Der Feind im eigenen Lager

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1 R E C E P T A Y Y I P E R D O #A N Der Feind im eigenen Lager Premierminister Erdo#an bekämpft die konservative Gülen- Bewegung. Der Streit bedroht die türkische Demokratie VON Özlem Topçu 13. Februar :00 Uhr Eine türkische Version des Textes finden Sie ab Seite 4 Wer dieser Tage durch Istanbul läuft, sieht Premierminister Recep Tayyip Erdo#an auf riesigen Plakatwänden von Häuserwänden und Baustellen herunterblicken. Er ist einfach überall. Sich selbst genug. Machterfüllt. Ein Herrscher, der sagt: Ich bin die Türkei. Es gibt keinen außer mir. Zwei Wörter stehen in großen, weißen Buchstaben auf seiner Brust: "Sa#lam irade", fester Wille. Auf Parteitreffen seiner AKP, auf denen er nicht physisch erscheinen kann, wird Erdo#an neuerdings auf die Bühne projiziert, als Hologramm. "Erdogramm" sagen manche dazu. Es ist kein Zufall, dass der Premierminister gerade jetzt so allgegenwärtig wirken will. Zum ersten Mal in seiner elfjährigen Regierungszeit bedroht ihn ein offener Machtkampf. Der islamisch-konservative Politiker führt ihn nicht gegen alte Feinde wie das Militär, gegen Säkulare, Liberale oder die Generation Gezi. Der natürliche politische Gegner der AKP, die Republikanische Volkspartei (CHP), gegründet von Atatürk, ist verknöchert, desolat und diskreditiert. Umfragen sehen sie bei den Kommunalwahlen am 30. März stabil unter 30 Prozent. Es gibt keine ernst zu nehmende Oppositionskraft. Oder besser gesagt: Es gibt sie nicht in der Politik. Die eigentliche Opposition im Land ist nicht wählbar oder abwählbar. Sie ist keine Partei. Viele Beobachter in der Türkei sind überzeugt: Sie ist viel mächtiger, als sie es als Oppositionspartei jemals hätte werden können. Die Leute, die Erdo#an fürchtet, blicken ähnlich auf die Welt wie er selbst: konservativ und religiös. Es ist die Bewegung um den Prediger Fetullah Gülen. Seit am 17. Dezember in einer breit angelegten Operation gegen Korruption und Amtsmissbrauch mehr als 70 Verdächtige festgenommen wurden, unter anderem die Söhne von drei Ministern, befindet sich das Land in einer historisch völlig neuen Situation. Die Türkei kannte seit der Republikgründung 1923 und der radikalen Modernisierung durch Staatsgründer Atatürk immer nur einen wirklich großen politischen und gesellschaftlichen Kampf: den zwischen Laizisten und Religiösen. An den hatte man sich gewöhnt, der war einfach zu verstehen und gehörte zum Land wie Mondsichel und Stern zur Flagge. Der Kampf innerhalb des religiösen Lagers ist neu. Viele Beobachter in der Türkei halten die Gemeinde von Fetullah Gülen für sehr einflussreich. Sie hat Millionen Anhänger. Die Gülen-Bewegung gibt Bildung als göttliches Gebot aus und ließ Tausende Schulen, Nachhilfeeinrichtungen und Studentenwohnheime 1

2 in der ganzen Welt bauen. Zeitungen (darunter die Zaman, die auflagenstärkste Zeitung des Landes), Fernsehsender, eine Bank und unterschiedliche Firmen stehen der Bewegung nahe. Sie erscheint als eine nicht versiegende Quelle, aus der gebildete und fromme Menschen sprudeln. Sie hilft beim gesellschaftlichen Aufstieg. Und sie stieß, stärker als andere religiöse Bewegungen in der Türkei, in ein Vakuum, das der Staat nicht zu füllen vermochte: Mit Beginn der 1980er Jahre fing sie an, Bildung und Solidarität zu predigen zu einer Zeit, in der die Regierung eine neoliberale Politik verfolgte. Viele Menschen begeisterte das. Vor allem Fetullah Gülen selbst zog die Leute an. Das Time- Magazin zählte den Religionsgelehrten vergangenes Jahr zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt. Er predigt seinen Anhängern den Dialog der Religionen, er sagt, dass Moderne und Religion sich nicht ausschließen. Einmal empfing ihn sogar Papst Johannes Paul II. Gülens Anhänger, so heißt es in einer seiner Schriften, sollen so tolerant sein, "dass euer Herz offen werde wie der Ozean. Lasst euch inspirieren von dem Glauben und der Liebe für den nächsten. Reicht eure Hand denen, die Sorgen haben, und sorgt euch um andere." Von der Politik hält man sich lieber fern, obwohl Gülen immer gute Beziehungen zu Politikern nachgesagt wurden, auch zu erzlaizistischen. Einer der geistigen Väter der Bewegung soll einmal gesagt haben: "Vor der Schlechtigkeit des Teufels und der Politik suche ich Zuflucht bei Gott." Das ist die eine Wahrnehmung. Die andere ist: Das sind nicht einfach nur fromme Leute, die viel Wert auf Bildung legen und einen Prediger verehren, der sich hin und wieder mit Videobotschaften aus dem fernen Pennsylvania meldet, sondern Islamisten. Nein, Gülen und seine Anhänger verfolgen eine eigene Agenda, und über die Richtung entscheidet der Hocaefendi (ehrwürdiger Meister) mit seinen engsten Beratern. Sie sind alles andere als unpolitisch. Einige sagen: Diese Leute wollen einen islamischen Staat errichten wie im Iran. Andere sagen, es handelt sich hier um eine streng hierarchische Organisation, vergleichbar mit Opus Dei, die ihre gut ausgebildeten Anhänger an wichtige Schaltstellen des Staates setzt, um die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen umzugestalten. In der Polizei, der Justiz, im Militär. Es waren denn auch Gülen nahestehende Leute, die hinter den Korruptionsermittlungen und den Festnahmen vom Dezember steckten. Auf Anordnung der Regierung wurden sie nun zu Tausenden versetzt. Deshalb spricht Erdo#an von einem "parallelen Staat", von illegalen Abhörmaßnahmen gegen sich, von Putsch und Sabotage. Deshalb sieht man überall den Riesen-Erdo#an mit dem "festen Willen". Und deshalb sagt er: "Wir werden bis in ihre Höhlen hinabsteigen und alles auf den Kopf stellen." Diese Gegenkraft hat ihn empfindlich getroffen. Vielleicht heftiger als die landesweiten Proteste im vergangenen Jahr. Seine Reaktion zeigt, was für eine Macht er selbst der Bewegung zuschreibt. Dabei sind die Gülen-Anhänger und Erdo#ans AKP jahrelang einen gemeinsamen politischen Weg gegangen. Ihre Gegner waren das türkische Militär und die Säkularen, die 2

3 ihrerseits unter allen Umständen verhindern wollten, dass Religion nach dem Untergang des Osmanischen Reiches in der Politik jemals wieder eine Rolle spielt. Als die AKP an die Macht kam, diskutierten die strengen Laizisten darüber, ob eine First Lady mit Kopftuch bei einer Militärparade dabei sein darf. Oder ob Abgeordnete und Studentinnen sich das Haupt in Parlament und staatlichen Universitäten bedecken durften. Die AKP war seit ihrer Gründung die natürliche Partei für Gülen-Anhänger Die AKP und die Gülen-Bewegung haben ähnliche Vorstellungen von einer sittlich und moralisch gefestigten islamischen Gesellschaft. Auch die Anhänger sind die gleichen. Sie wirken oft etwas spießig, haben aber einen ungehemmten Willen zum wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufstieg, der ihnen bislang von den alten Eliten verwehrt wurde. Sie haben nichts dagegen, dabei einer Vaterfigur zu folgen, die ihnen zeigt, wie sie dieses sittlich und moralisch gefestigte Leben führen können. Die AKP war seit ihrer Gründung im Jahr 2001 die natürliche Partei für Gülen-Anhänger. Sie machte die Politik, Gülen gab den spirituellen Input und warb bei den Anhängern um Unterstützung. Beide Lager haben sich gegenseitig groß gemacht. Die Türkei ist verschlossen, alles ist auf eine autoritäre Führung ausgerichtet Solange es gemeinsame Feinde gab, fielen die Unterschiede nicht ins Gewicht. Jetzt sind die alten Feinde besiegt, und die einstigen Verbündeten sind zu politischen Konkurrenten geworden. Anders als Erdo#an, der in den vergangenen Jahren mit Kritik an den USA und Israel Fans auf der arabischen Straße sammelte, gilt Gülen als ausgesprochen amerikafreundlich schließlich lebt er seit Jahren dort. Er wirbt dafür, weniger polternd in der Welt aufzutreten. Und nach innen pflegt seine Bewegung traditionell eine nationalistische Haltung. Gülen-Anhänger finden nicht, dass mit kurdischen "Separatisten" über die Lösung des Kurdenkonflikts verhandelt werden sollte, so wie es die AKP- Regierung in den vergangenen Jahren gemacht hat. In der Türkei bestreitet kaum jemand, dass die Gülen-Bewegung den Premierminister vor sich hertreibt. Auf viele wirkt sie intransparent, fast geheimnisvoll. Ihre Anhänger halten sich bedeckt, nennen sich höchstens "Sympathisanten". "Manchmal habe ich das Gefühl, dass Fetullah Gülen das einzige Mitglied in dem Verein ist!", so drückt es ein Journalist aus. Es ist unklar, für wen die Bewegung spricht und handelt. Wen sie repräsentiert. Wie groß ihre Macht, ihr Einfluss ist. Was ihr erklärtes Ziel ist. Und ob sie demokratisch ist. Es gibt sehr viele, die das bezweifeln. Einer, der sowohl unter der AKP als auch unter der Gülen-Bewegung gelitten hat, ist der in der Türkei bekannte investigative Journalist Ahmet ##k. Er hat viel zur Gülen-Bewegung recherchiert, es ist sein Lebensthema. ##k hat ein Buch über den Einfluss der Gülen- Bewegung auf den türkischen Sicherheitsapparat geschrieben, es heißt: "Die Armee des Imams". Gemeint ist Fetullah Gülen. ##k zeichnet ein unheimliches Bild seines Landes, 3

4 das in diesem Machtkampf zerrieben wird. Für ihn greifen beide, Erdo#an und Gülen, die türkische Gesellschaft an. Kurz vor der Veröffentlichung 2011 wurde ##k festgenommen, wegen "Unterstützung einer terroristischen Gruppe". Der Prozess gegen ihn läuft noch. Über die Gülen-Bewegung sagt ##k: "Es ist Unsinn, zu befürchten, dass diese Leute einen Gottesstaat errichten wollen. Das Gefährliche an ihnen ist, dass sie jemandem wie mir 13 Monate meines Lebens stehlen können. Etliche meiner Kollegen sitzen noch im Gefängnis." Für ihn steckt die Bewegung hinter seiner Festnahme. Über den Premierminister sagt ##k: "Kurz nachdem ich festgenommen wurde, verglich der Premierminister mein Buch mit einer Bombe. Jetzt war er gerade in Brüssel und sagte, an meinem Fall sehe man, wie gefährlich die Gülen-Bewegung sei." Politik, so scheint es, wird in der Türkei nur noch als eine Abwehr gegen diese Oppositionskraft benutzt. Eine Versuchung für Erdo#an, die Justiz und das Internet unter Kontrolle zu bringen. Anhänger mag es mit Stolz erfüllen, dass "ihr" Premier so stark und präsent ist. Andere finden das unheimlich. Sie sagen, dass sie sich bedrängt und verfolgt fühlen. In den Sozialen Medien wird diskutiert. "Dieser monströse RTE, der dich von der Seite anstarrt, Big Brother, und das gleich morgens. Ich habe die Straßenseite gewechselt, um ihn nicht sehen zu müssen. Aber es ist unmöglich, ihn nicht zu sehen", schreibt ein Nutzer in der türkischen Wikipedia unter dem Eintrag "Sa#lam irade". Gut möglich, dass auch solche Einträge bald verschwinden. Gerade hat das Parlament ein neues Gesetz verabschiedet, mit dem die Regierung Internetseiten ohne richterlichen Beschluss sperren lassen kann. Sie sagt: zum Schutz von Persönlichkeitsrechten. Von Kindern und Familien. Kritiker sagen: zum Schutz des Premierministers und der Regierung. Es gehe hier um Kontrolle und Zensur eines der letzten freien Räume. Am Wochenende gab es kleinere Proteste gegen das Gesetz. Die türkische Tragik ist: Dass Erdo#an so vorgehen kann und dass eine gesellschaftliche Bewegung wie die Gülen-Gemeinde überhaupt so einflussreich werden konnte, liegt am politischen System selbst. Die Türkei ist verschlossen. Alles ist auf eine autoritäre Führung ausgerichtet. Es gab in der politischen Klasse der alten kemalistischen Elite der Türkei immer ein Misstrauen dem Bürger und anderen politischen Kräften gegenüber. Wehe, sie wären doch muslimischer, als man das vorgeschrieben hatte! Oder linker! Oder rechter! Staatsgründer Atatürk hat das Land deshalb so angelegt, dass alle wichtigen Entscheidungen in der Hauptstadt Ankara gefällt werden. Er hat das Militär so in Stellung gebracht, dass es den Laizismus stets verteidigen konnte. Drei Putsche hat das Land seit Gründung der Republik erlebt. Atatürk wollte alles kontrollieren, ihn trieb die Sorge, der Staat könne jederzeit zerfallen. Eine Zehnprozenthürde wurde installiert, gegen die kleinen politischen Parteien. Opposition 4

5 wurde und wird nicht als notwendiger Bestandteil der Demokratie verstanden, sondern als Störfaktor. Und wer Putsch um Putsch erleben musste, brachte seinen Kindern bei, dass Politik etwas Schlechtes ist, dass man Politikern nicht trauen kann. In diesem System konnte die Gülen-Bewegung, die sich unpolitisch geriert und keine Partei ist, zu einer starken Kraft werden. Premierminister Erdo#an hätte in die Geschichtsbücher eingehen können. Mit einem Versprechen von mehr Demokratie, mehr Rechten für Minderheiten und der Aussicht auf eine gesellschaftliche Versöhnung zwischen Frommen und Säkularen hatte dieser etwas ungehobelte, aber rhetorisch brillante Politiker es geschafft, sogar die Liberalen und Intellektuellen auf seine Seite zu ziehen. Endlich war da einer, der nicht zur knöchrigen alten Elite des Landes gehörte. Kein "weißer Türke" aus einer wohlhabenden Akademikerfamilie, dessen Weg in die Politik mit der Geburt vorgezeichnet war, sondern ein anatolischer Aufsteiger aus dem Armenviertel, der als Kind Limonade und Sesamkringel verkaufte, um sich etwas dazuzuverdienen. Dank ihm sprach die Welt plötzlich von einem "Modell Türkei", einer muslimischen, wirtschaftlich dynamischen, halbwegs funktionierenden Demokratie, offen, modern und konservativ. Ein Vorbild für viele andere Staaten der Region. Die Hoffnung war, dass Erdo#an das System wirklich ändert. Nun hat das System wohl ihn verändert. Diesen Artikel finden Sie als Audiodatei im Premiumbereich unter Dost dü#man olunca Ba#bakan Erdo#an'#n muhafazakar Gülen hareketine kar## yürüttü#ü mücadele Türkiye demokrasisini tehlikeye at#yor. ÖZLEM TOPÇU Bu günlerde #stanbul sokaklar#nda gezerseniz ba#bakan Recep Tayyip Erdo#an'# evlerin ve in#aatlar#n duvarlar#nda dev gibi afi#lerden sizi izledi#ini fark edeceksiniz. O çünkü her yerde. O kendine yeten, güce doymayan. "Ben Türkiye'yim", diyen bir hükümdar. "Benden ba#ka kimse olamaz". Gö#sünde büyük, beyaz harflerle yaz#lm## iki kelime: "Sa#lam irade". #imdilerde #ahsen kat#lamad### AKP parti toplant#lar#na hologram görüntüsüyle dahil oluyor. Kimileri bunu "Erdogram" olarak adland#r#yor. Ba#bakan#n bu aralar her yerde varl###n# hissettirme gayreti tesadüf de#il. Onbir y#ll#k iktidar döneminde ilk defa ciddi bir güç sava##yla kar## kar##ya. #slami muhafazakar politikac#n#n mücadelesi ordu, laikler, liberaller ya da Gezi ku#a## gibi al###lagelen dü#manlara kar## de#il. Atatürk taraf#ndan kurulmu# olan, AKP'nin do#al muhalifi Cumhuriyet Halk Partisi (CHP) bugün esneklikten uzak kemikle#mi#, yap#s#yla gözden dü#mü# ve vahim bir durumda. Yap#lan anketlere göre 30 Mart'ta gerçekle#tirilecek yerel seçimlerde yüzde otuzun alt#nda kalacak gibi görünüyor. Yani ciddi al#nabilecek bir muhalif güç de#il. Ya da #öyle diyelim: Türk siyasetinde #u an bir muhalefet yok. 5

6 Ülkenin gerçek muhalefeti ne seçilebiliyor, ne de taht#ndan indirilebiliyor. Çünkü siyasi bir parti de#il. Türkiye uzmanlar#na göre kesin olan o ki, muhalif parti olarak asla bu kadar güç kazanamazlard#. Erdo#an'# endi#elendirenlerin dünyaya bak##lar# onunkinden çok farkl# de#il: onlar da muhafazakar, onlar da dindar. Söz konusu Fethullah Gülen Hoca'n#n çevresinde olu#an hareket. 17 Aral#k'ta yolsuzluk ve rü#vete kar## yürütülen geni# çapl# operasyonda üçü halen görevde olan bakanlar#n o#ullar# olmak üzere yetmi#in üzerinde #üphelinin tutukland###ndan beri ülke tarihinde görülmemi# yeni bir durum ortaya ç#kt# y#l#nda Cumhuriyet'in kurulmas#ndan ve devlet kurucusu Atatürk'ün ba#latt### modernle#me hareketlerinden bu yana Türkiye'de en temel politik ve toplumsal çat##ma her zaman laikler ve #slamc#lar aras#nda olmu#tu. #nsanlar bu mücadeleye al##m##t# çünkü anlamas# kolayd# ve bayra##ndaki ay-y#ld#z gibi ülkeye ait bir gerçekti. Dinci gruplar aras#ndaki mücadele ise yeni bir durum. Birçok Türkiye gözlemcisi Fethullah Gülen cemaatinin oldukça etkili oldu#u inanc#nda. Ne de olsa milyonlarca taraftar# var. Gülen hareketi, e#itimi ilahi bir buyruk olarak belirleyerek dünya çap#nda binlerce okul, dershane ve ö#renci yurdu kurdurdu. Aras#nda ülkenin en yüksek tiraj#na sahip olan Zaman gazetesinin de bulundu#u gazeteler, televizyon kanallar#, bir banka ve çe#itli #irketlerin harekete yak#nl#klar# biliniyor. Cemaat kayna## tükenmeyen bir p#nar gibi sürekli e#itimli ve inançl# ki#iler yeti#tiriyor. Ayn# zamanda onlar#n toplumsal anlamda yükselmelerinde yard#mc# oluyor. Hareket, e#itim ve dayan##ma #iar#yla 1980'li y#llar#n ba#lar#nda, hükümetin neoliberal bir politika izledi#i dönemde Türkiye'deki ba#ka dini hareketlerden daha yo#un bir #ekilde devletin dolduramad### bir bo#lu#a isabet etti. Bu da birçok insan# etkiledi. #nsanlar# cemaate çeken en çok da Fethullah Gülen'in kendisi oldu. Time Magazin dergisinin geçen y#lki s#ralamas#na göre dinler aras# diyalog, modernlik ve din'in birbirine z#t olmad###n#n propagandas#n# yapan din adam# Gülen dünyan#n yüz etkili ki#inin aras#nda yer al#yor. Hatta Papa 2'nci Jean Paul ile görü#tü#ü bile oldu. Gülen'in yaz#lar#n#n birinde taraftarlar# hakk#nda #öyle diyor: O kadar ho#görülü olacaklarm## ki "Kalbiniz okyanuslar kadar geni# olsun. Karde#lik sevgisinden, imandan ilham al#n. Elinizi derdi olanlara uzat#n, muhtaç olanlar#n yan#nda olun." Siyasete uzak durmay# tercih etse de, Gülen'in politikac#larla daima yak#n ili#kisi oldu#u söyleniyor, kat# laik bir tutumu olanlarla bile. Hareketin fikir babalar#ndan birisi #öyle demi#: "#eytan#n ve siyasetin kötülü#ünden Allah'a s###n#yorum." Rakipleri cemaatin #ran'daki gibi #slam devleti kurmas#ndan endi#eli Bu bir bak## aç#s#. Di#er bak## aç#s#na göre Gülenciler sadece e#itimi önemseyen ve arada s#rada Pennsylvania dan video mesajlar# gönderen hocaya hayranl#k duyan ki#iler de#il, onlar dinciler. Gülen ve taraftarlar# farkl# bir gündem izliyorlar, yönünü ise Hoca Efendi en yak#n dan##manlar#yla birlikte belirliyor. Siyasi olmad#klar# söylenemez. Hatta kimileri "Bunlar #ran'daki gibi #slami devlet kuracak", diyor. Kimileri "Cemaat 6

7 kat# hiyerar#isi olan bir organizasyon. Opus Dei örgütü gibi toplumun geli#imini kendi dü#üncesine göre biçimlendirmek için iyi e#itimli taraftarlar#n# devletin önemli kilit noktalar#na yerle#tiriyor. Polis te#kilat#na, yarg#ya, orduya. Nitekim Aral#k'taki yolsuzluk soru#turmalar#n#n ve tutuklamalar#n arkas#ndakiler Gülen'e yak#n olan ki#ilerdi. Böylece hükümetin yapt### düzenlemelerle binlercesinin yerleri de#i#tirildi. Bu yüzden Erdo#an paralel devletten, kendisine kar## uygulanan yasad### dinleme metotlar#ndan, darbeden, sabotajdan bahsediyor. ##te bu yüzden her yerde "sa#lam irade" slogan#yla dev Erdo#an'# görüyoruz. Ba#bakan bu yüzden diyor ki: "Devlet kurumlar#n#n içerisine sinenler, bilesiniz ki ininize girece#iz ininize, didik didik edip devlet içindeki bu örgütleri te#hir edece#iz". Ancak bu defa rakipleri Erdo#an'# zay#f yerinden yakalad#. Belki de geçen y#l bütün ülkeyi saran protestolardan daha #iddetli. Erdo#an'#n gösterdi#i tepkiden Gülen cemaatinin gücüne ne kadar derinden inand### anla##l#yor. Oysa Gülen taraftarlar# ve Erdo#an'#n AKP'si y#llarca ayn# siyasi çizgiyi takip ettiler. Ortak rakipleri ordu ve laiklerdi. Çünkü onlar Osmanl# Devleti'nin çökü#ünden bu yana dinin siyasette herhangi bir rol oynamas#n# kesinlikle engellemek istiyorlard#. AKP iktidara geldi#inde, kat# laikler First Lady'lerin askeri törenlere ba#örtüleriyle kat#l#p kat#lamayacaklar#n# tart##mak zorunda kald#. Milletvekilleri parlamentoya, üniversite ö#rencileri devlet üniversitelerine türbanl# girebilecekler miydi? AKP, kurulu#undan beri Gülen taraftarlar#n#n do#al tercihiydi AKP'nin töresel ve ahlaki dini de#erler üzerine kurulmu# toplum anlay### Gülen'in görü#ünden çok farkl# de#il. Hatta taraftarlar# bile ayn# ki#ilerden olu#uyor. Biraz gerici gibi dursalar da, ekonomik ve sosyal anlamda yükselmeye gelince son derece kararl# bir tutum sergiliyorlar. Ne de olsa eski elit s#n#f buna daha önce asla izin vermiyordu. Bu nedenden hedeflerine ula#mak için onlara nas#l töresel ve ahlaki dini de#erlere uygun olarak ya#ayacaklar#n# gösteren bir baba figürünün pe#inden gitmekte hiçbir sorun görmüyorlar. AKP 2001 y#l#nda kuruldu#undan beri Gülen taraftarlar#n#n do#al tercihiydi. AKP politika yap#yor, Gülen dini katk#lar sunuyor, ayr#ca taraftarlar#n#n partiye deste#i için çal###yordu. Her iki topluluk di#erinin büyümesini sa#lad#. Ortak dü#manlar# oldu#u sürece aralar#ndaki farklar çok fazla göze batm#yordu. Ne zaman eski dü#manlar# yenildi, i#te o zaman müttefik olan iki grup birden siyasi rakip durumuna geldi. Geçmi#te Amerika'y# ve #srail'i ele#tirerek Arap ülkelerin sokaklar#nda alk## toplayan Erdo#an'dan farkl# olarak, y#llard#r bu ülkede ya#ayan Gülen gayet Amerika yanl#s# bir tutum sergiliyor. Erdo#an'dan farkl# olarak daha gösteri#siz bir #ekilde dünya gündemine girmeyi tavsiye ediyor. Kendi içinde ise hareket, eskiden beri milliyetçi bir çizgi takip ediyor. Gülen taraftarlar# AKP'nin geçen y#llarda yapt### gibi, Kürt sorununun çözümü için Kürt "bölücülerle" müzakere edilmesinden yana de#il. 7

8 Gülen hareketinin Erdo#an'# önüne katarak ilerledi#i bir gerçek, bundan kimsenin #üphesi yok diyebiliriz. Birçok ki#i için cemaat #effafl#ktan uzak, neredeyse gizemli bir hareket. Taraftarlar# kendilerini gizli tutuyor, en fazla "sempatizan" olduklar#n# söylüyorlar. Bir gazeteci #öyle diyor: "Bazen Fethullah Gülen'in bu derne#in tek üyesi oldu#unu dü#ünüyorum!" Cemaatin kimin ad#na konu#tu#u, kimin ad#na hareket etti#i belirsiz. Kimi temsil etti#i de, ne kadar güçlü ve etkili oldu#u da. Hedefi. Demokratik olup olmad###. Bundan #üphe duyanlar#n say#s# oldukça büyük. Türkiye'de tan#nan ara#t#rmac# gazeteci Ahmet ##k hem AKP'den, hem Gülen cemaatinden zarar görenlerden. Gülen hareketi hakk#nda kapsaml# ara#t#rmalar yapm##, cemaat hayat#n#n en önemli konusu haline gelmi#. ##k; Gülen cemaatinin polis te#kilat# üzerindeki etkisi hakk#nda bir kitap yazd#, ad# "#mam#n Ordusu". Kast etti#i ki#i Fethullah Gülen. ##k kitab#nda bu güç sava##nda parçalanan ülkesinin ürkütücü resmini çiziyor. Ona göre hem Erdo#an, hem Gülen Türk toplumuna sald#r#yorlar y#l#nda kitab#n yay#nlanmas#ndan k#sa bir süre önce, ##k "terörist bir grubu destekleme suçundan" tutukland#. Davas# halen devam ediyor. Gülen hareketi hakk#nda ##k #unlar# söylüyor: "Bunlar#n #slami devlet kuracaklar#ndan korkmak saçma. Onlar# as#l tehlikeli k#lan benim gibi birisinin hayat#ndan 13 ay#n# çalabilmeleri. Onca gazeteci arkada##m halen cezaevinde." Tutuklanmas#n#n arkas#nda cemaat oldu#u kan#s#nda. Ba#bakan hakk#nda ##k #unlar# söylüyor: "Tutuklanmamdan k#sa bir süre sonra ba#bakan kitab#m# bir bombaya benzetmi#ti. Geçenlerde Brüksel'deydi ve orada söylediklerine göre, benim davam örnek al#nd###nda Gülen cemaatinin ne kadar tehlikeli oldu#u anla##l#yormu#." Görünen o ki, Türkiye'de siyaset art#k bu muhalif güce kar## savunmak için kullan#l#yor. Bu arada mevcut çat##ma yarg#y#, interneti kontrol alt#na almak için Erdo#an'a iyi bir f#rsat veriyor. Erdo#an'#n taraftarlar# "kendi" ba#bakanlar#n#n bu kadar güçlü ve gündemde olmas#ndan gurur duyuyor olabilirler ama toplumun di#er kesimleri için ürkütücü bir yan# var. Kendilerini sanki taciz ediliyormu#, takip ediliyormu# gibi hissediyorlar. Sosyal medyada bu konuda tart##malar sürüp gidiyor. Vikipedia'da "sa#lam irade" kavram# alt#nda bir kullan#c# #unlar# yazm##: "Sabah sabah sana yandan bakan kocaman bir RTE, big brother gibi. Görmemek için caddenin kar## taraf#na geçtim ama oradan da görünüyordu." Gülen cemaati gibi bir hareketin bu kadar etkili olabilmesi siyasi sistemden kaynaklan#yor Yak#nda bunun gibi yorumlar da yok olabilir. Parlamentonun yeni ç#kard### bir yasaya göre hükümet internet sayfalar#n# mahkeme karar# olmadan da kapatabilecek. Aç#klamalar#na göre vatanda##n ki#isel haklar#n# korumak için. Çocuklar#n ve ailelerin de. Ele#tirmenler ise #öyle diyor: ba#bakan# ve hükümeti korumak için. Yani arda kalan 8

9 son özgür alanlar#n kontrolü ve sansürü söz konusu. Geçti#imiz hafta sonu yasaya kar## baz# protestolar gerçekle#tirildi. Türkiye'nin as#l trajedisine gelince: Erdo#an'#n bu #ekilde davranabilmesi ve Gülen cemaati gibi bir hareketin bu kadar etkili olabilmesi siyasi sistemden kaynaklan#yor. Türkiye içe kapan#k bir ülke. Her #ey otoriter bir iktidara göre #ekillendirilmi#. Türkiye'nin eski Atatürkçü elit siyasi s#n#f# ne vatanda#a, ne de herhangi bir siyasi güce güvenmiyordu. Gerekti#inden fazla Müslüman olanlar#n vay haline! Ya da daha solcu! Daha sa#c# olanlar#n! Türkiye Cumhuriyeti kurucusu Atatürk bu sebepten ülke yap#lanmas#nda tüm önemli kararlar#n ba#kent Ankara'da verilmesini sa#lad#. Laikli#i daima koruyabilmesi için orduyu uygun bir #ekilde konumland#rd#. Cumhuriyet'in kurulu#undan bu yana Türkiye üç askeri darbe atlatt#. Atatürk her #eyi kontrol etmek istiyordu. En büyük korkusu ülkenin her an da##labilme ihtimaliydi. Küçük siyasi partileri engellemek için yüzde 10 baraj# uyguland#. Muhalefet demokrasinin gerekli bir parças# olarak de#il de yönetenleri rahats#z eden bir parazit olarak alg#land# ve halen de böyle alg#lan#yor. Darbe ard#na darbe ya#amak zorunda kalan halk, çocuklar#na siyasetin kötü bir #ey oldu#unu anlatt#, siyasete güvenmemeleri gerekti#ini ö#retti. Bu sistem içerisinde politik olmad###n# öne süren ve siyasi bir parti olmayan Gülen hareketi kuvvetli bir güç haline gelebildi. Ba#bakan Erdo#an tarih kitaplar#nda yerini alabilirdi. Daha fazla demokrasi, az#nl#klara daha fazla yasal hak tan#ma, dindarlar#n ve laiklerin aras#nda toplumsal bar## sa#lama sözüyle, tarz# biraz kabaca da olsa, ola#anüstü konu#ma kabiliyetiyle liberalleri ve entelektüelleri bile kendi taraf#na çekmeyi ba#arm##t#. Nihayet ülkenin kemikle#mi# eski elit s#n#f#na ait olmayan birisi ç#km##t# ortaya. "Beyaz Türklerden" de#ildi, do#u#tan siyasete giden yolun çizildi#i varl#kl# akademisyen bir ailesi de yoktu. Erdo#an, küçükken simit-limonata satarak harçl###n# kazanm##, sonralar# yükselmeyi ba#arm## bir Anadolu çocu#u. Onun sayesinde dünya birden "Türkiye modelini" konu#maya ba#lad#. Ekonomisi dinamik olan, demokratikle#me yolunda, Müslüman, dünyaya aç#k, modern ve muhafazakar. Bölgenin ba#ka ülkeleri için örnek bir model. Erdo#an'#n sistemi gerçekten de#i#tirmesi ümit edilirken görünen o ki, sistem onu de#i#tirdi. Übersetzung: Derya Zeyrek COPYRIGHT: ZEIT ONLINE ADRESSE: 9