wie sich das vielsprachige Lied meiner Stadt mit seinen unterschiedlichen Stimmen in eine aggressive Kakofonie verwandelt. Doch dann denke ich nach: Einst die Hauptstadt des Oströmischen, Byzantinischen, Lateinischen (Kaiser-) und Osmanischen Reiches, vor 2700 Jahren von Byzas aus Megara gegründet, wurde die Stadt seither mehrmals erobert, Hunderte von Malen in Schutt und Asche gelegt. Die Stadt, die Völker, Völkerwanderungen, Armeen über sich ergehen ließ und sich doch jedes Mal aufs Neue aus Trümmern erhoben hat, wurde als Istanbul aus ihrer Asche neu geboren. Ihre tief verletzte Seele wurde jedes Mal neu belebt. Ich trage die Hoffnung in mir, dass es auch dieses Mal wieder so sein wird. Oya Baydar * Dalyan: Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Ort. Die in diesem Text gemeinte Dalyan ist eine von fest im Meeresboden verankerten Stangen umrahmte Fläche zur traditionellen Reusen- und Stellnetzfischerei. Eine nicht zuletzt durch die Überfischung im Bosporus vom Aussterben bedrohte traditionelle Fischereimethode, die lediglich durch die verbleibenden zwei Dalyans von einstmals über 50 eher symbolisch aufrechterhalten wird

40 Beni Terk Eden Şehrim Şehirler vardır, geçip gideriz. Şehirler vardır, beğeniriz severiz. Şehirler vardır, orada yıllar boyu yabancı gibi yaşarız. Ve şehirler vardır; tutkudur, aşktır. Hayat boyu peşimizi bırakmazlar, onlardan ayrılsak bile kaçamayız, hep arkamızdan gelirler. İstanbul: Çocukluk aşkım, gençlik aşkım, olgunluk çağı aşkım, yaşlılık aşkım. Bazen yıllar süren zorunlu ayrılıklarda, özlemin daha da büyüttüğü tutkum. Ben onu hiç terk etmedim, hiç ihanet etmedim. Ama şehrim, vefasız bir sevgili gibi gün be gün beni terk ediyor. Üstelik; artık yeni denizlere yelken açamayacak, yeni şehirlere gönül bağlayamayacak, yeni aşklara cesaret edemeyecek bir yaştayım. Şehrimin benden ağır ağır uzaklaşmasını, değişmesini, aslını yitirip yabancılaşmasını çaresizlik içinde seyrediyorum. Hiç yalnızlık hissetmediğim, korkulara kapılmadığım, kimseyi yadırgamadığım, insanlarının rengârenk çeşitliliğiyle, farklı kültürlerin, farklı yaşamların curcunasıyla zenginleştiğim, semt semt, sokak sokak tanıdığım bu şehirde şimdi yolunu kaybetmiş çocuk gibi yapayalnızım. İstanbul da kimse yabancı değildir, çünkü herkes yabancıdır ve şehrin potasında erir, İstanbullu olur derdim. Şimdi, beş kuşak İstanbullu ben, şehrimde yabancıyım. Her şey ağır ağır oldu. Önce sek sek oynadığım Arnavut kaldırımlı sokakları, okuduğum taş mektebi, doğduğum evi, banliyö trenlerinin geçtiği demiryolu boyunca sıralanmış eski ahşap evleri, babaannemin sokağındaki Rum, Ermeni, Yahudi komşuların kucağında geçen çocukluğumu, Boğaziçi nin çamlık tepelerini, çilek ve karanfil tarlalarını, sıcak yaz günlerinde kendimizi atıverdiğimiz akıntılı sularını, Sarıyer in, Beykoz un dalyanlarını, fenerlerle çıkılan lüfer avlarını, çay bardağında rakı, şarap içilen küçücük sahil meyhanelerini yitirdim. Sonra ellerimizde pankartlarımızla, bayraklarımızla, marşlarımızla umuda, geleceğe doğru aktığımız caddeleri, yüzbinlerle toplandığımız miting meydanlarını, grevci işçilerle birlikte gözcülük yaparak, halay çekerek sabahladığımız fabrika avlularını, kuruluşunu izlediğim gecekondu mahallelerini, şehri üç yanından çevreleyen incecik kumlu plajları, surlara dayanan denizi, anısı artık fotoğraflarda kalan emektar köprüleri, Adalar dan sandalla mehtaba çıkmaları, nice şairlerin, nice yazarların gelip geçtiği Pera mekanlarını, eski meyhaneleri, çınar altı kahvelerini, kitap açlığımızın gıdası sahafları yitirdim. Sonra şehri çevreleyen ormanlara, korulara, yeşil tepelere, orada burada hâlâ direnen bahçelere, bostanlara, parklardaki ağaçlara geldi sıra. Ve en sonunda da denize, limana. Sahillerine Lüks site adı altında beton bloklar dikilip deniz şehrin insanlarına kapatılırken; Altın Boynuz, liman, sahiller doldurulup ucubelerle kuşatılırken, Boğaz tepeleri krallara, şeyhlere peşkeş çekilirken; ranta susamış, görgüsüz, ilkesiz neoliberal talanın efendileri şehri kendi kırık aynalarında, kendi suretlerinde yeniden kurmaya çalışırlarken, İstanbulumun beni terk etmekte olduğunu hissettim. Yapısı, görünümü, fizikî varlığı değildi sadece tahrip olan; şehrin ruhuydu. Bin yıllar boyunca, herkesin yabancı olarak geldiği ve bütün yabancıları bir mozaiğin parçaları gibi birleştiren; çatışmalara, çelişkilere rağmen İstanbullu kılan mucizevî gücüydü kaybolan. Şimdi herkesin kendi İstanbulu var ve hepsi birbirine yabancı. Denizi hiç görmemiş, bir vapura binip Adalar a gitmemiş insanlarla Süleymaniye yi, Sultan Ahmet Camii ni, Ayasofya yı bilmeyen insanlar; Paskalya da Hristiyan komşularının boyalı yumurtalarını, Kiliselerdeki Noel ayinlerini, Ramazanda camilere kurulan mahyaları, yanık sesli müezzinlerin sabah ezanlarını duymamış, tanımamış olanlar kendi gettolarında, sitelerinin yüksek duvarları arkasında ya da kendi korkularına gömülmüş yoksul mahallelerde pusuda yaşıyorlar. Son bir umutla çocukluğumun, gençliğimin sokaklarına, bahçelerine, denize inen yamaçlarına, gecekondu semtlerine, işçi mahallelerine, devrimci meydanlarına, cıvıl cıvıl çarşılarına, eski komşularıma, eski duygularıma koşuyorum: Yoklar... İstanbul un sesini dinlemek istiyorum: Kulaklarımı sağır eden bir gürültü duyuyorum sadece. Şehre zorla giydirilen bu rüküş, görgüsüz urbalar içinde onları tanıyamıyorum. Şehrimin çok dilli, çok sesli şarkısının saldırgan bir kakafoniye dönüşmesini kaldıramıyorum. Sonra düşünüyorum: Roma, Bizans, Latin, Osmanlı İmparatorluklarına başkentlik yapmış bu şehir 2700 yıl önce, Megaralı Byzas tarafından kurulduğundan bu yana onlarca istila gördü, yüzlerce defa yakılıp yıkıldı. Kavimler, göçler, ordular geçti üzerinden. Ve her seferinde kendi yıkıntıları arasından, kendi küllerinden yeniden doğdu, örselenen ruhunu yeniden buldu. Bu defa da bulur diye umutlanıyorum. Oya Baydar

41 Tarihi Yarımada, 2010

42 Taksim Meydanı, 2016

43 Ein besonderer Tag in Istanbul Lange bin ich früh aufgestanden. Das war in Istanbul, am asiatischen Ufer des Bosporus, in meiner geliebten Stadt, die mir überall hin nachgefolgt ist und deren Andenken für immer wie ein glühendes Eisen in meine Erinnerung eingeprägt ist. Jeden Morgen stand ich zur Gebetsstunde auf, um zu schreiben. Seit Langem ist das nicht mehr der Fall, aber ich höre die Stimme des Muezzins der Anadolu-Hisari-Moschee, die mein Bett erreicht. Er hat eine metallische und manchmal raue Stimme, als ob sie aus Urzeiten zu uns gelänge. Es heißt, sein Mobiltelefon habe einmal während seines Rufs geklingelt. Böse Zungen behaupten, er habe ihn unterbrochen, um ans Telefon zu gehen. Ich habe keine Ahnung, aber ich muss gestehen, dass ich nicht mehr so früh aufstehe wie er. Ich stehe viel später auf, sagen wir, gegen neun Uhr. Wie ihr Name besagt, ist Anadolu Hisari ( die Festung Anatoliens ) ein Viertel, das sich auf dem asiatischen Ufer des Bosporus befindet. Die älteste Festung der Stadt, im 14. Jahrhundert erbaut von Bajazet, genannt der Blitz, erhebt sich ganz nah an meinem Haus. Es handelt sich um unser Familienhaus, in dem ich den Sommer verbringe, oft allein, denn meine Frau und meine Tochter fahren ans Meer, in die Süd-Türkei. Anadolu Hisari ist ein idealer Ort, um zu schreiben. Gegenüber, genau 600 Meter entfernt (es ist die engste Stelle des Bosporus), befindet sich eine andere Festung, Roumélie Hisari (die Festung Rumeliens), erbaut von Mehmed II., den wir den Eroberer nennen, der symbolträchtigste Sultan der ottomanischen Geschichte. Die zweite Brücke über den Bosporus trägt seinen Namen, obwohl sie von den Japanern gebaut wurde; sie verbindet die beiden Ufer. Sie verbindet nicht nur die beiden Bosporus-Ufer, sondern auch den Orient und das Abendland. Die Brücke des Eroberers verbindet nun die Menschen miteinander, weit entfernt von jedem Eroberungsgedanken. Sie erhebt sich bei mir gegenüber als Symbol für die Begegnung der Zivilisationen und nicht ihres Aufeinanderprallens, auch wenn der interkulturelle Dialog manchmal schwierig ist in unserer nunmehr globalisierten und bis an die Zähne bewaffneten Welt. Mein Tag beginnt also in dieser sehr stanbulschen, um nicht zu sagen ottomanischen Umgebung, und die Schiffe, die unter meinem Fenster vorüberziehen, geben meiner Arbeit einen Rhythmus. Manchmal stoßen sie mit den Yalis zusammen, diesen alten ottomanischen Behausungen, aber das ist eine andere Geschichte. Trotzdem würde ich nicht gerne eines Tages mit einem dieser großen russischen Tanker im Schlafzimmer aufwachen. Ich ziehe die Stimme des Muezzins vor. Diese Stimme hat mich lange verfolgt, wie die Silhouette von Istanbul mit ihren gekrümmten und vertikalen Linien, ihren Kuppeln und Minaretten, die so viele Schriftsteller seit Pierre Loti besungen haben. Nach dem Frühstück (ganz türkisch, mit schön dunklem Tee, Oliven, Frischkäse und allen möglichen Sorten Marmelade) schreibe ich also, während ich die Schiffe vorüberfahren sehe. Mittags gehe ich zum Essen in ein kleines Restaurant, das sich an der Böschung des Göksu befindet und das mich wie einen König empfängt. Denn ich bin der perfekte Kunde, der isst, was man ihm vorsetzt. Und in diesem kleinen Restaurant gibt es wenig zu essen, verglichen mit den anderen Restaurants, die sich am Bosporus- Ufer befinden. Der Göksu riecht übel, er ist seit Langem ein verschmutzter Fluss. Aber am Anfang des vorigen Jahrhunderts flanierte dort Pierre Loti im Kaiki, dem traditionellen griechischen Boot, er sprach von einem durchsichtigen Wasser, dem schönsten am asiatischen Ufer. Tatsächlich heißt Göksu für die Türken blaues Wasser, für die aus dem Abendland gekommenen Reiseschriftsteller die süßen Wasser Asiens. Am Nachmittag nichts Neues unter dem Himmel von Istanbul. Der Schriftsteller arbeitet, und arbeiten macht müde, wie Cesare Pavese sagt. Also kommt die Zeit der Siesta, während der die Gespenster dieses alten Istanbuler Stadtviertels mich heimsuchen. Es sind Frauen, die aus ihren vergitterten Fenstern unsere Straße beobachten, wie früher. Dass ein Trödler vorbeikommt und Ich kaufe Antiquitäten! ruft, oder ein Tand-Verkäufer, ein Wasserhändler, ein Straßenhändler mit seinen Wundermittelchen oder was weiß ich, eine Stimme, die in dieser Atmosphäre von gewundenen und steilen Sträßchen weit trägt sie versäumen es nie, ihn einzulassen. Ich weiß nicht wirklich, ob sie Trödel oder Wasser kaufen, das wohlschmeckendste aller Quellwasser, von denen es in Istanbul so viele gibt sagen Sie mir nicht, dass sie nicht wussten, dass Wasser einen Geschmack hat, denn damals hatte jedes seinen Geschmack und Geruch. Sie kaufen vielleicht Nähseide, Knöpfe, Stecknadeln, um die Risse in den Kleidern ihrer Ehemänner zu flicken, Ringe oder Ingwer. Wer waren sie in Wirklichkeit, was machten ein ganzes Leben lang diese schwarz verschleierten Frauen im alten Istanbul, boten sie ihre Reize wie meine Großmutter nur einem einzigen Mann dar? In Setüstü Sokak gibt es keine verschleierten Frauen mehr. Seit Langem kommen Trödler und Hausierer nicht mehr. Aber der Wasser- und der Lumpenhändler klingeln weiterhin alle zwei Tage an unserer Tür. Jedenfalls während des Sommers. Dann haben die Straßen eine Anmutung von damals. Die Mauern werden langsam von offenen Fenstern abgelöst. Als Kind glaubte ich, dass Häuser ein Gesicht hätten. Jahre später verschmelzen diese Gesichter mit dem meiner Mutter, die am Ufer des Göksu ruht. Es verfolgt mich ohne Unterlass, jedes Mal, wenn ich irgendwo Anker werfe, wenn ich mich an einem Ort festsetze, um den Fluch meines Wanderlebens zu täuschen. Ganz sicher ist es das Gesicht derjenigen, die ihr Leben lang auf meine Rückkehr gewartet hat. Der Abend geht langsam auf den Bosporus nieder, die Wolken ziehen vorüber mit den Schiffen. Der aufkommende Wind treibt die Wolken zu den Kuppeln und Minaretten. Ich höre erneut die Stimme des Muezzins, der zum letzten Gebet aufruft. Für mich ist es Zeit für einen Raki, und nicht fürs Gebet. Das erste getrunkene Glas öffnet die Türen zur Nacht. Natürlich arbeite ich nie nachts. Denn in Istanbul ist die Nacht zärtlich und voller Geheimnisse. Und voller Sinnlichkeit. Vor allem im Viertel Beyoğlu, das einst kosmopolitisch war mit seinen jüdischen und griechischen Gemeinden, von denen heute nichts geblieben ist. Eine männliche, angespannte und reizbare Menge überschwemmt seine Straßen. Die Minderheiten sind gegangen, die Anzahl der Gläubigen, die die Kirchen mit ihren roten Ziegeln und die ans Bordell angelehnte Synagoge besuchen, hat stark abgenommen. Glücklicherweise existiert die Konditorei Marquise mit ihren Jugendstil-Wandfliesen noch, die beinahe einem Autoteile-Lager hätte Platz machen müssen. Der Club 360 auch, dessen Terrasse die Dächer Beyoğlus überspannt und wo man den besten türkischen Kaffee Istanbuls trinkt. Also werde ich morgen nicht früh aufstehen, um zu schreiben. Nedim Gürsel

44 İstanbul da Özel Bir Gün Uzun bir süre boyunca sabahları erken kalktım. Sevgili şehrim İstanbul un benimle her yere gelen, anısı hatıramda kızgın demirle dağlanmış damga gibi sonsuza dek kalacak olan Asya kıyısındaydı bu dediğim. Ezan vakti uyanırdım her sabah, yazmak için. Uzun bir süredir kalkmıyorum artık erkenden ama yine de ta yatağıma kadar ulaşan Anadolu Hisari Camii müezzininin sesini duyuyorum sabahları. Metalik ve bazen kabaca bir ses çalınıyor kulağıma, sanki ilk çağlardan bizlere sesleniyormuşcasına. Bir keresinde ezan esnasında cep telefonu çalmış müezzinin. Rivayete göre, telefona bakmak için bölmüş ezanı. Doğru mudur bilmem ama zaten itiraf etmeliyim ki onun kadar erken kalkmıyorum artık. Çok daha geç uyanıyorum, dokuz gibi. Adı üstünde Anadolu Hisarı, Boğaz ın Anadolu yakasında bir semt. 14. Yüzyılda, Fransızların Bajazet dedikleri Yıldırım lakaplı Sultan Birinci Bayezid tarafından yaptırılmış şehrin en eski kalesi, evimin hemen yakınında yükseliyor. Bahsettiğim ev ailemize ait, eşim ve kızım tatil yapmak için Güney e gittiklerinden, yazları çoğu zaman yalnız kalıyorum burada. Anadolu Hisarı yazmak için harika bir yer. Anadolu Hisarı nın karşısında, tam olarak 600 metre uzağında (Boğaz ın en dar yeri) Rumeli Hisarı var. Fatih dediğimiz, Osmanlı nın en şanlı padişahlarından II. Mehmet in inşa ettirdiği. İki yakayı birbirine bağlayan 2. Boğaz Köprüsü de, Japonlar tarafından inşa edildiği halde onun adını taşıyor. Sadece Boğazın iki yakasını birleştirmekle kalmıyor, Batı yla Doğu yu da birleştiriyor. Fatih in köprüsü insanları birleştiriyor şimdilerde fetih düşüncelerinden çok uzakta. Günümüzün globalleşmiş ve her yanı silah dolu dünyasında kültürler arası diyalog bazen zor olsa da, benim için bu köprü, medeniyetler çatışmasının değil, medeniyetler buluşmasının bir sembolü. Günüm bu son derece stanboli yani eski İstanbul, hatta Osmanlı dan kalma bir semt denilebilecek yerde başlıyor. Penceremin altından geçen gemiler, işimin ritmini belirliyor. Bazen yalılara çarpıyorlar ama o başka hikâye. Yine de günün birinde yatak odamda kocaman bir Rus tankeriyle uyanmak istemezdim doğrusu. Müezzin in ezan sesiyle uyanmayı tercih ederim. Uzun süre takip etti beni bu ses, tıpkı bir çok eğri ve dikey çizgili, kubbeli, minareli İstanbul siluetinin Pierre Loti den bu yana bir çok şairin diline dolanması gibi. Demli çay, zeytin, peynir ve çeşit çeşit reçelle yaptığım tipik Türk kahvaltısı sonrasında, önümden geçen gemileri izleyerek başlıyorum yazmaya. Göksu Nehri nin kenarında beni krallar gibi karşıladıkları küçük restoranda yemek yiyorum öğlenleri. Önüne konan her şeyi yiyen mükemmel bir müşteriyim çünkü. Bu küçük yerde Boğaz kenarındaki diğer restoranlara kıyasla az çeşit yemek var. Göksu kötü kokuyor, uzun zamandır kirli olan bir nehir. Ama geçen yüzyılın başlarında Pierre Loti kayığıyla (Yunanca bir kelime Kaiki ) gezermiş, sularının berrak ve Asya kıyısının en güzeli olduğunu söylediği Göksu da. Gerçekten de Türkçe de mavi su demektir Göksu. Batı dan gelen yazarlar içinse Asya nın tatlı suyu. Öğleden sonraları İstanbul semalarının altında yeni bir şeyler yok. Yazar yazmaya devam eder ve Cesare Pavese nin dediği gibi çalışmak yorar insanı. Dolayısıyla şekerleme yapma vaktim gelir. Bu eski İstanbul semtinin hayaletleri beni yoklarken, siesta yaparım. Eski zamanlardaki gibi kafesli pencerelerinden bizim sokağı gözetleyen kadınlardır dediğim bu hayaletler. Antika alırım! diyen hurdacılar, ıvır zıvırcılar, sucular, mucizevi ürün satıcıları, bilmem ne satıcıları, bu dönemeçli ve yokuş sokaklarda sesleri ta uzaklara giden seyyar satıcılar gelir sonra. Kadınlar bu satıcıları içeri almayı ihmal etmezler hiç. Bu satıcılardan hurda mı yoksa İstanbul da bir çok çeşidi olan kaynak sularının en lezzetlisini mi aldıklarını bilmiyorum. Suyun da bir tadının olduğunu bilmediğinizi söylemeyin bana sakın. Eski zamanlarda bütün suların kendine has bir tadı ve kokusu varmış. Kadınlar belki de ipek dikiş ipliği, düğme, iğne alıyorlardır, kocalarının kıyafetlerindeki sökükleri dikmek için veya yüzük, zencefil. Kimdi peki eski İstanbul daki bu kara çarşaflı kadınlar, bir ömür boyunca ne yapıyorlardı, ninem gibi tüm cazibelerini sadece bir tek erkeğe mi gösteriyorlardı? Setüstü Sokak ta çarşaflı kadınlar yok. Hurdacılar, ev ev dolaşan seyyar satıcılar uğramıyor buraya çoktandır. Ama sucu ve eskiciler iki günde bir kapımızı çalmaya devam ediyorlar. En azından yaz aylarında. Yazları sokaklar eskiden olduğu gibi görünüyor çünkü. Duvarlar açık pencerelere bırakıyor yerini. Küçükken evlerin yüzlerinin olduğunu sanırdım. Yıllar sonra bu yüzler, Göksu kıyısında yatan annemin yüzüyle bütünleşiyor. Ne zaman gezgin yaşamımın lanetini atlatmak için demir atıp, bir yerde kalsam hiç ara vermeden peşimden gelirler. Bir ömür boyu dönüşümü bekleyenlerin yüzleridir bunlar kesin. Akşam oluyor Boğaz da. Gemilerle birlikte bulutlarda geçip gidiyor. Yeni çıkan rüzgâr bulutları kubbelere ve minarelere doğru savuruyor. Ezan okuyarak, cemaatini son namaza çağıran müezzinin sesini duyuyorum yeniden. Benim için namaz değil, rakı vakti. İçilen ilk kadeh gecenin kapılarını açar. Geceleri asla çalışmam elbette. Çünkü İstanbul da gece narin ve gizemlidir. Zevklidir hem de. Özellikle de bir zamanlar Yahudi ve Ermenilerin yaşadığı kozmopolit Beyoğlu nda. Ama artık eser yok onlardan. Gergin ve öfkeli erkek sürüsü dolaşıyor Beyoğlu sokaklarında artık. Azınlıklar gittiğinden beri, kırmızı kiremitli kiliselere ve genelevin bitişiğindeki sinagoga giden inançlıların sayısı da oldukça azaldı. Neyse ki, yerini az kalsın oto yedek parçacısına kaptıracak olan, Art Nouveau fayans panolu Markiz Pastanesi duruyor yerinde hâlâ. Beyoğlu çatılarının üstündeki terasıyla Club 360istanbul da şehrin en iyi Türk kahvesi içilir. Bu da demek oluyor ki, yazmak için erken uyanmayacağım yarın. Nedim Gürsel

45 Galata Köprüsü, 2012

46 Süleymaniye Camii, 2011

47 Fotoprojekt Die Falten der Stadt des Fotokünstlers JR, Balat, 2015 Fotograf Sanatcısı JR ın Şehrin Kırışıklıkları Projesi, Balat, 2015 Photo Project The Wrinkles of the City of Photo Artist JR, Balat, 2015

48 erstes notat Istanbul für Ilija Trojanow übertünchungsgebote das bis unters dach gestühlte gelobe das bis unters dach gefärbte der hingefrömmelten hatz & gebete das wundgestreckte geleiche die geographie des vergehens aus farbigem lug den schein der fassaden ins gemachte vergessen dem aug zu be:wahren / wie wahrheitsbigott von außen das haus gezielt zu begehen / von innen & uns zu begehen von außen nach innen & hochgerüstet das wanzengehör / von außen nach innen die wörtermanöver / gestellte erklärungsgelübde & uns wird das wort genommen geplant getrieben die w:orte schattengeworfen, hier restaurierungsgefällig gefallen geleckte geschichte als sei nichts gewesen José F. A. Oliver İlk İç Dökümü İstanbul Ilija Trojanow a ithafen Yaldızlama gereksinimleri çatı altına dek dizilmiş yeminler çatı altına dek alacalı mundar edilmiş avlanmalar & dualar bu yara açan tekrarlar bu her renge ilişmiş hilekar suç coğrafyası cephelerin yansımasından unutulmaya tutkallaşmış gözlerinde kor:uma güdüsü/ hakikat sersemi gibi hedef alıp o evin dışında yürümek içinde & kendimizi dışardan içeriye keşfe çıkmak & itinayla silahlanmışız tahta kurularının işitme yetisi dışardan içeriye doğru kelimelerin manevrası sabitleştirilmiş deklerasyon yeminleri & bizim kelimelerimiz elimizden alınır kurgulanır kullanılır kelimelerimize gölge atılır, burada restore edilmeye meyilli düşmüş yalanmış bir tarih duruyor sanki hiçbir şey olmamış gibi José F. A. Oliver Istanbul: first impressions for Ilija Trojanow white-wash commandments exaltation piled high painted on high of sanctimonious pursuit & prayers those wound-racked bodies the geography of delinquent time from colored lies con:serving for the eye the pretense of façades to fabricate forgetting / as truthful bigotry entering the house with purpose externally / internally & entering ourselves externally inwards & upgraded the wiretap / externally inward those word-maneuvers / postured vows of explanation & away from us the word is taken planned driven the re:marks cast shadows, here fallen to accommodating restoration polished fables as though all were naught José F. A. Oliver Translation from German: Jon Cho-Polizzi Almanca dan Tercüme: Dinçer Güçyeter

49 Beyazıt Meydanı, 2011

50 Der Liebhaber Am Nordufer des Goldenen Horns, im alten Genueser-Viertel, erhebt sich der Galata-Turm wie ein dicker Grafitstift, die Spitze seines Kegeldachs gleicht einer Metallstabmine. Zu Füßen des Turms streichen auf einer Freifläche von zwanzig mal zwanzig Metern vernarbte Tagelöhner herum in Frostnächten hüllen sie sich in Pferdedecken ein, sitzen im Rund auf Schemeln, sie knacken heiße Maronen auf und lassen die Schalen zu Boden fallen. Früher war das mal ein heißer Warenumschlagsplatz, man konnte je nach Bedarf Spazierstöcke mit Silberknauf, multifunktionale Gummipfropfen, Rosshaarperücken und sogar ein in seine Einzelteile zerlegtes Moped kaufen. Früher stiegen aber auch die irrsinnigen Absinthsäufer die Turmtreppen hoch, stießen sich von der Brüstung der Aussichtsplattform ab, schraubten sich in die Luft und fielen vor die Füße eines Gendarmen. In den Taschen der Turmspringer fand man meist einen Liebesbrief an eine junge Gazellenäugige, die den dramatischen Verehrer ab sofort in ihre Gebete aufnahm. Diese Geschichten aus einer alten Zeit rühren die Türken immer noch zu Tränen, auch wenn sie sich heute besser im Leben einzurichten wissen. Vor der Stunde des Touristenauflaufs schickt der Fremdenführer seine beiden Handlanger zum Galata-Platz, dass sie mit Kirschsaft Blutflecken auf die Pflastersteine zaubern. Dann schnüren die herrenlosen Hunde heran und dürfen lecken, was nicht versickert ist, sie werden aber bald mit Tritten fortgejagt. Die Mäuler der Tagelöhner sind verlötet, es käme ihnen nicht im Traum in den Sinn, auf die verleckten Dreckflecken zu zeigen und aufzulachen. An Wochenenden schlüpfen die Arbeiter- und Bauernsöhne in glänzende Konfirmandenanzüge, sie setzen mit der Fähre vom asiatischen auf das europäische Ufer über, der Unterschichtstross rückt an der Bergstation der unterirdischen Zahnradbahn am Platz von Karaköy vorbei bis zu den Seitengassen des Galata-Viertels vor und ergießt sich wie ein fremder Kriegerstamm in die Pera-Planie-Meile. Diese Vorderasiaten aus den Außenbezirken und Slums Istanbuls haben für die eurostandardisierten Jungintellektuellen nur Verachtung übrig: Sie nennen sie Zierbengel oder Parfümjünglinge. Gerade in der Prachtstraße kann man den Zusammenprall der Kontingente Tag um Tag beobachten. Während die blutbewussten Wettbewerber aus den Armenvierteln auf einen fast wüstenländischen Auftritt setzen, scheuen die Anwohner ob jung oder alt die grellen Effekte des Orients. Die Jugendlichen sprechen aber alle einen Arabesk-Gaunerwelsch, der mit den ruppigen Liebes- und Leibesfloskeln der Unterschicht kokettiert. Tatsächlich schallen aus den vielen Volksküchen die Kebabistan-Schmonzetten heraus auf die Straße, und es sieht für einen Moment so aus, als glichen die jungen Männer ihren Spreizschritt dem Anfeuerungstakt der Gesänge an. Vor dem Laden des Kalligrafenmeisters warte ich auf einen Ex-Deutschtürken, der es nach zwei Jahrzehnten Leben im Ruhrpott nicht mehr aushielt, an den Rand einer fremden Kulisse verbannt zu werden. Die Heimkehr des Vaters nahm er sich zum Vorbild, doch ihn zog es nicht zurück zum Dorf, er blieb in dieser Stadt, in der Molochmetropole. Als Friseur für semiprominente Starlets hat er sein Auskommen. In der schwindenden Helligkeit der kalten Tage, an den Nachmittagen der Herbstbelebung, streicht er durch das Galata-Viertel, wenig mehr als ein Werberedner des Kummers: So sehen sie eben aus in Istanbul, die Poeten. Doch seine Melancholie hat ganz andere Gründe, und ich treffe ihn, dass er sie mir in aller Ruhe nenne. Er macht den Eindruck, als habe man einen verrückten Verwandten auf dem Dachboden zum kurzen Freigang entlassen. Ein Regenabfallrohr hat sich von der Dachrinne gelöst und das Wasser stürzt im Schwall auf den Bürgersteig. Kemal schürzt seinen Ausgehrock, damit sich der Saum nicht am Dreck einer Schlafmütze vollsaugt. Da er nur im Laufen seine Gedanken ordnen kann, gehen wir los, ich reiche ihm den Plastikbecher mit gegorenem Hirsesaft, er trinkt stumm in kleinen Schlucken und isst geröstete Kichererbsen. Als wir in der Masse der Passanten stecken bleiben, schlagen wir uns zu einer Seitenstraße durch und setzen uns auf Betonpoller. Die Häuserfronten sind mit Sandstrahl gereinigt, einige neue Schablonengraffiti verkünden den Arbeiteraufbruch und das Verderben der Bourgeoisie. Und dann, als habe er nur auf den rechten Moment gewartet, bricht es aus ihm heraus: Vor einem Monat habe sie, seine Schöne, die Linnengekleidete, ihn wissen lassen, dass ihre Liebe zu ihm spröde sei wie trockene Maishüllblätter seitdem hänge ihm der Kopf herab wie ein loses Vorhängeschloss in der Haspe. Könne man ihm verargen, dass ihn der Wahn absorbiere, ein Wahn, den man nicht bestellt hat und der über Nacht kommt? Sie wird bald zurück sein, sage ich ihm, und er erzählt, dass sie, dünn und leicht, wie sie ist, kaum das Polster des Stuhls drückt, auf dem sie sitzt. Von der unheilvollen Liebe kann ich ihn nicht abbringen, es wäre seiner Herzbeklemmung nicht würdig, und wir beide wissen, dass es in den besten Fällen darum geht, einige Stunden mehr als der durchschnittliche Liebhaber auszuharren. Unter der stierblutroten Markise der Bar Coco Gramofon bietet ein Orthodoxer Limonenmuffins an, zwei Tugendrosen zücken ihre Börsen und ihre Hände flattern vor Aufregung wie Schwalbenflügel. Schau dir diese Wundermädchen an, sage ich zu Kemal, sie sehnen sich nach einem Mann, der ihre Verlegenheit löst nach einem langen Kuss. Kemal glaubt nicht daran, dass ein Biss in die Zuckerpastete ihn erlöste vom Liebeswahn, er lauscht den Preisungsrufen der fliegenden Händler, die Soldatengürtel und angeschlagene Talismane an den Mann bringen. Dann sagt er, ihre Mutter stecke dahinter, da sei er sich ganz sicher, sie habe ihn am Telefon einen Rinderdarmausputzer geschimpft, und so einer könne für eine Mutter nicht als rechter Ehemann durchgehen. Das Dörrfleisch, von einer Bockshornklee-Würzpaste ummantelt, schmort in der Pfanne, und wir tunken im Stehen Weißbrotkanten in den Saft. Turgay dreht das Gas des Kochers ab, im Schein der Straßenlaterne sieht er aus wie eine schöne Kreatur aus der Unterwelt. Auch er ist ein Deutschlandtürke, der sich, von den schlicht formatierten Gangsterrollen angeödet, nach Istanbul absetzte. Nun schwimmt er auf einer großen Welle, die Aufträge kommen wie von selbst, und er muss nicht mehr den Cosa-Nostra-Fußsoldaten abgeben, der beim ersten Schusswechsel tot umfällt. Sein Filmkumpel, ein Brocken von einem Mann, war sein halbes Leben lang ein Ausbund an Multikriminalität gewesen irgendwann machten sie ihn dingfest und flogen ihn aus in die Heimat seiner Eltern. Eine Woche fraß ihn der Groll auf, er landete aber über Umwege schnell beim Film. Vom Gangster zum Schauspieler: das ist meist nur ein kleiner Schritt, ein kluger Zufall, der richtige Dreh in der richtigen Stadt... Der Hauptnebendarsteller Hilmi richtet den Spiegel auf dem Klapptisch gerade, schaltet den Barbierfön an und lässt sich die heiße Luft ins Gesicht blasen. Kemal, der hohläugige Minnenarr, schaut uns an, als seien wir im Rosenhain des Herrn trollende

51 Tempelaffen. Viel zu lange haben wir uns ausgeschwiegen, also räuspert sich Hilmi die Kehle frei: Ich habe mal für zweieinhalb Wochen einen Transvestiten geliebt, sagt er, der Mann oder ist es doch eine Frau? ging als eine feminine Erscheinung durch, sonst hätte ich nicht einmal gewollt, dass mich ihr Schatten streift. Ihre Kniescheiben haben sie verraten, die waren breit und fest wie Schildkrötenpanzer, deshalb hat sie blickdichte Strumpfhosen getragen, und wenn sie daran kratzte, riss es mein Zwerchfell entzwei, ich konnte es nicht ertragen. Was ich sagen will, auch der Transvestit war plötzlich weg, ich habe ihm einige wenige Stunden nachgeweint, und damit hatte es sich. Auch Hilmi lässt sich also den abgekämpften Frontschweinen zuschlagen. Und im kalten Wind schweben die trockenen Blätter des Spätherbstes. Der Regisseur schreit die Spieler zur letzten Szene des Tages herbei, ich gehe mit, um im Abseits der Gaffer meinen Platz einzunehmen. Turgay läuft laut Anweisung die abschüssige Straße herunter und schleudert den Pflasterstein in seiner Faust in das Schaufenster eines Juweliers, es klappt schon beim ersten Mal, die Szene ist im Kasten. Die Läden an der Umfassungsmauer der Moschee bilden eine Reihe von schwarzen Zahnstummeln, die Straßenlaterne erhellt nur einen Ausschnitt der regennassen Fahrbahn, die für die Dauer des Nachtdrehs gesperrt ist. Ein loses Absperrband wickelt sich, von einer Böe erfasst, um die Beine der Lichttechnikerin, die an sich herabblickt wie ein Kind auf das Wunder. Es sind hier alles Orientalen, denke ich, sie sind großartige Fatalisten, denn sie wissen, dass man die Blutung nicht stillen kann, und dann gehen sie los und machen Kultur und Sitte daraus. Später sitzen wir um den Gaskocher, das soll nicht der übliche Türkenpathosfilm werden, sagt der Regisseur, nicht die übliche Liebesmasche. In seine gebellte Philosophenrede schneidet wie ein Skalpell der Gebetsaufruf. Der Regisseur beschreibt die Welt, der singende Glaubensanstifter verherrlicht die Größe Gottes, und nur der liebesirre Kemal weiß mit all den Menschenmärchen nichts anzufangen. Ich hake mich bei ihm unter und zerre ihn von der Stelle weg, ein kurzer Fußmarsch im Regen wird ihm guttun. Die Streifenpolizisten auf Patrouille schauen zum Himmel hoch, als wollten sie im Geiste zwischen den Sternen Striche ziehen, und doch sind sie im Dienst und stellen sich uns in den Weg. Unsere Papiere sind in Ordnung, un- sere Gesichter sind es nicht. Der da an meiner Seite, sage ich, hat sich seit Tagen nicht rasiert, das stimmt, und er sieht aus wie ein Aufständischer, das täuscht. Er trauert um seine tote Katze, ich weiß, es hört sich recht seltsam an, aber an diesem Tier hing sein Leben, und sein Pass weist ihn als ganz normalen Bürger aus. Wie kann man denn ein Tier lieben, sagt ein Polizist, haben die Menschen ausgedient? Mir ist es auch ein Rätsel, sage ich, ich muss jedenfalls auf ihn Acht geben. Die Polizisten lockern den Sicherheitskordon und wir schlüpfen hindurch, auf der Galata-Brücke stehen die Feierabendangler, immer wieder werfen sie die Angel mit dem Lebendköder weit ins Wasser hinaus, und ihre Menschenwürgerhände umspannen die Rute, als müssten sie mit einem heftigen Ruck aus der Tiefe rechnen. Vor den Installationsbetrieben rechts und links der bergan verlaufenden Zubringergasse sitzen knöcherne Männer und beschauen die vorbeiziehenden Fremden: Sie müssen nicht freundlich sein, sie haben keinen billigen Touristennippes anzubieten. Endlich gibt Kemal ein Lebenszeichen, und wir steuern den Bauchladen eines Glasperlen- und Silberringhändlers an, er greift sich einen großen, teuren Siegelring heraus, und dann sagt er, er habe die verdammte Sache ausgeschwitzt, er sei müde, er wolle ins Bett. Der Händler lacht uns hinterher, die besten Geschäfte macht er mit lebensmüden Poeten, die sich von seinem Angebot immer blenden lassen, diese Idioten. Feridun Zaimoğlu Aşık Haliç in kuzeyindeki eski Cenevizli bölgesinde kalın bir grafik kalemi gibi uzanır Galata Kulesi, külahının ucu metal bir direğe benzer. Kulenin dibinde 20x20 metre bir alanda yara izli yevmiyeciler volta atarlar Don yapan gecelerde at battaniyelerine sarılıp taburelere otururlar çember şeklinde ve sıcak kestaneleri soyup yere atarlar kabuklarını. Eskiden önemli bir ticaret merkeziydi burası. İhtiyaç doğrultusunda gümüş saplı bastonlar, lastik tapalar, at kılından peruklar ve hatta parçalarına ayrılmış moped bulmak bile mümkündü. Yine eskiden, kafası absentle 1 güzelleşmiş ayyaşlar kulenin merdivenlerini tırmanır, kendilerini manzara platformundan boşluğa atar ve zaptiyelerden birinin ayaklarının dibine çakılırlardı. Kuleden atlayanların cebinden çoğunlukla, genç ceylan gözlüye yazılmış bir mektup çıkardı ölüm haberi gelen zavallı aşığının ardından artık hep dua eden. Hayatta artık daha sağlam dursalarda da bu eski zaman hikâyeleri Türklerin gözlerini yaşartır hâlâ. Turist akınına bir saat kala rehber, kaldırım taşlarının üstüne kan lekesi diye kiraz suyu dökmeleri için iki maşasını Galata meydanına gönderir önden. Sonrasında sokak köpekleri gelir akmamış birikintileri yalamaya ve çok geçmeden tekmelerle kovulurlar. Günlükçülerin ağzı lehimlenmiştir. Rüyalarında bile gelmez akıllarına yalanmış, lekeli, pis yerleri gösterip de gülmek... Hafta sonları işçi ve çiftçi çocukları giydikleri parlak bayramlık takım elbiseleriyle vapurla Asya dan Avrupa ya geçerler. Alt tabaka konvoyu Karaköy istasyonunda Tünel e binerek Galata nın ara sokaklarına kadar ilerler ve yabancı bir savaşçı kabilesi gibi Pera ya dökülürler. İstanbul un dışında kalan semtlerden ve gecekondu bölgelerinden gelen bu Ortadoğulular, avrostandardlaştırılmış genç entelektüelleri ancak küçümserler: Hanım evladı veya parfüm oğlanı gibi isimler takarlar onlara. Özellikle de bu ihtişamlı sokakta iki farklı taburun belirgin çakışmasını gün be gün gözlemlemek mümkündür. Fakir semtlerden gelen, kökenlerine düşkün rakipler Ortadoğulu bir tutum sergilerken, burada oturanlar genç yaşlı istisnasız bu tür çiğ ve abartılı oryantal tutumlardan kesinlikle hoşlanmaz ve uzak dururlar. Ama bütün gençler kaba saba, damar ve delikanlı sözlerle süslü alt tabaka arabesk argosu konuşurlar. Birçok halk mutfağından Kebabistan nağmeleri taşar sokaklara. Öyle ki, dışarıda yürüyen genç erkekler bacaklarını

52 Yeni Camii, Eminönü, 2009

53 Haydarpaşa, 2011

54 Haydarpaşa zwischen Hektik und Ruhe Rhythmisch raunen zwanzig gigantische goldene Zeiger, schwingen auf und nieder, beschreiben Raum und Zeit, messen Geschwindigkeit, Gewicht und Energie, halten inne, bis die Choreografie der Flensburger Künstlerin Rahşan Düren sie wieder tanzen lässt. Die einzeln am Boden montierten, 4,5 m langen Stahllatten ihrer Installation E-motions erinnern mich an Schranken oder überdimensionierte Weichenstellanlagen. Im Herbst 2015, Biennale in Istanbul, herrscht Kontemplation in der einst von Hektik, Hast und Getöse erfüllten Eingangshalle von Haydarpaşa. Hier bestieg ich bei meinem ersten Abenteuer Anatolien vor beinah dreißig Jahren den Van-See- Express, der mich einmal quer durchs ganze Land führte. Als ich später in Kadıköy wohnte und täglich zur Arbeit auf das europäische Ufer hinüberfuhr, signalisierte mir der majestätische Bau jeden Abend: Du bist zu Hause! Oft stieg ich schon hier aus dem Dampfer, lief durch das europäische Architekturzitat auf dem asiatischen Ufer, kam trotz der Hektik hier zur Ruhe. Ob von Simit- oder Muschelverkäufern, ob von Reisenden, Bahnhofsangestellten oder Kellnern im Teegarten vor dem Portal, hier gab es kein Hello und Where are you from, keine lästigen Blicke auf die Fremde. Kadıköy setzte auf Vielfalt und Toleranz, damals wie heute. Entsetzen packte mich im November 2010: Feuer im Bahnhof! Mein Haydarpaşa ein Opfer der Flammen? Doch das Gebäude blieb unbeschädigt, stabil ruht sein Fundament auf über tausend Eichenpfählen, ähnlich dem nur dreißig Jahre zuvor erbauten Hamburger Kaispeicher A, der heute die Elbphilharmonie trägt. Keupersandstein in meiner zweiten Heimat am Bosporus, roter Backstein in der ersten an der Elbe. Das Dach aber stürzte ein, die Bahnhofsuhr am zerrupften Giebel steht seither auf Uhr. Zu dieser Stunde auch ließ Nâzım Hikmet seine Menschenlandschaften hier einsetzen: Bahnhof Haydarpaşa / Frühjahr 1941 / fünfzehn Uhr. / Auf der Treppe Sonne / Müdigkeit / und Hektik... Für ihn und seine Protagonisten wie auch für mich begann hier die Reise gen Osten. In der türkischen Literatur dagegen sind umgekehrte Beispiele die Regel, symbolisch steht der Bahnhof für die Ankunft am Sehnsuchtsort Istanbul. Von der Empore über den zwölf Stufen vor dem Eingang warfen unzählige aus Anatolien Anreisende den ersten Blick hinüber nach Westen, zur Altstadt mit Topkapı-Serail, Moscheekuppeln, Minaretten und Türmen, den Bahnhof im Rücken. Mit der Inbetriebnahme der unterirdischen Bosporus-Querung Marmaray kam dann doch ein zumindest vorläufiges Aus für den Bahnbetrieb. Was könnte trauriger sein als ein stillgelegter Bahnhof! Seither harren Graffiti-verzierte Vorortzüge auf Abstellgleisen hinter Absperrgittern, huschen Katzen über verlassene Bahnsteige, wandern versprengte Touristen durch leere Hallen. Dann sah ein Bebauungsplan der Stadt Istanbul auch noch Shopping-Mall, Luxushotel und Bürotürme vor. Haydarpaşa ein Renditeobjekt, ein Opfer türkischer Investitionshaie? Es gingen Gerüchte, der Brand sei Investoren nicht ungelegen gekommen. Doch Proteste und ein Gerichtsurteil ließen es anders kommen. April Geschlossene Gesellschaft in der Bahnhofsgaststätte mit dem symbolträchtigen Namen Mythos, ein hoher Bauzaun versperrt den Zugang zum Bahnhof. Wie bei jedem Istanbul-Aufenthalt, und sei er noch so kurz, bin ich auf Stippvisite in Haydarpaşa. In den Bahnhof hinein kann ich diesmal nicht. Im Teegarten neben dem Fähranleger vor dem eingerüsteten Portal stapelt der Kellner späten Gästen mürrisch die Stühle quasi unter dem Allerwertesten weg, serviert mir aber noch Tee und Käsetoast. Hinter der Mole, auch heute Abend von Reihern und Kormoranen bevölkert, geht über der Silhouette der historischen Halbinsel die Sonne unter, taucht den wüstengelben Koloss hinter mir in Orange. Das einstige Symbol deutsch-türkischer Verbundenheit trotzt, auch in Flauten der deutsch-türkischen Beziehungen, gelassen allen politischen Umbrüchen und Renditespekulationen. Nun heißt es Umbau und Erneuerung, der neoklassizistische Bau wird fit gemacht für die neue Expressverbindung Istanbul Ankara. In der Interimsphase des im Sinne von Augés Theorie der Surmodernité Nicht-Orts Bahnhof sind Flüchtigkeit und Zweckorientierung ausgesetzt, wer dieser Tage kommt, kommt bewusst. Sei es aus reiner Nostalgie wie ich, sei es zu einem Biennale-Event oder zu den seit 2016 hier stattfindenden Kadıköyer Büchertagen. Anfang Juni bevölkern Bücherwürmer und Leseratten den alten Kopfbahnhof. Aus der Ferne beobachte ich das fröhliche Treiben und nehme mir vor: Im nächsten Jahr bin ich dabei! Wird aber der Bahnhofsbetrieb noch Raum für kulturelle Veranstaltungen lassen, wenn ab 2018 hier wieder Pendler und Fernreisende vom Anleger zu den Gleisen und vice versa hasten und auf den Stufen Sonne, Müdigkeit und Hektik herrschen? Sabine Adatepe

55 Bebek, 2003

56 Ein Tag auf dem Bosporus Die meisten Menschen lieben den Bosporus im Sommer ich hingegen bin in seinen Winter vernarrt. Seine Meeresströmungen, die sich, wenn es schneit, in Blaugrün verwandeln, den perlweißen Schnee, der sich auf den gelb, rot, blau bemalten Fischerbooten häuft, die aneinandergereiht entlang des Ufers liegen, und die Möwen, die Futter suchen, schaue ich mir oft an. So wie die Boote, die zwischen dem asiatischen und europäischen Ufer hin- und herpendeln. An einem Tag, an dem ich nichts zu tun hatte, stieg ich in eines dieser Boote, fuhr zum anderen Ufer und dann wieder zurück. An jenem Tag legte sich der Nebel wie ein Tuch aus weißem Krepp über Istanbul. Die Boote, kaum erkennbar, schaukelten wie eine Wiege auf dem aufgewühlten Meer. Ich sog den Geruch des meerwassergetränkten schweren Taus, mit dem die Boote am Anlegepoller festgemacht werden, tief in mich auf, hörte, wie das Tau quietschte, als sich das Boot bewegte, und sah, wie die Wassertröpfchen aus den Fasern heraussprudelten, je mehr sich das Tau anspannte. An der Anlegestelle kauften sich manche Passagiere Fisch aus bunten Plastikeimern voller Meerwasser, in denen die Fische herumhüpften. Auf einem Boot wurde Fisch gegrillt und der Verkäufer schrie dauernd Fischbrot! Fischbrot!. Neben den Eimern der Fischhändler schoss Grünes heraus: Römer- und Kopfsalate, Rauke, außerdem gab es Zitronen und Radieschen. Das Wetter eiskalt und windig. Passagiere, die zeitig kamen, konnten Sitzplätze ergattern. Wie der Mann mit dem Schnauzbart und den hageren, eingefallenen Wangen, der seine Zigarette mit der hohlen Hand vor dem Wind schützend rauchte. Neben ihm saß eine Frau mit riesigen schwarzen Augen, eng geschmiegt an den Mann. Die Frau, deren Gesicht mitgenommen aussah, aber einst sehr schön gewesen sein musste, legte ihren Kopf sanft auf die Schulter des Mannes. Selbst diese kleine Bewegung gab Aufschluss über das Leben der beiden: die Frau, die in dieser rauen Gesellschaft beschützt wird, und der Mann als Beschützer. Drei Jugendliche mit großen Händen, in der Kälte eng aneinander gekuschelt, flüsterten miteinander. An den breiten, vor Müdigkeit eingefallenen Schultern dieser Jugendlichen erkannte man, dass sie körperlich anstrengende Arbeit verrichten mussten Jugendliche aus dem Osten der Türkei. Auf einmal tauchte die Passagiermenge auf. Die müde Menschenmenge, die sich nach Arbeitsschluss schleunigst ins Boot und auf den Nachhauseweg begeben wollte, überquerte das nasse Holzbrett, das zwischen Anleger und Boot gelegt wurde. Der Matrose stand als Rettungskraft einsatzbereit, seine Arme hin und her bewegend, gewappnet für den Fall, dass er jemanden aus dem Wasser ziehen musste. Der Bootskapitän rief laut Alle einsteigen! Alle einsteigen!. Dann legte das Boot langsam ab. Um sich vor der Kälte zu schützen, schlugen die Menschen den Kragen ihrer Mäntel hoch. Menschen, die abgetragene Wintermäntel, Trenchcoats, Jacken mit abgenutzten, viel zu kurzen Ärmeln anhatten, hauchten sich in Hände mit roten Gelenkstellen, um sie zu wärmen. Das Boot, rappelvoll mit Passagieren, zog einen Kreis und entfernte sich von der Anlegestelle. Nach Üsküdar Kurs aufnehmend, manövrierte es geschickt an städtischen Dampfern, anderen Passagierbooten und Ruderbooten auf Blaubarschfang vorbei. Als ob all diese tonnenschweren Wasserfahrzeuge, die einen Riesenlärm machten, wie in einem Traum schwerelos über das Wasser schweben würden. Die Möwen tauchten ins Meer ein. Weiß schimmernd in der Abenddämmerung, tauchten sie hinter den Booten kurz auf und verschwanden wieder. Je dunkler der Abend wurde, desto leuchtender wurden die weißen Möwen und ihr Gekreische noch schriller. Nur dank des meisterhaften Könnens des Bootskapitäns entkamen die Passagiere knapp einer Kollision mit einem gewaltigen Koloss, den sie erst in allerletzter Minute bemerkt hatten. Das große Schiff, gemächlich wie ein Riese, der auf niemanden Rücksicht nahm, durchpflügte das Meer und fuhr an ihnen vorbei. Der Bugwelle des vorbeifahrenden Schiffes ausgesetzt, schaukelte das Boot noch eine Weile und fuhr dann wieder weiter. Aus den Einkaufsnetzen der Passagiere hingen Obst und Gemüse heraus. Die Hungrigen, die das warme Brot ganz fest an sich drückten, fingen bereits an, am Brot zu knabbern. Die Lichter auf der anatolischen Seite gingen an. Von Minaretten erscholl der Ruf der Muezzins zum Abendgebet, der berührte und den Wunsch zu weinen in einem weckte. Eine klangvolle Stimme wie aus dem Jenseits ertönte, sie hallte von der Stadt wider. Die am Anleger gekauften Fische in den Einkaufstüten lebten noch! Die Passagiere, in Gespräche vertieft, merkten es aber gar nicht. Der Mann mit den hageren, eingefallenen Wangen erzählte der Frau, die den Kopf an seine Schulter lehnte, irgendetwas. Düfte nach gebratenem Fisch, die von der Uferseite herwehten, machten einem Appetit. Die Hängebrücken, die den Bosporus überspannten, waren hoffnungslos verstopft, sodass Tausende von Autos nur im Schritttempo vorankamen. Die Abenddämmerung hüllte Istanbul wie in eine flauschige Decke ein. Ich betrachtete die Menschen und dachte darüber nach, dass doch alle Einwanderer sind. Jeder Mensch ein anderer Typ: Manche mit dunklen Haaren und dunkler Haut, manche blond; manche vom Balkan, manche aus Zentralasien. Diejenigen, die es nicht besser wissen, würden nie im Leben darauf kommen, dass diese verschieden aussehenden Menschen Bürger des gleichen Landes sind. Istanbul ist ein Refugium für Menschen, die vom Balkan, aus Zentralasien, dem Hedschas in Saudi-Arabien und Jemen, Jerusalem, Russland, Georgien, Bosnien und Bulgarien geflohen sind. In den Ländern, aus denen sie flohen, mussten sie ihre Häuser, Gärten, Felder, ihre Katzen und Hunde, die den Menschen nachweinten, zurücklassen. In ihrem neuen Land wiederum bezogen sie die Häuser von ihrerseits Geflohenen. Die Häuser von Griechen und Armeniern wurden diesen dem Tod knapp entronnenen Menschen übergeben, die mit nichts dastanden. Sie bewohnten nun Häuser von Fremden und bestellten Felder, die sie nicht kannten. Die Geschichte dieser Weltgegend ist von zahlreichen derartigen Fällen der Eigentumsenteignung geprägt. Die meisten Auseinandersetzungen und Kriege sind darauf zurückzuführen. Aus ihren Häusern Vertriebene, besetzte Häuser, Eigentumskonflikte, das Bedürfnis der Menschheit nach einer Wohnung, das Bedürfnis nach einem Dach über dem Kopf verursachten in der gesamten Geschichte der Menschheit unzählige Tragödien. Genauso wie in diesem Roman. Ömer Zülfü Livaneli Auszug aus dem Roman Leylas Haus

57 Boğaz da Bir Gün Çoğu kişi İstanbul Boğazı nı yazın sever, ben kışına vurgunum. Kar yağarken camgöbeğine dönüşen akıntılarını, kıyıya çekilmiş sarı, kırmızı, mavi boyalı sandalların üzerinde biriken beyaz karı, yiyecek arayan martıları sık sık seyrederim. Bir de iki yaka arasında mekik dokuyan motorlarını. Bir kış günü hiçbir işim yokken bu motorlardan birine binip karşı kıyıya gittim, sonra geri döndüm. O gün sis, İstanbul u beyaz bir bürümcük tülbentle sarıp sarmalamıştı. Hayal meyal seçilebilen tekneler, çırpınan denizin üstünde beşik gibi sallanıyordu. Motorları iskeledeki babaya bağlayan, denizden ağırlaşmış kalın urganın kokusunu içime çektim, tekne hareket ettikçe gıcırdayan sesini dinledim. Halat gerildikçe su damlacıkları fışkırtıyordu. Bazı yolcular iskelede sarı, kırmızı, yeşil plastik leğenlerdeki suyun içinde oynaşan balıklardan alıyordu. Bir motorda balık kızartılıyor ve adam durmadan, Balık ekmek, balık ekmek! diye bağırıyordu. Balıkçı leğenlerinin yanından bir yeşillik fışkırıyordu; marullar, kıvırcıklar, rokalar ayrıca limonlar, turplar... Hava soğuk mu soğuk; rüzgârlı. Erken gelen yolcular kendilerine birer yer bulmuş. Bıyıklı, çökük avurtlu bir adam, avucunun içinde rüzgârdan korumaya çalışarak sigarasını içiyor; bir günahı gizler gibi. Yanında ona sokulmuş iri kara gözlü, yıpranmış bir kadın; vaktiyle hayli güzel olduğu belli; başını, yumuşacık, adamın omzuna yaslamış. Bu küçük hareket bile, onların hayatını özetliyor: Bu sert toplumda himaye edilen bir kadın ve koruyucu erkek. İri elli, üç delikanlı soğuktan birbirlerine sokulmuş, fısıldaşıp duruyorlar. Ağır işlerde çalıştıkları, geniş omuzlarını çökerten yorgunluktan belli oluyor; Doğulu çocuklar bunlar. Birdenbire yolcu kalabalığı sökün ediyor. İşten çıkan, yorgun argın kendilerini motora atan insan kalabalığı iskele ile motor arasında uzatılmış ıslak tahtadan geçerken, alesta bekleyen motorun kâhyası, düşen olursa kurtarmak üzere elini kolunu hareket ettiriyor. Motorcu, Kalmasın, kalmasın! diye bağırıyor. Derken motor kalkıyor. İnsanlar soğuktan yakalarını kapatıyorlar; üstlerinde eprimiş pardesüler, kabanlar, kolları kısalmış ceketler... Eklem yerleri kızarmış ellerini hohlayarak ısıtmaya çalışıyorlar. Sonra tıklım tıklım dolmuş olan motor kalkıyor, kavis çizerek is- keleden uzaklaşıyor; Şehir Hatları vapurlarının, diğer motorların ve lüfer avına çıkmış sandalların arasından maharetle geçerek Üsküdar a yöneliyor. Gürültücü deniz taşıtları kalabalığı, sanki bir rüyada uçar gibiler. Martılar denize dalıp çıkıyor, motorların arkasında bir parlayıp bir yok oluyorlar. Akşam karanlığı çökerken beyazlıkları daha da göz alıyor, çığlıkları daha da keskinleşiyor. Motorcular bu kadar maharetli olmasa, yolcuların son anda gördüğü ve yüreklerini ağızlarına getiren bir büyük kütleye çarpmaları işten bile değil. Bu büyük gemi, yavaş davranan ve kimseye aldırmayan bir dev gibi suları yara yara önlerinden geçiyor, uskurunun çıkardığı dalga bir süre sallıyor motoru, sonra yine yola devam ediyorlar. Yolcuların ellerindeki filelerden sebzeler, meyveler sarkıyor. Kucaklarına sıcak ekmekleri bastırmış olan aç yolcular, bunları ucundan kıyısından kemirmeye başlamışlar bile. Anadolu yakasının ışıkları yanıyor; minarelerden, insanda ağlama isteği uyandıran bir akşam ezanı yükseliyor. Şehrin üzerinde yankılanan, gaipten gelir gibi olan yakıcı bir ses... Balıklar naylonlarda hâlâ canlı ama sohbete dalmış yolcular bunun farkında değil. Avurtları çökük adam, omzuna yaslanmış olan kadına bir şeyler anlatıyor. Kıyıdan, iştah kabartıcı kızarmış balık kokusu geliyor. Asma köprüler tıkalı, binlerce otomobil adım adım ilerliyor. Akşam karanlığı İstanbul u kalın bir battaniye gibi sarıp sarmalıyor. Hem bu insanları seyrediyor hem de hepsinin göçmen olduğunu düşünüyorum. Her birinin tipi ayrı; kimi esmer, kimi sarışın, kimi Balkan tipli, kimi Orta Asyalı... Bilmese, hiç kimse bu insanların aynı ülkenin vatandaşı olduğunu söyleyemez. Kimi Balkanlar dan kimi Kafkasya dan, kimi Orta Asya dan, kimi Ortadoğu dan; Hicaz dan Yemen den, Kudüs ten, Rusya dan, Gürcistan dan, Bosna dan, Bulgaristan dan kaçıp gelmiş. Burası bir sığınak. Kaçtıkları ülkelerde evlerini barklarını, bahçelerini, tarlalarını, hatta arkalarından acı acı ağlayan kedi ve köpeklerini bırakmışlar. Geldikleri bu ülkede de kaçanların mülküne yerleşmişler. Rumların ve Ermenilerin evleri, bu evsiz barksız kalmış, ölümden zor kurtulmuş insanlara verilmiş. Yabancı evlere yerleşip tanımadıkları tarlaları sürmeye başlamışlar. Dünyanın bu bölgesinin tarihi, birbirinin mülküne konma tarihi. Mücadelelerin, savaşların çoğunun altında mülk kavgası var. Boşalan evler, dolan evler, mülk davaları. İnsanoğlunun barınma ihtiyacı, başının üstünde bir çatı bulunması temel gereksinimi, tarih boyunca birçok trajediye yol açmış. Aynen bu romandaki gibi. Ömer Zülfü Livaneli

58 Revolutions Break Out On Ships And Utopias Are Lived On Islands Aus heiterem Himmel zitierte Hera Büyüktaşçıyan aus Heybeliada diesen Satz vor der Kamera, als wir 2013 einen Film über die Prinzeninseln drehten, und traf die allgemeine Stimmung. Die Gezi-Revolte war gerade vorbei. Doch wie in vielen Stadtteilen Istanbuls fanden in jenem Sommer auch auf den Prinzeninseln mehrmals in der Woche abends weiterhin Bürgerforen statt. Wir auf Burgazada sammelten uns immer vor der Anlegestelle. Ich ging oft gemeinsam mit unserer Putzfrau dorthin. Es herrschte pures Chaos, aber die Foren waren allemal spannend. Man lamentierte über nicht vorhandene Mülltrennung und Frauenrechte im gleichen Atemzug, kritisierte die Regierung, den spärlichen Schiffsfahrplan im Winter und das kaputte Ambulanzboot. Adalar, Die Inseln, liegen zwölf Seemeilen entfernt vom europäischen Istanbul im Marmarameer und sind eine Unterprovinz der Großmetropole mit offiziell 7000 Einwohnern im Winter und gut einem Dutzend Mal so viel im Sommer. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts lebten auf Kınalıada (Proti), Burgazada (Antigoni), Heybeliada (Halki) und Büyükada (Prinkipo) hauptsächlich Griechen, einfache Fischer. Das verschlafene Antlitz der Inseln änderte sich rasch nach der Einführung regelmäßiger Fähren vom Festland. Die Reichen Istanbuls kreuzten dort auf, beträchtliche Villen wurden gebaut, die Inseln wurden bald zur Côte d Azur des Osmanischen Reiches. Zu den Reichen gehörten natürlich auch Geschäftsleute der Nichtmuslime. Die damaligen Sultane spendeten große Grundstücke, zum Beispiel an Armenier auf Kınalıada, an deutsche und österreichische Geschäftsleute und Kirchengemeinden auf Burgazada. Das ist heute noch spürbar. Man trifft Hürriyet lesende, akzentfrei Deutsch sprechende Passagiere auf der Morgenfähre in die Stadt Nachfahren eingewanderter Untertanen des Kaiserreiches, die Bosporus- Germanen. Kınalıada wird in der Hochsaison heute sogar zur heimlichen Hauptstadt Armeniens. Die Mehrheit der Sommerurlauber auf Burgazada sind Sepharden, Nachfahren spanischer Juden. Sie flohen nach der Reconquista in das Osmanische Reich. Aber als Trotzki vom Schiff im Bosporus aus Asyl in der republikanischen Türkei beantragte, wusste die Re- gierung erstmal nicht weiter. Der russische Oppositionelle erhielt schließlich vier Jahre lang Gastrecht auf Büyükada, weit genug weg vom politischen Geschehen. Vermutlich ist es die Nähe und gleichzeitig die Ferne der Inseln, die Istanbuler aller Couleur bis heute anzieht. Die gut einstündige Seefahrt zur Arbeit morgens vergeht mit der Aussicht auf den Abend auf der Insel wie im Flug. Auf der Rückfahrt wird am oberen Deck bereits heftig philosophiert. Selbst ernannte militante Insulaner packen ihre Vorspeisen aus, die Rakiflasche wird heimlich herumgereicht, denn im Gegensatz zu früheren Zeiten gibt es nur noch Tee an der Schiffstheke. Auf der Insel angekommen, wird dann in multikultureller Trautheit erst richtig die Sau rausgelassen. Ein Bildnis dieses Gemütszustandes ist sicherlich das unbekümmerte Lächeln des ermordeten armenischen Journalisten Hrant Dink, als er sich auf der Fähre mit Möwen im Hintergrund oder beim Angeln auf seinem Ruderboot fotografieren ließ. Hrant und seine Frau Rakel verbrachten ausnahmslos alle ihre Sommer auf Kınalıada. Auch Madame Martha, eine lokale Legende auf Burgazada, nach der inoffiziell eine malerische Bucht benannt wird, genoss die Freiheit der Insel in vollem Maße. Zum Entsetzen ihres Istanbuler Ehemannes zog es die armenische Amateurtänzerin aus guter Familie in Kairo vor, in besagter Bucht täglich nackt zu baden, sommers wie winters. Und die alewitischen Kutschenfahrer guckten verdutzt zu. Die Alewiten wurden etwa ab Mitte des 20. Jahrhunderts überwiegend aus dem vom Erdbeben verwüsteten anatolischen Ort Erzincan auf die Inseln umgesiedelt. Aber anstatt die Inselgriechen zu vertreiben, wie die rassistische Politik der damaligen Regierungen es vorsah, bewunderten sie die Ureinwohner der Insel. Sie nahmen Sitten und Gebräuche der Griechen an. Unsere Putzfrau schwärmt heute noch von Madame Fanni, die ihr vor 40 Jahren das Kuchenbacken beibrachte, und auch das Essen mit Gabel und Messer. Bei dem grausamen Pogrom gegen Griechen und andere Nichtmuslime im September 1955 waren es die Alewiten von Burgazada, die ihre Nachbarn verteidigten. Sie wehrten als Einzige in ganz Istanbul den Zutritt der Schiffsladungen nationalistischer Horden auf ihre Insel ab. Auf Burgazada leben heute im Winter circa 700 Menschen gut 500 davon sind Alewiten. Denn ab den 60ern mussten die Inselgriechen dann doch nach Griechenland ausreisen ein für sie bis auf die Sprache fremdes Land. Nur eine Handvoll Familien blieb. Auch sie haben an den Foren 2013 teilgenommen. Die örtliche HDP wird heute von einer griechischarmenischen Frau angeführt. Die prokurdische und minderheitenfreundliche Partei erhielt über 20 Prozent der Inselstimmen bei den letzten Wahlen Aber Gezi ist nunmehr Geschichte. Ebenso das Philosophieren auf dem Schiff. Aufgrund von Bauarbeiten legen die Schiffe Richtung Insel jetzt von verschiedenen Anlegestellen am Festland ab. Man trifft sich nicht mehr. Der Journalist und Vorreiter der Foren in Kınalıada, Hayko Bağdat ist jetzt im Exil in Deutschland. Ahmet Şık, der seine Sommerferien ebenfalls dort verbrachte, sitzt jetzt hinter Gittern. Man spricht nicht mehr. Die aktuelle Liste der politisch verfolgten und gedemütigten Insulaner ist lang. Die Trautheit ist nicht mehr vorhanden. Wir waren während des Putschversuchs am 15. Juli 2016 nicht auf der Insel. Was wir jedoch zu hören bekamen, war erschreckend. Die ansonsten lebensfrohe Fahrkartenverkäuferin von der Anlegestelle rastete an jenem Abend aus und beschimpfte lautstark die jüdischen Sommerurlauber, ebenso der Besitzer der Dönerbude. Nach jenem Abend im letzten Sommer speisten nur noch Tagesausflügler in den Fischrestaurants am Wasser. Die Insulaner blieben lieber daheim. Während wir 2013 den Inselfilm drehten, dachte ich, dass die Installationskünstlerin Hera das Titelzitat, das diesen Artikel inspirierte, erfunden hätte. Ich lag daneben. Es stammt aus einem Buch von Judith Schalansky. Darin schrieb sie über abgelegene Inseln dieser Erde, die sie jedoch nie besuchte oder besuchen würde, weil sie aus der ehemaligen DDR stammt. Als jemand, der sowohl die Montagsdemonstrationen als auch die Gezi-Proteste hautnah erlebt hat, bleibt mir jetzt nichts anderes übrig, als auf Schiffe zu hoffen, in denen Revolutionen stattfinden, und auf Inseln, auf denen Utopien gelebt werden können. Nedim Hazar

59 Devrimler Revolutions Gemilerde Break Out Başlar On ve Ships Ütopyalar And Adalarda Utopias Are Yaşanır Lived On Islands 2013 yılında Prens Adaları ile ilgili bir film çekerken, Heybeliadalı Hera Büyüktaşçıyan, kamera önünde pat diye bu alıntıyı söylivermiş ve tam da o döneme hakim olan genel havayı yansıtmıştı. Gezi direnişi henüz yeni bitmişti ama o yaz İstanbul un bir çok semtinde ve adalarda akşamları haftada bir kaç defa olmak üzere düzenlenen Halk Forumları devam ediyordu. Biz Burgazadalılar iskele önünde buluşuyorduk hep. Ben genelde temizlikçimizle gidiyordum. Tam bir kaos yaşanıyordu gerçi, ama farklı talep ve konuların konuşulduğu bu forumların tamamı heyecanlı ve güzel geçiyordu. Var olmayan çöp ayrıştırılması ve kadın hakları aynı solukta şikayet ediliyor, yönetim eleştiriliyordu. Kış aylarında seyrekleşen vapur seferleri, bozuk olan ambulans botu gibi bir çok konuya değiniliyordu. Adalar İstanbul un Avrupa Yakası nda, Marmara Denizi nin 12 deniz mili uzağında olup; resmi rakamlara göre nüfusun kışın 7 bin olduğu, yazın ise on iki kat arttığı, büyük metropol İstanbul un bir ilçesidir. 19. yüzyıl ortalarına kadar Kınalıada (Proti), Burgazada (Antigoni), Heybeliada (Halki) ve Büyükada (Prinkipo) adalarında ağırlıklı olarak Rum balıkçılar yaşamış. Adaların bu dingin çehresi, adalara düzenli vapur seferleri uygulamasının getirilmesiyle çabucak değişivermiş. İstanbul un zenginleri gitmiş adalara, görkemli villalar yaptırmışlar. Kısa bir zaman sonra adalar, Osmanlı nın Côte d Azur u haline gelmiş. Zenginlerin arasında gayr-i müslüm iş adamları da varmış elbette. O zamanın padişahları, örneğin Ermenilere Kınalıada da, Alman ve Avusturyalı iş adamları ve kilise cemaatine ise Burgazada da büyük arsalar hediye etmişler. Bu günümüzde de halen hissediliyor. Şehre giden sabah vapurunda aksansız Almanca konuşan ve Hürriyet okuyan yolculara rastlıyorsunuz. Alman İmparatorluğu zamanında buralara göç etmiş tebaadan devam eden soy, Boğaz-Almanları. Kınalıada, ana sezonda bugün bile hala Ermenistan ın gizli başkentine dönüşüyor. Burgazada daki tatilcilerin çoğu Seferadlardan oluşuyor. Engizisyondan kaçıp Osmanlı ya sığınan İspanyol Yahudilerin torunları. Ama Troçki, Boğaz da, bulunduğu gemiden Türkiye Cumhuriyetine mülteci olarak sığınma talebinde bulunduğunda, hükümet önce ne cevap vereceğini bilememiş. En nihayetinde dört yıl boyun- ca Büyükada da, siyasi gündemin oldukça uzağında misafir olarak kalma hakkı tanınmış Rus muhalife. Her renkten İstanbulluyu adalara çeken şey, adaların İstanbul a hem yakın hem uzak olmasıdır belki de. Sabahları işe gitmek için vapurda geçirilen bir saat su gibi akar, ada da geçirilecek akşamların hayaliyle. Dönüşte daha vapurun güvertesinde başlar hararetli muhabbetler. Kendilerini militan adalılar olarak adlandıranlar mezelerini çıkarırlar, rakı şişesi gizlice elden ele dolaşır. Eskisi gibi değil çünkü, artık sadece çay satılıyor vapurda. Ada ya ayak basar basmaz çok kültürlülüğün verdiği o aşinalıkta salar kendini, gönlünce coşup eğlenir herkes. Bu ruh halini en iyi yansıtan resimlerden biridir öldürülen gazeteci Hrant Dink in, arkasında martılarla vapurda veya balık tutarken kayıkta çektirdiği fotoğraflardaki umursamaz gülüşü. Hrant ve eşi Rakel, yazlarını istisnasız olarak Kınalıada da geçirirlerdi. Ada halkı arasında bir efsane olan, ve muhteşem güzellikte bir koya ismiyle seslenilen Madame Martha da adadaki bu özgürlüğü doyasıya yaşayanlardandır. Kahireli, iyi bir aileden gelme Ermeni amatör dansçı, İstanbullu eşini dehşete düşürerek, adıyla seslenilen koyda yaz kış, her gün çıplak yüzermiş. Alevi faytoncular ise saşkınlıkla bakarmış ona. Aleviler 20. yüzyılın ortalarından itibaren depremin yerle bir ettiği Erzincan başta olmak üzere Anadolu dan getirilip yerleştirilmişler adaya. Ama o zamanki hükümetin ırkçı polikasının öngördüğünün aksine, ada yerlileri olan Rumları kovmayıp, onlara hayran kalarak Rum örf ve adetlerini almışlar. Temizlikçimiz hala kendisine kırk yıl önce kek yapmayı, çatal bıçakla yemek yemeyi öğreten Madam Fanni den hayranlıkla bahseder yılında Rumlara ve tüm gayri müslümlere karşı gaddarca gerçekleştirilen 6-7 Eylül olaylarında, Burgazada Alevileridir komşularını koruyan. Koca İstanbul da sadece onlar direnmiş adalarına gemiyle akın etmeye çalışan milliyetçi yığınına. Kışları Burgazada da 500 ü Alevi olmak üzere yaklaşık 700 kişi yaşar hala. 60 lardan itibaren ada Rumları, dili hariç onlar için hala yabancı bir memleket olan Yunanistan a sürülmüşler. Bir elin parmakları kadar aile kalabilmiş sadece forumlarına onlarda katıldı. HDP nin bölge başkanı Rum-Ermeni bir kadın. Kürt yanlısı ve azınlık dostu olan parti, 2015 seçimlerinde ada oylarının yüzde 20 sini aldı. Ama Gezi tarih oldu artık. Vapur muhabbetlerimiz de öyle. İnşaat çalışmaları sebebiyle Ada vapurları farklı farklı iskelelerden kalkıyor. Artık rastlaşmıyor kimse. Gazeteci ve Kınalıada forumlarının öncülerinden Hayko Bağdat ise Almanya da sürgünde. Yaz tatillerini adada geçiren Ahmet Şık, demir parmaklıklar ardında şimdi. Kimseler konuşmuyor artık. Haklarında siyasi soruşturma yürütülen ve aşağılanan adalıların listesi uzun. O aşinalık yok artık. Darbe girişiminin gerçekleştiği 15 Temmuz 2016 da yoktuk biz adada. Duyduklarımız korkunçtu ama. Normalde şen şakrak olan iskeledeki gişenin bilet satıcısı kadın çıldırmış o gece. Yahudi tatilcilere sövüp saymış sesli sesli. Döner dükkanının sahibi de yapmış aynısını. O geceden sonra sadece günübirlikçiler yemek yiyor deniz üstündeki balık restoranlarında. Adalılar evde kalmayı tercih ediyor te adalarla ilgili fimi çekerken bu metni yazmamda esin kaynağı olan başlıktaki alıntıyı ilk söylediğinde, enstalasyon sanatçısı Hera nın kendi sözü sanmıştım. Judith Schalansky nin yazdığı bir kitaptan alıntıymış. Dünyanın uzak köşelerinde yer alan adalar hakkında yazmış yazar. Ama kendisi kitabı yazdığında eski Doğu Almanya da yaşadığı için, hakkında yazdığı yerler hiç gitmediği ve asla da gidemiyeceği yerlermiş. Hem Almanya nın Pazartesi Gösterilerini hem de Gezi Protestolarını yakından görmüş ve yaşamış biri olarak devrimlerin yapıldığı o gemileri bekleyip, ütopyaların gerçek olduğu o adaları beklemekten başka bir şey düşmüyor bana. Nedim Hazar

60 Blick in das Wohnzimmer von Trotzki, Büyükada (Prinzeninsel), 2015 Troçki nin Oturma odası, Büyükada, 2015 Look in the living room of Trotsky, Büyükada (Princes Island), 2015

Der kleine Hase möchte lesen lernen

Der kleine Hase möchte lesen lernen Der kleine Hase möchte lesen lernen Der kleine Hase kann nicht lesen. Er will es aber lernen. Doch wie lernt man lesen? Er geht zum dicken Bären, der in einem Baum lebt. Der kleine Hase fragt den dicken

Detaylı

T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 1. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZÎ ORTAK SINAVI

T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 1. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZÎ ORTAK SINAVI ALMANCA 2016 A SORU SAYISI : 20 T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 1. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZÎ ORTAK SINAVI 24 KASIM 2016 Saat: 11.20 Adı ve

Detaylı

Bald komm ich in die Schule. Anregungen zur Vorbereitung auf die Schule für Kinder und Eltern

Bald komm ich in die Schule. Anregungen zur Vorbereitung auf die Schule für Kinder und Eltern Bald komm ich in die Schule Anregungen zur Vorbereitung auf die Schule für Kinder und Eltern 1 Liebes Kind, Anna und ihre Freunde freuen sich auf die Schule! Sie zeigen dir hier, was sie schon alles können.

Detaylı

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 25 Đşler sarpa sarıyor

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 25 Đşler sarpa sarıyor Bölüm 25 Đşler sarpa sarıyor Zaman daralıyordur ve Anna 9 Kasım 2006 ya dönmek için Paul a veda etmek zorundadır. Özel görevini tamamlamak için sadece 5 dakikası vardır. Bu yetecek midir? Oyuncu Anna ya

Detaylı

FLASHBACK: Die Kantstraße? Mädchen, die ist im Westen, verstehen Sie? Da können Sie jetzt nicht hin.

FLASHBACK: Die Kantstraße? Mädchen, die ist im Westen, verstehen Sie? Da können Sie jetzt nicht hin. Bölüm 16 Eski Tanıdıklar Anna 1961 yılında da silahlı motosikletliler tarafından takip edilir. Bu tehlikeli durumda tanımadığı bir kadın Anna ya yardım eder. Ama kadın bunu neden yapar? Anna ona güvenebilir

Detaylı

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 11 e 20 var. 70 dakikan ve bir canın kaldı. Acele etmen gerekiyor. Seni kim takip ediyor?

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 11 e 20 var. 70 dakikan ve bir canın kaldı. Acele etmen gerekiyor. Seni kim takip ediyor? Bölüm 09 Eksik Đpuçları Anna tiyatrodan kaçar ama kırmızılı kadın onu Paul un dükkanına kadar takip eder. Heidrun un yardımı sayesinde Anna tekrar kaçabilir. Şimdi elinde yapbozun bir parçası vardır, ama

Detaylı

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım 1989, akşam saat Görevini tamamlamak için 15 dakikan kaldı. Ama hala dikkatli olmak zorundasın.

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım 1989, akşam saat Görevini tamamlamak için 15 dakikan kaldı. Ama hala dikkatli olmak zorundasın. Bölüm 24 Zaman Geçiyor Anna 1961 yılında sakladığı metal kutuyu bulur ama kutu paslandığı için açamaz. Açmayı başardığında içinde eski bir anahtar bulur. Bu, sırrın anahtarı mıdır? Zaman su gibi akıp gider

Detaylı

VORSCHAU. Önsöz. zur Vollversion

VORSCHAU. Önsöz. zur Vollversion Önsöz Bu kitap, Almanca dersinin yanı sıra gramer açıklamaları ve alıştırmalarına ihtiyaç duyan temel seviyedeki Almanca öğrencileri için hazırlanmıştır. Kitaptaki örnek ve alıştırmalarda kullanılan kelimeler

Detaylı

AÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE!

AÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE! A KİTAPÇIK TÜRÜ T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 2015 8. SINIF 2. DÖNEM DERSİ MERKEZİ ORTAK (MAZERET) SINAVI 17 MAYIS 2015 Saat: 11.20 Adı ve

Detaylı

AÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE!

AÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE! A KİTAPÇIK TÜRÜ T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF ALMANCA 2015 8. SINIF 2. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZİ ORTAK SINAVI 30 NİSAN 2015 Saat: 11.20

Detaylı

AÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE!

AÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE! A KİTAPÇIK TÜRÜ T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF ALMANCA 2016 8. SINIF 2. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZÎ ORTAK SINAVI (MAZERET) 15 MAYIS 2016 Saat:

Detaylı

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 11.05. Görevini tamamlamak için 65 dakikan var.

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 11.05. Görevini tamamlamak için 65 dakikan var. Bölüm 14 Gelecek Đçin Geçmişe Anna zaman makinesini bulur ve teröristlerin tarihi bir olayı silmek istediklerini öğrenir. Ama hangi olayı? Oyuncu onu 1961 yılına gönderir. Sadece 60 dakikası vardı. Rahibe

Detaylı

T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 2. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZÎ ORTAK SINAVI

T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 2. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZÎ ORTAK SINAVI LMNC 2017 SORU SYISI : 20 T.C. MİLLÎ EĞİTİM BKNLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 2. DÖNEM LMNC DERSİ MERKEZÎ ORTK SINVI 27 NİSN 2017 Saat: 11.20 dı ve Soyadı :... Sınıfı

Detaylı

T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 1. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZÎ ORTAK SINAVI (MAZERET)

T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 1. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZÎ ORTAK SINAVI (MAZERET) ALMANCA 2016 A SORU SAYISI : 20 T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 1. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZÎ ORTAK SINAVI (MAZERET) 18 ARALIK 2016 Saat:

Detaylı

BÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE!

BÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE! B KİTAPÇIK TÜRÜ T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF ALMANCA 2015 8. SINIF 1. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZİ ORTAK SINAVI 26 KASIM 2015 Saat: 11.20

Detaylı

CÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE!

CÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE! C KİTAPÇIK TÜRÜ T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF ALMANCA 2015 8. SINIF 1. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZİ ORTAK SINAVI 26 KASIM 2015 Saat: 11.20

Detaylı

AÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE!

AÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE! A KİTAPÇIK TÜRÜ T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF ALMANCA 2015 8. SINIF 1. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZİ ORTAK SINAVI 26 KASIM 2015 Saat: 11.20

Detaylı

Marie hat Heimweh. Sevgi evini özler

Marie hat Heimweh. Sevgi evini özler Marie und Charly Da kommt ein anderer kleiner Marienkäfer vorbei. Er hat auch einen Malkasten und einen Pinsel und trägt eine viel zu große Mütze. Er sagt zu Marie: Hallo Marie. Ich bin Charly und ein

Detaylı

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 10 u 10 geçiyor. Almanya yı kurtarmak için 120 dakikan ve üç canın var. Komisere güvenebilir misin?

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 10 u 10 geçiyor. Almanya yı kurtarmak için 120 dakikan ve üç canın var. Komisere güvenebilir misin? Bölum 03 Kant Sokağı na giderken Anna Kant Sokağı na doğru yola çıkar, ancak yolu bilmediği için adresi sormak zorunda kalır. Siyah kasklı motosikletliler yeniden ortaya çıktığında ve ona ateş ettiklerinde

Detaylı

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 22 Harekete Geç

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 22 Harekete Geç Bölüm 22 Harekete Geç Anna 1989 yılınin Berlin ine gönderilir. Orada duvar yıkıldığı için büyük sevinç yaşanıyordur. Anna insan kalabalıklarının arasından geçerek kutuyu almak zorundadır. Bunu başarabilecek

Detaylı

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 26 Zaman Deneyleri

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 26 Zaman Deneyleri Bölüm 26 Zaman Deneyleri Anna şimdiki zamana dönünce Paul ile birlikte zaman makinesini bloke etmeye çalışır. Ama bunun için gerekli şifreyi bilmiyordur. Anna müziği takip eder ve kırmızılı kadın ortaya

Detaylı

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 17 Barikat Đnşası

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 17 Barikat Đnşası Bölüm 17 Barikat Đnşası 50 dakika vardır: Oyuncu herşeyi tehlikeye atarak kasiyere güvenmeye karar verir. Radyoda doğu alman askerlerin barikatlarından söz edilir. RATAVA nin silmek istediği olay bu mudur?

Detaylı

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 26 Ayhan a veda

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 26 Ayhan a veda Ders 26 a veda Üzücü bir haber: Türkiye ye taşınacağı için Radio D ye veda eder. Radio D çalışanları a bir sürpriz hazırladıkları halde, veda eğlencesi neşeli geçmez. sabah büroya geldiğinde bir parti

Detaylı

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 19 Soğuk Savaş ta Aşk

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 19 Soğuk Savaş ta Aşk Bölüm 19 Soğuk Savaş ta Aşk Sadece 40 dakika: Anna ve Paul kırmızılı kadından kaçarlar ve Batı Berlin e gelirler. Paul Anna ya aşkını ilan ederek durumu daha da komplike hale getirir. Bu bir şans mıdır,

Detaylı

Junis putzt zweimal am Tag seine Zähne. Aber warum?, fragt er seine Mutter. Mama erklärt ihm: Alle Menschen müssen Zähne putzen, ansonsten werden die Zähne krank. Sie können kleine Löcher kriegen und das

Detaylı

Konjunktiv 1 (Dolaylı Anlatım)

Konjunktiv 1 (Dolaylı Anlatım) Konjunktiv 1 (Dolaylı Anlatım) Konjunktiv I dolaylı anlatımlarda kullanılır. Birinin söylediği sözleri bir başkasına aktarılırken kullanılır. Özellikle gazetelerde ve televizyon haberlerinde kullanılır.

Detaylı

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat dakikan ve iki canın var, ve biri seni tanıyor.

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat dakikan ve iki canın var, ve biri seni tanıyor. Bölüm 06 Kırmızılı Kadın Anna panayırda kendisiyle 1961 yılında arkadaş olduğunu iddia eden bir kadınla karşılaşır. Ayrıca kırmızılı bir kadının kendisini takip ettiği haberini alır. Anna yı her köşede

Detaylı

Almanca yapısal kalıp kavram sözlüğü Deutsches Konjunktionen Wörterbuch [Mevlüt Baki Tapan]

Almanca yapısal kalıp kavram sözlüğü Deutsches Konjunktionen Wörterbuch [Mevlüt Baki Tapan] 0 2015 Mevlüt Baki Tapan. Tüm hakları saklıdır. Bu ekitap, Mevlüt Baki Tapan (yazar) tarafından publitory.com da yaratılmış ve yazarın kendisi tarafından Creative Commons Attribution- NonCommercial-NoDerivs

Detaylı

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 11. Sadece 60 dakikan kaldı, ve ek bir canın yok.

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 11. Sadece 60 dakikan kaldı, ve ek bir canın yok. Bölüm 13 - Đlahi Yardım Kilise bilgi toplamak için dogru mekana benzer. Rahip Anna ya melodiyi anlatır ve bunun bir zaman makinesinin anahtarı olduğunu söyler. Ama nasil bir makineden söz ediyordur? Anna

Detaylı

24) a) helfe b) teile c) behandle d) greife

24) a) helfe b) teile c) behandle d) greife 1. 20. sorularda, cümlelerde boş bırakılan yerlere uygun düşen sözcük ya da ifadeyi bulunuz 1) Ich möchte gerne wissen, es hier auch Sprachkurse gibt. a) wohin b) ob c) dass d) wenn 2) Meine Eltern haben

Detaylı

Mit großem Cityplan. Istanbul. Die Highlights der Stadt direkt erleben Durch Shoppingmeilen und Szeneviertel bummeln Die besten Adressen zum Ausgehen

Mit großem Cityplan. Istanbul. Die Highlights der Stadt direkt erleben Durch Shoppingmeilen und Szeneviertel bummeln Die besten Adressen zum Ausgehen Mit großem Cityplan Istanbul Die Highlights der Stadt direkt erleben Durch Shoppingmeilen und Szeneviertel bummeln Die besten Adressen zum Ausgehen Mustafa Kemal 15 x Istanbul direkt erleben Rami K μla

Detaylı

Schuljahr. Herkunftssprache Türkisch

Schuljahr. Herkunftssprache Türkisch / Schule / Name Schuljahr Allgemeine Arbeitshinweise Trage bitte auf diesem Blatt und auf deinen Arbeitspapieren deine Schule und deinen Namen ein. Kennzeichne bitte deine Entwurfsblätter (Kladde) und

Detaylı

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 19 Sahtekarlık ortaya çıkar

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 19 Sahtekarlık ortaya çıkar Ders 19 Sahtekarlık ortaya çıkar Tarladakı esrarengiz şekilleri çiftçiler yapmış olsalar da, UFOların varlığına inanır. ve köylülerle konuşmak için köy birahanesine giderler. ve buğday tarlalarındaki şekillerle

Detaylı

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat dakikan ve bir canın kaldı.

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat dakikan ve bir canın kaldı. Bölüm 12 Kilise Müziği Anna nın 65 dakikası vardır. Kilisede müzik kutusunun, orga ait eksik bir parça olduğunu keşfeder. Kırmızılı kadın gelir ve ondan bir anahtar ister. Ama nasıl bir anahtar? Kilise

Detaylı

Bald komm ich in die Schule. Yakında Okula Başlıyorum

Bald komm ich in die Schule. Yakında Okula Başlıyorum Bald komm ich in die Schule ist der Text: Yakında Okula Başlıyorum ald komme ich in die Schule ϝ ΧΩ ϑϭ γ Ύ Α ϳέ ϗ Δ γέω ϣ ϟ ϝ ΧΩ Δ γέω ϣ ϟ ϑϭ γ Ύ Α ϳέ ϗ nregungenanregungen zur Vorbereitung auf die Schule

Detaylı

Almanca aile birleşimi sınavı dört bölümdür: 1-Dinleme, 2-Okuma, 3-Yazma, 4-Konuşma

Almanca aile birleşimi sınavı dört bölümdür: 1-Dinleme, 2-Okuma, 3-Yazma, 4-Konuşma Almanca aile birleşimi sınavı dört bölümdür: 1-Dinleme, 2-Okuma, 3-Yazma, 4-Konuşma ALMANYA VİZESİ İÇİN GEREKLİ, AİLE BİRLEŞİMİ YAPACAKLARIN ALMANCA SINAVI SORU ÖRNEKLERİ KONUŞMA BÖLÜMÜ (SPRECHEN): Almanca

Detaylı

Herzlich willkommen! - Hoş geldin! ÜBUNGEN / ALIŞTIRMALAR. Ergänze den Dialog! / Diyaloğu tamamla!

Herzlich willkommen! - Hoş geldin! ÜBUNGEN / ALIŞTIRMALAR. Ergänze den Dialog! / Diyaloğu tamamla! 4. UNGEN / ALIŞTIRMALAR Ergänzungsübungen / Boşluk doldurmaca M1 Ergänze den Dialog! / Diyaloğu tamamla! A: geht Ihnen? B: Danke, geht es gut. Und? A:, mir geht auch. A: geht dir? B: Danke, geht es gut.

Detaylı

bab.la Cümle Kalıpları: Kişisel Dilekler Almanca-Türkçe

bab.la Cümle Kalıpları: Kişisel Dilekler Almanca-Türkçe Dilekler : Evlilik Herzlichen Glückwunsch! Für Euren gemeinsamen Lebensweg wünschen wir Euch alle Liebe und alles Glück dieser Welt. Tebrikler. Dünyadaki tüm mutluluklar üzerinizde olsun. Yeni evli bir

Detaylı

İçindekiler. Çözüm Anahtarı... 102 Sözcük Listesi... 103. Copyright 2002 Max Hueber Verlag. ISBN 3 19 007470 4, 1. Auflage 1.

İçindekiler. Çözüm Anahtarı... 102 Sözcük Listesi... 103. Copyright 2002 Max Hueber Verlag. ISBN 3 19 007470 4, 1. Auflage 1. 1 Guten Tag oder Hallo!... 6 Merhaba! 2 Wer ist der Herr da rechts?... 10 Sağdaki bey kim? 3 Kennen Sie unsere Familie?... 14 Ailemizi tanıyor musunuz? 4 Haben Sie kein Auto?... 21 Arabanız yok mu? 5 Wie

Detaylı

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 18 - Saklı Kutu

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 18 - Saklı Kutu Bölüm 18 - Saklı Kutu Anna kırmızılı kadının RATAVA nın lideri olduğunu öğrenir. Sadece 45 dakika vardır. Anna nın elindeki en önemli ipucu kırmızılı kadının sakladığı bir kutudur. Anna o kutuyu bulabilecek

Detaylı

bab.la Cümle Kalıpları: Kişisel Dilekler Türkçe-Almanca

bab.la Cümle Kalıpları: Kişisel Dilekler Türkçe-Almanca Dilekler : Evlilik Tebrikler. Dünyadaki tüm mutluluklar üzerinizde olsun. Herzlichen Glückwunsch! Für Euren gemeinsamen Lebensweg wünschen wir Euch alle Liebe und alles Glück dieser Welt. Yeni evli bir

Detaylı

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah, saat dakikan ve iki canın kaldı. Ayrıca sana yardım

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah, saat dakikan ve iki canın kaldı. Ayrıca sana yardım Bölüm 07 Meçhul Düşman Anna motosikletlilerden kurtulmak için bir variété tiyatrosuna saklanır. Orada Heidrun la karşılaşır ve Komiser Ogur dan RATAVA nın kendisini takip ettiğini öğrenir. Oyuncu Anna

Detaylı

Mehrsprachiger Elternabend

Mehrsprachiger Elternabend Mehrsprachiger Elternabend zum Zweitspracherwerb Ein Beispiel aus dem Regionalen Bildungs- und Beratungszentrum Hamburg Wilhelmsburg Standort Krieterstraße 1 Wie helfe ich meinem Kind dabei, in der deutschen

Detaylı

TÜRKISCH. NIE MEHR SPRACHLOS! Zeigebilder: praktisch beim Einkaufen Umgangssprache: extra Slang-Kapitel Tipps: Fettnäpfchen vermeiden

TÜRKISCH. NIE MEHR SPRACHLOS! Zeigebilder: praktisch beim Einkaufen Umgangssprache: extra Slang-Kapitel Tipps: Fettnäpfchen vermeiden SPRACHFÜHRER TÜRKISCH NIE MEHR SPRACHLOS! Zeigebilder: praktisch beim Einkaufen Umgangssprache: extra Slang-Kapitel Tipps: Fettnäpfchen vermeiden Mit SPICKZETTEL für den Geldbeutel In Zusammenarbeit mit

Detaylı

GÜÇ KOŞULLARDAKİ BİREYLERİ DESTEKLEME DERNEĞİ (GÜÇKOBİR) (Supporting Association for the Individuals in Difficult Condition)

GÜÇ KOŞULLARDAKİ BİREYLERİ DESTEKLEME DERNEĞİ (GÜÇKOBİR) (Supporting Association for the Individuals in Difficult Condition) GÜÇ KOŞULLARDAKİ BİREYLERİ DESTEKLEME DERNEĞİ (GÜÇKOBİR) (Supporting Association for the Individuals in Difficult Condition) [EKİM 2013]SINCE 2002 Unser Verein wurde 2002 zur Unterstützung von Kindern

Detaylı

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 11 e çeyrek var. 65 dakikan ve bir canın kaldı.

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 11 e çeyrek var. 65 dakikan ve bir canın kaldı. Bölüm 10 Çıkmaz Sokakta Oyuncu 13 Ağustos 1961 in Berlin Duvarı nın inşaat tarihi olduğunu, 9 Kasım 1989 un da duvarın yıkıldığı gün olduğunu ortaya çıkarır. Özel görev bu iki tarihle yakından alakalıdır.

Detaylı

3. Neujahrsball der Deutsch-Türkischen Wirtschaft. Alman- Türk Ekonomisinin 3. Yeni Yıl Balosu

3. Neujahrsball der Deutsch-Türkischen Wirtschaft. Alman- Türk Ekonomisinin 3. Yeni Yıl Balosu 3. Neujahrsball der Deutsch-Türkischen Wirtschaft Alman- Türk Ekonomisinin 3. Yeni Yıl Balosu 14.01.2012 3. Neujahrsball der Deutsch-Türksichen Wirtschaft am 14.01.2012 / Türk-Alman Ekonomisi nin 3. Yeni

Detaylı

Humboldtstraße Stuttgart / Germany IMPRESSUM I KÜNYE I IMPRINT

Humboldtstraße Stuttgart / Germany  IMPRESSUM I KÜNYE I IMPRINT ST BENİMI Humboldtstraße 6 70178 Stuttgart / Germany www.edition-et.de info@edition-et.de IMPRESSUM I KÜNYE I IMPRINT Fotografien von Cana Yılmaz und İskender Muhlis Kenter Cana Yılmaz ve İskender Muhlis

Detaylı

TED KDZ EREĞLİ KOLEJİ VAKFI ÖZEL ORTAOKULU 5.SINIFLAR ALMANCA ÜNİTELENDİRİLMİŞ YILLIK DERS PLANI

TED KDZ EREĞLİ KOLEJİ VAKFI ÖZEL ORTAOKULU 5.SINIFLAR ALMANCA ÜNİTELENDİRİLMİŞ YILLIK DERS PLANI EYLÜL V.HAFTA EYLÜL IV. HAFTA TED KDZ EREĞLİ KOLEJİ VAKFI ÖZEL ORTAOKULU 5.SINIFLAR ALMANCA ÜNİTELENDİRİLMİŞ YILLIK DERS PLANI Araç -Guten Tag! Situationsangemessene Sich Begrüßen Situationsangemessene,

Detaylı

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 11 e 10 var. 60 dakikan ve bir canın kaldı.

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 11 e 10 var. 60 dakikan ve bir canın kaldı. Bölüm 11 Fast Food Anna Paul e yemek sırasında esrarengiz Çözüm bölünmede, müziği takip et! mesajından söz ettiğinde, Paul tehlikeyi sezer ve Anna yı Rahip Kavalier e gönderir. Ama bu iz doğru mudur? Paul

Detaylı

Bejahte Aussage im Futur

Bejahte Aussage im Futur Das Futur Mit dem Futur drückt man ein zukünftiges Ereignis aus. Je nach Kontext kann ein türkischer Satz im Futur auch mit müssen, wollen oder sollen übersetzt werden. Das Futur wird im Türkischen häufig

Detaylı

DÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE!

DÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE! D KİTAPÇIK TÜRÜ T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF ALMANCA 2015 8. SINIF 1. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZİ ORTAK SINAVI 26 KASIM 2015 Saat: 11.20

Detaylı

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 21 Yeni Bir Plan

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 21 Yeni Bir Plan Bölüm 21 Yeni Bir Plan Anna 2006 yılına geri döner. Rahip Kavalier kırmızılı kadın tarafından kaçırılır. Anna, rahibin nerede olduğunu ortaya çıkaramadığı için 9 Kasım 1989 a, Berlin duvarının yıkıldığı

Detaylı

Bu dersimizde Bayan Graf bir eğitim kursuna gitmek istiyor. Bu konuyu bir arkadaşıyla görüşüyor.

Bu dersimizde Bayan Graf bir eğitim kursuna gitmek istiyor. Bu konuyu bir arkadaşıyla görüşüyor. Der Computer-Kurs Bu dersimizde Bayan Graf bir eğitim kursuna gitmek istiyor. Bu konuyu bir arkadaşıyla görüşüyor. 2/5 Frau Graf: Ist das Ihre Zeitung? Könnte ich die kurz haben? Herr Müller: Ja, gern.

Detaylı

Reisen Unterkunft. Unterkunft - Finden. Unterkunft - Buchen. Nach dem Weg zur Unterkunft fragen

Reisen Unterkunft. Unterkunft - Finden. Unterkunft - Buchen. Nach dem Weg zur Unterkunft fragen - Finden Wo kann ich finden? Nach dem Weg zur fragen Nereden bulabilirim?... ein Zimmer zu vermieten? kiralamak için... oda? Art der... ein Hostel?... bir hostel? Art der... ein Hotel?... bir otel? Art

Detaylı

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 17 Tarladaki şekiller

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 17 Tarladaki şekiller Ders 17 Tarladaki şekiller ve Philipp buğday tarlalarında ortaya çıkan esrarengiz şekilleri araştırır. Bu şekiller bir UFO nun tarlaya inmesi sonucunda mı oluşmuştur, yoksa birileri bu şekilleri görmeye

Detaylı

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 15 Zamanda Yolculuk

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 15 Zamanda Yolculuk Bölüm 15 Zamanda Yolculuk Anna ikiye bölünmüş Berlin de doğudan batıya geçme zorundadır. Ama bu da yetmez. Sadece 55 dakika içinde RATAVA nın hangi olayı silmeyi planladığını da ortaya çıkarmak zorundadır.

Detaylı

Okul öncesi Almanca dil gelişimi

Okul öncesi Almanca dil gelişimi TÜRKÇE TÜRKISCH Okul öncesi Almanca dil gelişimi Deutschkenntnisse von Vorschulkindern Veliler için anket (soru) formu Elternfragebogen Wünschen Sie den Fragebogen in einer anderen Sprache, können Sie

Detaylı

Vergleich der Schülerantworten zwischen den Partnerregionen

Vergleich der Schülerantworten zwischen den Partnerregionen Vergleich der Schülerantworten zwischen den Partnerregionen OKUMA MOTİVASYONU VE ALIŞKANLIĞI ANKETİ ÖNTEST SONUÇLARI Önbildiri: Karsilastirma sadece iki bölgede ayni sekilde sorulan sorulari icermekdedir.

Detaylı

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 21 Hamburg da köpekbalığı

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 21 Hamburg da köpekbalığı Ders 21 Hamburg da köpekbalığı Dayanılmaz sıcaklıktaki havada, deniz kenarında bir görev Radio D çalısanlarının işine gelir. ve Hamburg a giderler. Hamburg limanında bir köpek balığı gözlenmiştir., ve

Detaylı

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 20 Dinleyici anketi

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 20 Dinleyici anketi Ders 20 Dinleyici anketi ve dinleyicilerin fikirlerini sorarlar: Programın konusu: Yalan söylemek günah mı? dır. Dinleyiciler, çiftçilerin yaptığı sahtekarlıkla ilgili düşüncelerini söyler, ve çiftçilerin

Detaylı

Derdini söylemeyen derman bulamaz.

Derdini söylemeyen derman bulamaz. Derdini söylemeyen derman bulamaz. Uyuşturucu sorunu ile karşılaşan veliler için bilgilendirme broşürü Eine Drogeninformationsbroschüre für Eltern Es ist schwer, jemandem zu helfen, der nicht sagt, was

Detaylı

Çalısma Yönergeleri. Umfrage: Frag deine Klassenkameraden und kreuz an! Anket: Sınıf arkadaşlarına sor ve işaretle.

Çalısma Yönergeleri. Umfrage: Frag deine Klassenkameraden und kreuz an! Anket: Sınıf arkadaşlarına sor ve işaretle. Çalısma Yönergeleri Antworte auf die Fragen! Bilde Komposita! Bilde Nomen und Verben! Bilde Sätze! Bilde W-Fragen! Dein Partner liest- du schreibst ins Heft. Du hörst die Wörter / den Text zweimal. Ergänze

Detaylı

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 02 Firarda

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 02 Firarda Bölüm 02 Firarda Anna komiserin sorularını yanıtlar, ama sorgulama motosiklet gürültüsü ve silah sesleriyle bölünür. Anna kaçar ve müzik kutusunun üzerinde bir adres keşfeder. Bu ipucu ona yardımcı olacak

Detaylı

Klappo sucht sein Zuhause. Tako evini arar

Klappo sucht sein Zuhause. Tako evini arar Lolita lernt Marie kennen Lolita schwirrt über den Teich und taucht kurz ins Wasser ein. Sie taucht wieder auf und schüttelt sich die Wassertropfen ab und fliegt zurück zu ihrem Bruder Nicki. Da fällt

Detaylı

Forum Demenz / Alzheimer Wie gehe ich damit um? Sylvia Kern, Geschäftsführerin 1

Forum Demenz / Alzheimer Wie gehe ich damit um? Sylvia Kern, Geschäftsführerin 1 Forum Demenz / Alzheimer Wie gehe ich damit um? Sylvia Kern, Geschäftsführerin 1 Sylvia Kern, Geschäftsführerin 2 Bakım uygun olmalı herkes için Kültüre uygun yaşlılar bakımı ile ilgili bilgilendirme günü

Detaylı

ALMAN-TÜRK-1. Burada yaşadıklarım. Was ich hier erlebt habe. Projektzeitung der deutsch-türkischen Jugendbegegnung

ALMAN-TÜRK-1. Burada yaşadıklarım. Was ich hier erlebt habe. Projektzeitung der deutsch-türkischen Jugendbegegnung ALMAN-TÜRK-1 Projektzeitung der deutsch-türkischen Jugendbegegnung Alman-Türk gençlik buluşmasının proje gazetesi Burada yaşadıklarım Ahmet (2. v. rechts) spielt mit seinen neuen Freunden. / Ahmet (Sağdan

Detaylı

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 18 Gece takibi

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 18 Gece takibi Ders 18 Gece takibi ve esrarengiz şekillerin gerçek nedenini araştırmaya karar verir ve tarlayı gözetlerler. Buldukları şey, bunun uzaylıların işi olmadığını ortaya çıkarır. Kurnaz tarla sahibi gündüz

Detaylı

Başvuru Referans Mektubu

Başvuru Referans Mektubu - Giriş Sayın Yetkili, Resmi, erkek alıcı, bilinmeyen isim Sayın Yetkili, Resmi, bayan alıcı, bilinmeyen isim Sayın Yetkili, Resmi, bilinmeyen alıcı ismi ve cinsiyeti Sehr geehrter Herr, Sehr geehrte Frau,

Detaylı

Tavsiyeniz için 60, EUR ya varan primler. Arkadaşınıza tavsiye edin ve primlerden faydalanın

Tavsiyeniz için 60, EUR ya varan primler. Arkadaşınıza tavsiye edin ve primlerden faydalanın Tavsiyeniz için 60, ya varan primler Arkadaşınıza tavsiye edin ve primlerden faydalanın 2 3 Dost tavsiyesi Dosta tavsiye size prim Size tavsiyemiz: Bizi tavsiye edin. Eş, dost, akraba, arkadaş ve iş arkadaşlarınıza

Detaylı

ADNAN MENDERES ÜNİVERSİTESİ YABANCI DİLLER YÜKSEKOKULU YABANCI DİL (ALMANCA) YETERLİK SINAVI A

ADNAN MENDERES ÜNİVERSİTESİ YABANCI DİLLER YÜKSEKOKULU YABANCI DİL (ALMANCA) YETERLİK SINAVI A DNN MENDERES ÜNİVERSİTESİ YBNCI DİLLER YÜKSEKOKULU YBNCI DİL (LMNC) YETERLİK SINVI DI SOYDI FKÜLTE / YÜKSEKOKUL : ÖĞRENCİ NO GENEL ÇIKLMLR VE SINVL İLGİLİ KURLLR 1. Bu soru kitapçığının türü dır. Bunu

Detaylı

İş E-Posta. E-Posta - Giriş. Son derece resmi, alıcının ismi yerine kullanılabilecek bir ünvanı var ise. Resmi, erkek alıcı, bilinmeyen isim

İş E-Posta. E-Posta - Giriş. Son derece resmi, alıcının ismi yerine kullanılabilecek bir ünvanı var ise. Resmi, erkek alıcı, bilinmeyen isim - Giriş Türkçe Almanca Sayın Başkan, Sehr geehrter Herr Präsident, Son derece resmi, alıcının ismi yerine kullanılabilecek bir ünvanı var ise Sayın yetkili, Resmi, erkek alıcı, bilinmeyen isim Sayın yetkili,

Detaylı

ALMAN-TÜRK-2 ANKARA -2009. Projektzeitung der deutsch-türkischen Jugendbegegnung Türk- Alman gençlik buluşmasının proje gazetesi

ALMAN-TÜRK-2 ANKARA -2009. Projektzeitung der deutsch-türkischen Jugendbegegnung Türk- Alman gençlik buluşmasının proje gazetesi ANKARA -2009 ALMAN-TÜRK-2 Projektzeitung der deutsch-türkischen Jugendbegegnung Türk- Alman gençlik buluşmasının proje gazetesi Proje Ortakları Ein Projekt von Katholisches Jugendhaus BERLİN (Ludwig Wolker

Detaylı

Kapitel. Das ist kein Geldautomat. Bu bir bankamatik değildir.

Kapitel. Das ist kein Geldautomat. Bu bir bankamatik değildir. Das ist kein Geldautomat. Bu bir bankamatik değildir. Kapitel 7 Bu bölümde öğrenecekleriniz: Bankamatik kullanımında sorun yaşadığınızda nasıl yardım istenir? Bir yanlış anlaşılma nasıl açıklığa kavuşturulur?

Detaylı

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 20 Zamandan Zamana

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 20 Zamandan Zamana Bölüm 20 Zamandan Zamana Anna bilmecenin çözümüne hala yaklaşamamıştır. RATAVA hangi olayı engellemek istiyordur? Oyuncu Anna nın 2006 yılına döndükten sonra 1989 yılına gitmesini ister. Ama bu zaman yolculukları

Detaylı

Ich bin ein Baum, einer von in dieser Stadt. Jeder einzelne von uns ist wertvoll. Ben bir ağacım, bu şehirdeki değerli ağaçtan biriyim.

Ich bin ein Baum, einer von in dieser Stadt. Jeder einzelne von uns ist wertvoll. Ben bir ağacım, bu şehirdeki değerli ağaçtan biriyim. Ich bin ein Baum, einer von 80.000 in dieser Stadt. Jeder einzelne von uns ist wertvoll. Ich schütze dich vor Straßenlärm, Staub, Wind und Regen. Deshalb brauche ich deine besondere Aufmerksamkeit! Ben

Detaylı

T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 2. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZÎ ORTAK SINAVI (MAZERET)

T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 2. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZÎ ORTAK SINAVI (MAZERET) LMNC 217 SORU SYISI : 2 T.C. MİLLÎ EĞİTİM BKNLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF 2. DÖNEM LMNC DERSİ MERKEZÎ ORTK SINVI (MZERET) 21 MYIS 217 Saat: 11.2 dı ve Soyadı :...

Detaylı

Başvuru Referans Mektubu

Başvuru Referans Mektubu - Giriş Sehr geehrter Herr, Resmi, erkek alıcı, bilinmeyen isim Sehr geehrte Frau, Resmi, bayan alıcı, bilinmeyen isim Sehr geehrte Damen und Herren, Resmi, bilinmeyen alıcı ismi ve cinsiyeti Sayın Yetkili,

Detaylı

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 04 Uyarı Sinyalleri

Mission Berlin. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Bölüm 04 Uyarı Sinyalleri Bölüm 04 Uyarı Sinyalleri Anna Kant Sokağı nda bir saatçi bulur. Ama dükkan kapalıdır. Dükkanın sahibinin bir kafede olduğunu öğrenir. Birbirlerini tanıyor gibidirler. Anna nın 100 dakikası kalmıştır.

Detaylı

Die alttürkische Xuanzang-Biographie V

Die alttürkische Xuanzang-Biographie V VERÖFFENTLICHUNGEN DER SOCIETAS URALO-ALTAICA Herausgegeben von Cornelius Hasselblatt und Klaus Röhrborn Band 34 Xuanzangs Leben und Werk Herausgegeben von Alexander Leonhard Mayer und Klaus Röhrborn Teil

Detaylı

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 24 Hamburg Gazetesi

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 24 Hamburg Gazetesi Ders 24 Hamburg Gazetesi Baykuş Eulalia, muhabirlerin dikkatini doğru yöne çeker. ve olayın i- çinde Hamburg Gazetesi ndeki meslektaşlarının parmağı olduğunu ortaya çıkarırlar. in kullandığı bir kelime

Detaylı

HSK Unterricht in Heimatlicher Sprache und Kultur Ana dili ve Kültür Dersleri

HSK Unterricht in Heimatlicher Sprache und Kultur Ana dili ve Kültür Dersleri Amt für Volksschule HSK Unterricht in Heimatlicher Sprache und Kultur Ana dili ve Kültür Dersleri Informationsflyer mit Anmeldeformular Deutsch Türkisch Başvuru Formları ile Birlikte Bilgi broşürü Almanca

Detaylı

Açıklamalar ve Alıştırmalar. Almanca Temel Grameri

Açıklamalar ve Alıştırmalar. Almanca Temel Grameri Açıklamalar ve Alıştırmalar Almanca Temel Grameri İçindekiler Fiiller 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 Temel Fiiller 10 sein haben werden 10 ich bin, ich habe, ich werde können dürfen müssen 12 ich kann, ich muss,

Detaylı

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 10 u 20 geçiyor. iki canın ve 95 dakikan var. Mesaj ne anlama geliyor?

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat 10 u 20 geçiyor. iki canın ve 95 dakikan var. Mesaj ne anlama geliyor? Bölüm 05 Tanışıyor muyuz? Anna müzik kutusunu tamir etmesi için saatçiye götürür. Ama bu Paul Winkler için işin ötesinde bir anlam taşıyordur. Anna yi eskiden tanıdığını iddia eder. Ama nasıl olur? Anna

Detaylı

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 10 Kral Ludwig le röportaj

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 10 Kral Ludwig le röportaj Ders 10 Kral Ludwig le röportaj müzikalde Kral Ludwig i canlandıran oyuncuyla karşılaşır ve kendisiyle bir röportaj yapmak ister. Oyuncunun sesi e tanıdık gelir. Bu arada Radio D bürosuna da sürpriz bir

Detaylı

AÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE!

AÖĞRENCİLERİN DİKKATİNE! A KİTAPÇIK TÜRÜ T.C. MİLLÎ EĞİTİM BAKANLIĞI ÖLÇME, DEĞERLENDİRME VE SINAV HİZMETLERİ GENEL MÜDÜRLÜĞÜ 8. SINIF ALMANCA 2016 8. SINIF 2. DÖNEM ALMANCA DERSİ MERKEZÎ ORTAK SINAVI 28 NİSAN 2016 Saat: 11.20

Detaylı

Reisen Unterwegs. Unterwegs - Ort. Du weißt nicht, wo Du bist. Onun haritada nerede olduğunu bana gösterir misiniz?

Reisen Unterwegs. Unterwegs - Ort. Du weißt nicht, wo Du bist. Onun haritada nerede olduğunu bana gösterir misiniz? - Kayboldum. Du weißt nicht, wo Du bist Onun haritada nerede olduğunu bana gösterir misiniz? Nach einem bestimmten auf der Karte fragen ı nerede bulurum? Nach einem bestimmten fragen Kayboldum. Onun haritada

Detaylı

Seyahat Genel. Genel - Olmazsa olmazlar. Genel - Muhabbet. Yardım isteme. Birinin İngilizce konuşup konuşmadığını sormak

Seyahat Genel. Genel - Olmazsa olmazlar. Genel - Muhabbet. Yardım isteme. Birinin İngilizce konuşup konuşmadığını sormak - Olmazsa olmazlar Bana yardımcı olurmusunuz, lütfen? Yardım isteme İngilizce konuşuyor musunuz? Birinin İngilizce konuşup konuşmadığını sormak _[dil]_ konuşuyor musunuz? Birinin belli bir dili konuşup

Detaylı

oynamak - çalmak oturmak ikamet etmek Besuchen ziyaret etmek yüksek öğr. görmek (gidip) almak Schreiben yazmak Kommen gelmek

oynamak - çalmak oturmak ikamet etmek Besuchen ziyaret etmek yüksek öğr. görmek (gidip) almak Schreiben yazmak Kommen gelmek PRÄSENS ŞİMDİKİ VE GENİŞ ZAMAN MANCHE VERBEN BAZI FİİLLER Machen yapmak Spielen oynamak - çalmak Lernen öğrenmek Wohnen oturmak ikamet etmek Besuchen ziyaret etmek Studieren yüksek öğr. görmek Holen (gidip)

Detaylı

Offenbarung in Christentum und Islam

Offenbarung in Christentum und Islam Interkulturelle und interreligiöse Symposien der Eugen-Biser-Stiftung 5 Offenbarung in Christentum und Islam Bearbeitet von Prof. Dr. Richard Heinzmann, Prof. Dr. Mualla Selçuk 1. Auflage 2011. Taschenbuch.

Detaylı

Bitte bringen Sie Ihr Kind bis Uhr in den Kindergarten. Lütfen çocuğunuzu anaokuluna en geç saat kadar getirin. Bitte holen Sie Ihr Kind um Uhr ab. Lütfen çocuğunuzu saat alın. Wir machen einen Ausflug.

Detaylı

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat dakikan ve iki canın kaldı.

COMPUTER: Mission Berlin. 9 Kasım, sabah saat dakikan ve iki canın kaldı. Bölüm 08 Açık Hesaplar Ogur kırmızılı kadınla silahlı çatışma sırasında yaralanır ve Anna ya tarihi olayları silmek isteyen RATAVA hakkındaki gerçekleri anlatır. Son gücüyle Anna ya bir tarih söyler: 9

Detaylı

Daran erkenne ich eine Einstein-Kita

Daran erkenne ich eine Einstein-Kita Daran erkenne ich eine Einstein-Kita Bir Einstein-Kita (Einstein Anaokulu) şu özelliklerinden anlaşılır Stuttgarter Einstein-Kita kuruluşunun 10 kalite standartı türkisch Warum Einstein? Neden Einstein?

Detaylı

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 22 Kayıp sörfçü

Radio D Teil 1. Deutsch lernen und unterrichten Arbeitsmaterialien. Ders 22 Kayıp sörfçü Ders 22 Kayıp sörfçü ve köpek balığının izini ararken tuhaf birşey bulurlar: Limanda üzerinde sörfçü olmayan bir sörf tahtası ve kafaları karıştıran bir gazete haberi dikkatlerini çeker. Đki muhabir kalabalıktan

Detaylı

Auszug aus dem Türkisch-Deutschen Lukasevangelium by Peter J. Ischka 73099 Adelberg, 07166-91930, peter@ischka.de. Hagia Sophia, Ayasofya, Istanbul

Auszug aus dem Türkisch-Deutschen Lukasevangelium by Peter J. Ischka 73099 Adelberg, 07166-91930, peter@ischka.de. Hagia Sophia, Ayasofya, Istanbul Auszug aus dem Türkisch-Deutschen Lukasevangelium by Peter J. Ischka 73099 Adelberg, 07166-91930, peter@ischka.de Hagia Sophia, Ayasofya, Istanbul 126 127 Türkiye, ilk Hıristiyan topluluklar için en önemli

Detaylı

Reisen Gesundheit. Gesundheit - Notfall. Gesundheit - Beim Arzt. Sagen, dass man in ein Krankenhaus gebracht werden muss

Reisen Gesundheit. Gesundheit - Notfall. Gesundheit - Beim Arzt. Sagen, dass man in ein Krankenhaus gebracht werden muss - Notfall Hastaneye gitmem lazım. Ich muss in ein Krankhaus. Sagen, dass man in ein Krankenhaus gebracht werden muss Hastayım. Mir ist übel. Derhal doktoru görmem gerekiyor! Um unverzügliche medizinische

Detaylı

Antrag auf Erteilung/Verlängerung einer/eines İlk izin / Uzatma başvurusu

Antrag auf Erteilung/Verlängerung einer/eines İlk izin / Uzatma başvurusu Der Antrag ist auf Deutsch und leserlich auszufüllen: Başvuru Almanca ve okunaklı olarak doldurulmalıdır: Antrag auf Erteilung/Verlängerung einer/eines İlk izin / Uzatma başvurusu Aufenthaltserlaubnis

Detaylı

Persönliche Korrespondenz Brief

Persönliche Korrespondenz Brief - Adresse Herrn Peter Müller Falkenstraße 28 20140 Hamburg land Standard-Adressenformat in land: Straße + Hausnummer, Postleitzahl + Stadt, Land Sayın Ahmet Koril, Kalapak A.Ş. Kadife sokak no:17 34705,

Detaylı

Persönliche Korrespondenz Brief

Persönliche Korrespondenz Brief - Adresse Sayın Ahmet Koril, Kalapak A.Ş. Kadife sokak no:17 34705, Bostancı, Kadıköy, İstanbul Standard-Adressenformat in land: Straße + Hausnummer, Postleitzahl + Stadt, Land Herrn Peter Müller Falkenstraße

Detaylı

Liebe Mama, lieber Papa,

Liebe Mama, lieber Papa, deutsch türkisch Liebe Mama, lieber Papa, glaubt mir, es fällt mir nicht leicht, nach vier langen Jahren und vielen schlaflosen Nächten an Euch zu schreiben. Ich weiß, dass auch Ihr keinen Tag verbracht

Detaylı